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Quarz-Girlande !

Begonnen von Schrodt, Mai 01, 2016, 10:45:41 VORMITTAG

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Schrodt

Hallo Mikrofreunde,

beim Durchmustern eines Achat-Dünnschliffs von Moräne ( Gerd Walz ) habe ich die schöne Quarz-Girlande gefunden, die Gerd schon in " grau "
bei seinem Beitrag  https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=25856.0  mit 2 Fotos abgebildet hat.
Nachstehend zeige ich 7 Polarisations- Mikrofotos davon. Objektiv PL APO 10/0.40  •  Sehfeld ø 2,2 mm .

Viel Spaß beim Betrachten

Jürgen aus Hemer


POL mit gekreuzten Polarisatoren



POL mit gekreuzten Polarisatoren + Lambda



Variabler Hell-Dunkelfeld-Kontrast + POL



Variabler Hell-Dunkelfeld-Kontrast + POL + Lambda



Dunkelfeld + POL



Dunkelfeld + POL + Lambda/4



Dunkelfeld + POL + Lambda


Osilu

Phantastische Bilder!

Gibt es eigentlich irgendeine Bezugsquelle für Gesteinsdünnschliffe? Im Internet finde ich leider nur die Ausrüstungen um welche herzustellen, was dann doch etwas übertrieben scheint, um meine Neugier zu befriedigen... :)

Vg
Oliver
Mikroskopie-Neuling und Optik-Freak

Für das Kleine: Zeiss Jena Lumiplan; Will Wetzlar BX-300, Leitz Stativ H
Für das Große: MEADE LX200-GPS 7" Maksutov-Cassegrain
Für das Normale: Canon 5D MKII, 50D, 70D
Für das Ferne:  Minox BD 10x58 BR ED, Nikon 10x50 Compass

Oecoprotonucli

Hallo Jürgen,

ja, sehr schön!

Frage: Woher und warum denn diese Randunschärfe/Verzerrung? Mit einem Plan-Apochromaten?

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Schrodt

Hallo Oliver und Sebastian,

es freut mich, dass Euch die Bilder gefallen. Nun zu den Fragen:

Bezugsquelle für Gesteinsdünnschliffe:

Mir bekannte Lieferanten: Krantz  •  Lieder  •  Windaus  •  Hedinger  •  3 B Scientific  •  mikroskopier-bedarf  •  lehrmittel-shop . Es gibt sicherlich noch mehr.
Die Dünnschliffe kosten im Fachhandel meist über 20 € / Stück. Für den Einstieg empfiehlt sich daher das kurzfristige Ausleihen von Schliffen bei Mikrofreunden !

Randunschärfen und Verzerrungen auf den Fotos trotz PL APO :

ich habe noch nicht herausgefunden, woher die Randunschärfen und Verzerrungen auf den Bilder herrühren.
Das Olympus S Plan Apo 10/0.40/0.17/ FAA 2.03 mm /Tubuslänge 160 mm ! zeigt bei der Kombination mit dem Mikroskop Orthoplan, Tubuslänge 170 mm !, der Vergrößerung mit dem Variotubus 1.25 x und der Eigenbau Kamera-Adaption mit der
digitalen Kompaktkamera Canon PowerShot G11 und dem Fotookular Periplan GW 6.3 x / 28 Brille roter Punkt in der Regel bei Durchlicht-Hellfeld-Verfahren ein bis an die Bildränder scharfes Bild ohne Verzerrungen.
Obwohl die Tubuslängen des Objektivs und des Mikroskops etwas voneinander abweichen und dies erst bei Eigenvergrößerungen des Objektivs ab 16 : 1 aufwärts unbedeutend ist. Auch die etwas stärkere Verzeichnung des Kamera-Zoomobjektivs
bei der benutzten Weitwinkelstellung und die leichte Abschattung ( Vignettierung ) an den Bildrändern haben sich nicht ausgewirkt.
Auffällig ist, dass die Randunschärfen und Verzerrungen besonders bei der Kombination mehrerer Verfahren DF + POL + Lambda/4 oder Lambda entstehen.
Ich werde in der nächsten Zeit Schritt für Schritt vorgehen, um die Unschärfe-Ursachen herauszufinden. Alternativ werde ich das Leitz PL APO 16/0.40/0.17/170 verwenden.
Da mich die Sache interessiert, habe ich bewusst das große Sehfeld mit den Mängeln eingestellt und bin nicht den Weg gegangen, aus dem kreisrunden Bild ein rechteckiges Bild auszuschneiden, um die Unschärfen zu eliminieren.
Sobald ich etwas herausgefunden habe, werde ich darüber berichten.

Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer

moräne

Abend Oliver

Ich leihe gerne Schliffe aus.
Da sie bei mir so uns so nur rumliegen, wenn ich sie " verbraucht " habe.
Eine andere Quelle wäre Ebay . co . uk geosecslides/ geosec.biz

grüß Dich
Gerd


Schrodt

Hallo Mikrofreunde,

die Ursache für die Unschärfen und Verzerrungen am Bildrand ist geklärt !

Die Mängel sind bei den verwendeten Verfahren durch die nicht harmonisierende Kombination des Olympus PL Apo 10/0.40/0.17/ 160 mm!
mit dem Leitz Mikroskop Orthoplan, Tubuslänge 170 mm, sowie dem Leitz Fotookular Periplan GW 6.3/28 Brille roter Punkt entstanden.

Nachfolgend zeige ich daher 7 neue Bilder mit dem Leitz PL APO 16/0.40/0.17/170 mm, Sehfeld ø ≈ 1,7 mm, ohne diese Unschärfen
und Verzerrungen. 

Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer

POL



POL + Lambda



VHDK + POL



VHDK + POL + Lambda



DF + POL



DF + POL + Lambda/4



DF + POL + Lambda


Jürgen H.

Lieber Namensvetter,

tolle Farben.

Aber die Randunschärfen sind auch bei einigen der neuen Bilder nicht zu übersehen, sie haben nur die Seite gewechselt. Kann es sein, dass die Kamera nicht exakt sitzt?

Schöne Grüße

Jürgen

Schrodt

Lieber Jürgen,

die Unschärfen auf der linken Bildseite beruhen nach meinen bisherigen Feststellungen auf Schärfentiefe-Problemen. Wenn ich diesen Bereich im Mikroskop scharf einstelle, ist der andere Bereich unscharf.
Ich werde aber trotzdem die Kameralage kontrollieren. Vielen Dank für den Hinweis.

Beste Grüße
Jürgen aus Hemer

smashIt

nach deinen ersten bildern zu urteilen dürftest du auch eine leichte dezentrierung im system haben
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

Schrodt

Guten Abend Chris,

vielen Dank für deinen Hinweis, ich konnte jedoch keine Dezentierung oder Fehler in der Kameralage feststellen.
Da ich bei den POL- und Dunkelfeldbildern immer mit ganz geöffneter Blende arbeite, ist die Schärfentiefe hier
sehr klein und schon kleine Unterschiede in der Schlifflage  machen sich als Unschärfe bemerkbar.
Bei der stark reduzierten Apertur des VHDK ist die Schärfentiefe wesentlich größer und das Bild ist hier auch
beidseitig scharf.

Noch einen schönen Abend
Jürgen aus Hemer

Oecoprotonucli

#10
Zitat von: Schrodt in Mai 02, 2016, 19:12:50 NACHMITTAGS
die Unschärfen auf der linken Bildseite beruhen nach meinen bisherigen Feststellungen auf Schärfentiefe-Problemen. Wenn ich diesen Bereich im Mikroskop scharf einstelle, ist der andere Bereich unscharf.

