Hallo liebe Mikroskopiker,
ich habe ein Döschen Histowax 2 geschenkt bekommen (danke Fahrenheit), aber nicht genau verstanden, wie man daraus Blöcke macht, da es ja ein Granulat bzw. Pulver ist und nicht diese Wachsstruktur hat.
Kann mich da jemand aufklären?
Herzliche Grüße
Felix
Liebe Foristen,
da ich das Histowachs noch nie verwendet habe, bin ich keine Hilfe. Vielleciht kann jemand mit Erfahrung Felix unter die Arme greifen?
Beste Grüße
Jörg
Hallo Felix,
Histowax II ist eine Mischung aus PEG 4000 und PEG 1500. PEG (Polyethylenglykol) ist ein wasserlösliches Wachs, mit dem man filigrane, meistens botanische Proben einbetten und schneiden kann. Ohne Einbettung würden solche filigrane Proben beim Schneiden zerreißen.
PEG-Einbettung ist schon etwas aufwändig, aber immer noch deutlich unkomplizierter als Einbettung in Paraffin. Eine Anleitung findest Du z.B. hier:
https://www.mgw.or.at/einbetten-in-peg/ (https://www.mgw.or.at/einbetten-in-peg/)
oder in diesem Thread
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=45114.0 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=45114.0)
Ich hoffe, das hilft Dir weiter,
Jürgen
Zitat von: jcs in Juli 09, 2024, 20:59:38 NACHMITTAGSHallo Felix,
Histowax II ist eine Mischung aus PEG 4000 und PEG 1500. PEG (Polyethylenglykol) ist ein wasserlösliches Wachs, mit dem man filigrane, meistens botanische Proben einbetten und schneiden kann. Ohne Einbettung würden solche filigrane Proben beim Schneiden zerreißen.
PEG-Einbettung ist schon etwas aufwändig, aber immer noch deutlich unkomplizierter als Einbettung in Paraffin. Eine Anleitung findest Du z.B. hier:
https://www.mgw.or.at/einbetten-in-peg/ (https://www.mgw.or.at/einbetten-in-peg/)
oder in diesem Thread
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=45114.0 (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=45114.0)
Ich hoffe, das hilft Dir weiter,
Jürgen
Hallo Jürgen,
vielen Dank, das hilft!
Das ist ja wirklich aufwendig, vor allem zeitlich.
Ich schaue mal, ob ich das irgendwie schaffe. Ich habe eben keinen Laborofen und ich bezweifle, dass meine Mutter mir so viele Stunden am Stück den Backofen zur Verfügung stellt. Ich habe aber eine Idee, wie es vielleicht gehen könnte. Mal sehen.
Danke auf jeden Fall!
Liebe Grüße
Felix
Hallo Felix,
da wäre ich vorsichtig, nicht verwechseln: das normale Histowax ist Paraffin und als solches zu handhaben. Das Histowax II gab es wohl mal bei Waldeck, das ist die von Jürgen beschriebene Mischung aus Polyethylenglykolen und so wie von ihm beschrieben einzusetzen.
Einfach probieren: Histowax löst sich zu 500 g/l in Wasser, Paraffin natürlich nicht.
Ich habe mit beiden gearbeitet, können wir ja mal beim nächsten Bonner Treffen besprechen.
Viele Grüße
Horst
Lieber Horst,
es ist PEG. Soviel ist sicher. :)
Schön, dass Du Erfahrung damit hast.
Beste Grüße
Jörg
Hallo,
die Polyethylenglykole PEG 1500 und PEG 4000 haben Schmelzpunkte bzw. besser Schmelzbereiche um die 55° C. Übrigens sind sie völlig ungiftig und ungefährlich. Das versunkene Wrack der "Wasa" wurde übrigens mit Hilfe von PEGs konserviert.
Viele Grüße, Jochen
Zitat von: jochen53 in Juli 11, 2024, 08:36:26 VORMITTAGHallo,
die Polyethylenglykole PEG 1500 und PEG 4000 haben Schmelzpunkte bzw. besser Schmelzbereiche um die 55° C. Übrigens sind sie völlig ungiftig und ungefährlich. Das versunkene Wrack der "Wasa" wurde übrigens mit Hilfe von PEGs konserviert.
Viele Grüße, Jochen
Nicht nur das, man kann das sogar essen, nämlich als Macrogol 3350. Macht nur keinen Spaß, weil starkes Abführmittel für die Darmspiegelung. Auch da habe ich Erfahrung...
Viele Grüße
Horst
Vielen lieben Dank für die Hilfe. Ich weiß aber nach wie vor nicht, ob ich das irgendwann werde machen können.
So viele Stunden lang erwärmen geht, zumindest für mich, wie gesagt, nur im Backofen und den lässt meine Mutter mich nicht so viele Stunden lang benutzen...
Ich muss gucken.
Liebe Grüße
Felix
Hallo Felix
Ein gebrauchter Laborofen kostet nicht die Welt, da bist du in der Bucht ab 60.- Euronen dabei.
