HISTOLOGIE: Milz einer Ratte komplett in H.E. 200x

Begonnen von Wilfred Mott, Januar 30, 2014, 19:52:33 NACHMITTAGS

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Wilfred Mott

Hallo,

um das neue Equipment mal ein bisschen auszutesten habe ich einen ersten Härtetest gemacht - das kleinste mir zur Verfügung stehende Präparat wurde mit einem 20x achromatischen Objektiv komplett abfotografiert - zwanzig Fotos von jedem Ausschnitt bei verschiedener Schärfeeinstellung. Nach dem Stacken jedes Ausschnitts wurden dann die 21 aufgenommenen Ausschnitte zusammengefügt und digital nachbearbeitet. Das Ergebnis finde ich dann doch tatsächlich vorzeigbar und möchte es entsprechend nicht vorenthalten. Leider hat das Präparat zwei Falten - wenn ich demnächst ein Mikrotom habe und mich einarbeite werde ich vielleicht ohne Falten auskommen ;-)
Damit das ganze übersichtlich bleibt habe ich eine Zoomify hochgeladen.
Und als Vorgeschmack für die Zoomify schon mal dieses Übersichtsbild - natürlich nicht in dem Detailgrad.


Für Tipps und Anregungen für die Mikrofotografie und digitale Nachbearbeitung bin ich offen und dankbar. Zwar ist sowohl die Fotografie als auch die digitale Bildbearbeitung für mich kein ganz neues Feld, aber die Mikrofotografie schon.

Herzliche Grüße,
WM.
Glauben Sie nichts, bis ich es Ihnen beweise. Aber solange ich es Ihnen noch nicht bewiesen habe, müssen Sie mir schon mal glauben!

Gerne per Du.

bbb

Nicht nur Falten, sondern leider auch sehr rissig.
Wie ist es Fixiert und wie eingebettet?
Grüße



Mikroskope:
Ergaval
Primostar
AxioImager2
Zeiss Technival1

Mikrotome:
Reichert Jung Hn40 Schlittenmikrotom
Microm HM 355s Rotationsmikrotom
Leica VT1000S Vibratom

Es lebe die Mikroskopie!

Wilfred Mott

Hallo Max,

ja leider :(
Deine Fragen kann ich beim besten Willen nicht beantworten, da das Präparat mir lediglich so überlassen wurde. Ich weiss es ist ein 5µm Schnitt mit einem nicht gerade über die ganze Klingenbreite scharfen Mikrotommesser und es ist H.E. gefärbt.

Gibt es bei der Milz speziell etwas zu beachten? Oder kann man die von Ronald Schulte gepostete Methode ohne Bedenken und Abwandlung anwenden?

Herzliche Grüße,
WM.
Glauben Sie nichts, bis ich es Ihnen beweise. Aber solange ich es Ihnen noch nicht bewiesen habe, müssen Sie mir schon mal glauben!

Gerne per Du.

bbb

Bei Milz unbedingt darauf achten das sie nicht zu lang im Intermedium liegt (vor allem Xylol!).
Sonst wird sie extrem hart und splittert beim schneiden.
Grüße



Mikroskope:
Ergaval
Primostar
AxioImager2
Zeiss Technival1

Mikrotome:
Reichert Jung Hn40 Schlittenmikrotom
Microm HM 355s Rotationsmikrotom
Leica VT1000S Vibratom

Es lebe die Mikroskopie!

Wilfred Mott

Hmm... Gesplitterte Milz hört sich nicht so schön an. Werde auf jeden Fall drauf achten, wenn ich meine eigenen Schnitte anfertige. Vielen Dank!
Glauben Sie nichts, bis ich es Ihnen beweise. Aber solange ich es Ihnen noch nicht bewiesen habe, müssen Sie mir schon mal glauben!

Gerne per Du.

Ronald Schulte

WM,

Du hast da auch nicht das einfachste Gewebe genommen um an zu fangen. Wie Max schon gesagt hat wird Milz schnell Hart und Spröde.
Milz uberfärbt sich auch, weil es so Kompakt ist, sehr leicht.
Ich wurde da mal anfangen mit Lunge oder Gehirn oder so!
Was hast du denn für ein Mikrotom und mit welche Messer wird geschnitten?

Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Wilfred Mott

Hallo Ronald,

das Präparat ist nicht von mir selbst hergestellt. Ich wollte insbesondere mein Equipment (also Mikroskop mit DSLR) einem kleinen ersten Härtetest zu unterziehen. Das Ergebnis fand ich dann halbwegs zeigenswert und habe es entsprechend hier gepostet.

Den Rat mit Lunge oder Gehirn anzufangen werde ich berücksichtigen sobald Mikrotom + Zubehör da ist.

Ich werde dieses Wochenende ein Leitz Minot 1212 Rotationsmikrotom (in edlem schwarz) von einem Forumsmitglied in Hamburg abholen. Ich hatte mir vorgenommen dann die Leica Einmalklingen zu verwenden. Bis ich wirklich anfange eigene Schnitte anzufertigen wird aber noch ein bisschen Zeit vergehen, da ich noch einen vernünftigen Arbeitsplatz dafür einrichten möchte und dafür das Equipment erstmal zusammensammeln muss. Dann hoffe ich aber darauf eigene Schnitte anzufertigen, am besten ganz ohne Falten, Risse oder sonstige Artefakte - aber auch das wird realistischerweise Zeit brauchen für die Übung.

