Pflaumenflechte/Eichenmoos (Evernia prunastri)

[Bernd Miggel]

Pflaumenflechte (Evernia prunastri)

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Bei Norbert Kühnberger möchte ich mich für Bild 3 bedanken.


Bild 1 – Evernia prunastri an Eiche. Man erkennt die oberseits gelbgrünen, bandartig flachen und verzweigten Abschnitte. Foto: Bernd Miggel.


Einführung, Lebensweise und Verbreitung

Die auch unter dem Namen ,,Eichenmoos" bekannte Pflaumenflechte (Evernia prunastri) werden wir regelmäßig an Orten mit sehr reiner Luft finden. Dort wächst diese gelbgrüne Strauchflechte an Laubbäumen mit saurer Rinde wie Eichen, Ahorn, Eschen, Linden, gerne an lichtreichen Standorten. Nach der Roten Liste gefährdeter Flechten Deutschlands (2011) ist sie bei uns ungefährdet.


Bild 2 – Thallus mit gelbgrüner Oberseite an Eiche. Foto: Bernd Miggel.


Morphologische Merkmale (in Anlehnung an KIRSCHBAUM & WIRTH 2010)

Der Thallus ist an einer Stelle am Substrat angewachsen. Er verzweigt sich in flache, bandartige, etwas schlaffe Abschnitte. Während die Oberseite gelbgrün bis graugrün und berindet ist, ist die Unterseite weißlich, unberindet und mit schwarzen Rhizinen versehen. Wie die Bilder 3 bis 5 deutlich zeigen, sind auf der Oberseite, Unterseite und an den Rändern der bandartigen Abschnitte zahlreiche Sorale vorhanden. Isidien besitzt die Art nicht. Apothecien findet man nur sehr selten.


Bild 3 – Im Bild oben rechts die weißliche, sorediöse Unterseite, weiter unten die graugrünen, sorediösen, bandartigen Abschnitte. Foto: Norbert Kühnberger.


Bild 4 – Warzig-knotige Sorale an den Rändern der Abschnitte. Foto: Bernd Miggel.


Bild 5 – Helle Sorale und schwarze Rhizinen (letztere im Bild unten). Foto: Bernd Miggel.

Farbreaktionen (K: Kalilauge 10-20%, C: Natrium-Hypochlorit, KC: erst K dann darauf C, P: para-Phenylendiamin):
Rinde K+ gelb, C-, KC-, P-.

Besonderhaiten
• Die Pflaumenflechte wird in der Parfümerie als Basis-Duftstoff verwendet.

Ähnliche Flechtenarten (in Anlehnung an KIRSCHBAUM & WIRTH 2010)
• Die Gabelflechte (Pseudevernia furfuracea) besitzt eine graue Ober- und eine schwarze Unterseite und besitzt zylindrische bis korallenartige Isidien.
•bDie Mehlige Astflechte (Ramalina farinacea) ist beiderseits gelbgrün berindet, und die bandartigen Thallus-Abschnitte sind relativ starr und steif.

Literatur
• KIRSCHBAUM, U. & WIRTH, V. (2010): Flechten erkennen – Umwelt bewerten: .
• WIRTH, V. (1995): Die Flechten Baden-Württembergs, 2. Aufl., 1006 S.; Ulmer, Stuttgart: 392-393.
• FRAHM, J.-P., SCHUMM, F., STAPPER, N.J. (2010): Epiphytische Flechten als Umweltgütezeiger: 155.
• WIRTH, V. & DÜLL, R. (2000): Farbatlas Flechten und Moose: 35.
• Wirth, V. et al. (2011): Rote Liste der Flechten und flechtenbewohnende Pilze Deutschlands.

Internet (abgerufen am 3.4.2024)
1. https://de.wikipedia.org/wiki/Evernia_prunastri
2. http://www.norbert-kuehnberger.de/pilzbildergalerie/D_Flechten-Lichenes_-_226_Arten/index.htm


Viel Freude beim Anschauen!
Bernd



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