Das mit dem Backofen würde ich bleiben lassen, je nach Menge bildet sich ein PEG Niederschlag - ungiftig aber lästig!
Liebe Grüße
Gerhard
Ps: meiner Erfahrung kommt man in der Botanik mit 1500er PEG bestens zu recht. Da braucht man keine Mischung.
Hallo Felix,
ich nutze PEG erfolgreich zum Einbetten von Pilzproben für Mikrotomschnitte. Meine Methode ist deutlich einfacher. :)
Das Pilzstückchen nach dem Fixieren gut mit Wasser spülen.
Das Infiltrieren mit PEG geschieht mit einer verdünnten Mischung von PEG in Wasser (ca. 1:10). Ich nutze 1500 oder 3000. Einen kleinen Tropfen Glycerin füge ich noch mit dazu.
Das Pilzfragment verbleibt dort ein paar Tage, bis das Wasser komplett verdunstet ist. Idealerweise kann man das beschleunigen, wenn man die Lösung auf die Heizung legt (max. 50 Grad). Ob schnell oder langsam ist egal.
Dann wird genug PEG erwärmt und in einen selbstgemachten Alubecher (das Ende eines dicken Stiftes mehrfach mit Alufolie umwickeln, Stift herausziehen, fertig) gegossen. Es empfiehlt sich, dem PEG auch hier einen Tropfen Glycerin zuzufügen. Das verbessert später die Schneidfähigkeit des Blöckchens. Dort hinein kommt auch das infiltrierte Pilzstückchen. Das Ganze gut abkühlen lassen. Ein paar Stunden im Kühlschrank reichen. Dann das Aluminium entfernen. Das Blöckchen ist fertig.
Ich lasse es dann noch einen Tag lang gut durchtrocknen und schmelze es auf ein Holzstückchen auf.
Das Schneiden mit dem Mikrotom ist dann eigentlich keine große Sache. Das Blöckchen vorher einige Zeit in den Kühlschrank legen, heraus nehmen und die Probe einspannen. Dann werden Scheibchen von ca. 15-30 µm geschnitten. Bei guter Vorbereitung, scharfem Messer und korrekt eingestelltem Schneidewinkel des Messers kann nun problemlos geschnitten werden. Im Idealfall (leider selten) ergeben sich sogar Schnittbänder.
Die Schnittstücke mit einem Pinsel in eine mit Wasser gefüllte Petrischale legen. Dort löst sich das PEG von selbst ab.
Mikrotomschnitt Genea.jpg
Freundliche Grüße
Peter
Zitat von: Peter Reil in Juli 11, 2024, 14:48:19 NACHMITTAGSHallo Felix,
ich nutze PEG erfolgreich zum Einbetten von Pilzproben für Mikrotomschnitte. Meine Methode ist deutlich einfacher. :)
Das Pilzstückchen nach dem Fixieren gut mit Wasser spülen.
Das Infiltrieren mit PEG geschieht mit einer verdünnten Mischung von PEG in Wasser (ca. 1:10). Ich nutze 1500 oder 3000. Einen kleinen Tropfen Glycerin füge ich noch mit dazu.
Das Pilzfragment verbleibt dort ein paar Tage, bis das Wasser komplett verdunstet ist. Idealerweise kann man das beschleunigen, wenn man die Lösung auf die Heizung legt (max. 50 Grad). Ob schnell oder langsam ist egal.
Dann wird genug PEG erwärmt und in einen selbstgemachten Alubecher (das Ende eines dicken Stiftes mehrfach mit Alufolie umwickeln, Stift herausziehen, fertig) gegossen. Es empfiehlt sich, dem PEG auch hier einen Tropfen Glycerin zuzufügen. Das verbessert später die Schneidfähigkeit des Blöckchens. Dort hinein kommt auch das infiltrierte Pilzstückchen. Das Ganze gut abkühlen lassen. Ein paar Stunden im Kühlschrank reichen. Dann das Aluminium entfernen. Das Blöckchen ist fertig.
Ich lasse es dann noch einen Tag lang gut durchtrocknen und schmelze es auf ein Holzstückchen auf.
Das Schneiden mit dem Mikrotom ist dann eigentlich keine große Sache. Das Blöckchen vorher einige Zeit in den Kühlschrank legen, heraus nehmen und die Probe einspannen. Dann werden Scheibchen von ca. 15-30 µm geschnitten. Bei guter Vorbereitung, scharfem Messer und korrekt eingestelltem Schneidewinkel des Messers kann nun problemlos geschnitten werden. Im Idealfall (leider selten) ergeben sich sogar Schnittbänder.
Die Schnittstücke mit einem Pinsel in eine mit Wasser gefüllte Petrischale legen. Dort löst sich das PEG von selbst ab.
Mikrotomschnitt Genea.jpg
Freundliche Grüße
Peter
Lieber Peter,
Vielen lieben Dank! Ich probiere erst mal diese Anleitung aus. Das ist ja weit weniger aufwendig.
Herzliche Grüße
Felix