Herzliche Grüße,
WM.
Glauben Sie nichts, bis ich es Ihnen beweise. Aber solange ich es Ihnen noch nicht bewiesen habe, müssen Sie mir schon mal glauben!

Gerne per Du.

Ronald Schulte

WM,

Das ist ja Prima. Dann Wünsche ich dich viel spass in die Zukunft, und das wird sicher da sein weil de Histologie ja unendlich schön und Interessant ist. Falten aber bleiben immer mal wider zurück kommen. Ich kenne da ein Pathologen wo ich mal Schnitte angesehen habe die Richtig faltig waren aber er war gar nicht beeindruckt. "Ich kann sehen was ich sehen muss und das genügt": war sein Kommentar. So ist es für ein Berufsmassiges anschauen natürlich auch so aber für Hobby reicht das, mir wenigstens, gar nicht. Ich möchte auch immer Schnitte ohne falten haben und schmeisse einen mit Falten auch einfach weg. Wie du schon sagtest, es ist eine ubungssache und so ist es.

Wenn da im Zukunft was nicht gelingt oder sonstiges, schäme dich nicht um zu fragen. So habe ich in dieses Forum auch sehr viele Tipps bekommen.

Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Oecoprotonucli

Hallo Wilfred,

ein Mikrotom bekommst Du auch noch? Also, falls Du etwas von Deinem Hobby "teilen" möchtest, sollten wir uns wirklich mal in Berlin treffen!  ;)

An Ronald:

Falls Du komplett präparierte faltige Schnitte übrig hast, die Du sonst wegwirfst, wäre ich an solchen interessiert, so lange ich nichts Besseres habe! Versandkosten und ein wenig Entschädigung für die Mühe könnte ich wohl aufbringen!

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Wilfred Mott

#9
Vielen Dank Ronald! Über die Histologie kann man m.E. vor allem sehr sehr viel über den Körper lernen und das reizt mich insbesondere. Zweifelsohne ist es aber auch einfach schön - so hatte ich vor einigen Tagen eine Bekannte zu Besuch bei mir und sie war im höchsten Maße fasziniert von dem "Farbspiel" im Pankreas-Präparat... Um sie nicht in ein falsches Licht zu rücken sei aber auch erwähnt, das sie Interesse an der Färbemethode und wieso die Sachen überhaupt so "bunt" sind zeigte.
Ich denke ich werde mit dem von Dir eingestellten Anleitungen anfangen rumzuprobieren und mir sukzessive Lektüre besorgen. Glücklicherweise fangen ja eine Menge Leute ein Studium an um festzustellen, dass es doch nicht das richtige für sie ist und verkaufen dann die brandneuen Bücher direkt als Schnäppchen bei ebay ;-) Für unter 10 Euro mit Versand das Lehrbuch für Histologie von Welsch zu ergattern hat mich zumindest schon sehr gefreut.
Fragen werde ich aber vermutlich trotzdem haben und komme dann gerne auf das Angebot zurück :)

Hallo Sebastian,

ein Mikrotom besorge ich mir auch, das stimmt - ohne ist die Histologie ja eher eine Trockenübung. Das ist aber nicht gedruckt ;-)
Wie gesagt wird es aber noch ein bisschen dauern, bis ich es richtig in Betrieb nehme, aber dann bin ich offen für eine "histologische Zusammenarbeit" und wir können uns gerne treffen um Details dieser zu besprechen.

Herzliche Grüße,
WM.
Glauben Sie nichts, bis ich es Ihnen beweise. Aber solange ich es Ihnen noch nicht bewiesen habe, müssen Sie mir schon mal glauben!

Gerne per Du.

Florian Stellmacher

Lieber Wilfried,

meinen eher schmerzfreien Umgang mit Falten im Schnitt hat Ronald recht treffend beschrieben, aber natürlich geht es da um die Diagnose und nicht nur um die Ästhetik.

Ich hatte 2012 auf der Kornrade einen Vortrag gehalten, bei dem ich mich bemüht hatte, die Ästhetik der Histologe zu vermitteln. Umso mehr freuen mich diese beiden Sätze von Dir:

ZitatÜber die Histologie kann man m.E. vor allem sehr sehr viel über den Körper lernen und das reizt mich insbesondere. Zweifelsohne ist es aber auch einfach schön

GENAU!!!

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Wilfred Mott

Lieber Florian,

ich denke besonders bei intraoperativen Diagnosen durch die Pathologie haben sowohl die Patienten als auch die Chirurgen andere Sorgen als Falten / Risse oder sonstige Artefakte im Schnitt. Für die Diagnose ist das nicht entscheidend und ich würde da bei wahrscheinlich einigen hundert Schnitten in der Woche auch nicht auf die Perfektion jedes einzelnen achten. Durch die Betrachtung und nicht durch den Schnitt wird die Diagnose ja gestellt - und ebenda würde wohl auch ich mehr das Hauptaugenmerk bzgl. Sorgfalt legen... Verstehen tue ich Deinen Standpunkt entsprechend schon sehr gut.
Wenn man aber - wie ich - gerade in der Situation ist Präparation von Gewebe sich anzueignen, lohnt es sich hingegen schon vermehrten Wert auf die Perfektion des Schnittes zu legen. So kommt man ja wahrscheinlich auch erst durch Optimierung des Prozesses in Richtung Optimum und kriegt ein Gefühl für die verschiedenen "Stellschrauben".

Herzliche Grüße,
WM.
Glauben Sie nichts, bis ich es Ihnen beweise. Aber solange ich es Ihnen noch nicht bewiesen habe, müssen Sie mir schon mal glauben!

Gerne per Du.