Hallo Jürgen,

nicht, dass ich Dir die Beherrschung des Mikroskopierens nicht zutrauen würde, aber so, wie es jetzt formuliert ist, oder wie ich es verstehe, wäre das eine weniger gute Methode - um zu kontrollieren, ob es an der Präparathöhe/Schärfentiefe liegt, müsstest Du den Fokus fest lassen und das Präparat in x/y-Richtung verschieben, dann sollten die entsprechenden Entfernungsbereiche ja in den Fokus kommen.

Edit: Naja, ich merke gerade, dass das auch nicht viel schlauer wäre. Aber wenn man in alle Richtungen verschiebt und vielleicht auch mal das Objektiv in der Fassung dreht, sollten sich ja die Unschärfen nicht mitdrehen, wenn es am Präparat liegt.

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Jürgen H.

Hallo Jürgen,

Mir fällt auf, dass die Unschärfen am linken Bildrand auf Deinen letzten Bildern nicht gleich sind. Nimm mal die ersten beiden Bilder Deiner letzten Serie und vergleiche sie mit dem dritten oder vierten der gleichen Serie. Beim dritten und vierten Bild ist der linke Rand verhältnismäßig scharf ohne dass dafür die Bildschärfe der übrigen Bereiche leiden würde. Daher möchte ich kaum glauben, dass die Unschärfen am linken Rand ausschließlich präparatbedingt sind. Hast Du mit unterschiedlichen Verschlusszeiten und/oder Blenden fotografiert?

Schöne Grüße

Jürgen


moräne

#12
morg`n allerseits

Der Dünnschliff um den es hier geht, wurde for dem Abdecken " umgesetzt ".
D.h. der Kleber unter dem fast fertigen Schliff wurde angeschmolzen, das Steinplättchen über den Rand des Deckglases geschoben, und neu aufgeklebt.
Das dieser dann nicht planparallel aufliegt, muß schon verziehen werden.
Denn großer Druck auf das noch schwimmende Teil zerstört die schönsten schon fast fertigen Resultate , siehe unten


Zusatz:
Auch wenn ich`s selber kaum glaube, bei einen der letzten " Baumachate" habe ich erlebt das der Dünnschliff zum Schluß konkav war. Mit dem Maschinenbau lineal überprüft, es war ein nach innen hohl werdender Lichtspalt zu sehen. Der Dünnschliff muß sich nach innen durchgebogen gewesen sein. Hätte ich den weiter geschliffen ,als der Quarz am Rand grau war, wäre dieser nur verschwunden, wegrasiert.
Das ist eben das Erbebniss von " Handarbeit", diese ist immer ungleichmäßig.
Mich stört`s nicht, selbst von dem" Myrmekit der in der Mitte, ob`n in der Trümmerlandschaft zu sehen ist, wird noch ein Bild für eine Quarz - Verwachsungs - Serie gezeichnet werden können.

grüß euch
Gerd

Schrodt

Guten Morgen Mikrofreunde,

ich freue mich über die rege und konstruktive Unschärfe-Diskussion. Vielen Dank Gerd für deine hilfreiche Erklärung.
Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass primär die teilweise Bildunschärfe ihre Ursache in einem Schärfentiefe-Problem hat.
Sekundär können natürlich noch folgende Dinge eine Rolle spielen. Ich löse die Kamera nicht über Fernauslöser, sondern durch
einfachen Handdruck aus. Die ISO-und Blendenwerte sind bei allen Fotos gleich, die Belichtungszeiten sind jedoch zum Teil unterschiedlich.

Alle Fotos ISO 80  •  f / 2.8  •   Belichtungszeiten Bild 1 (1/40 s) • 2 (1/60 s) • 3 (1/2 s) • 4 (1/3 s) • 5 (1/2 s) • 6 (1/2 s) • 7 (1/2 s)

Außerdem kann eine vielleicht ungenaue Zentrierung des Dunkelfeld-Kondensors eine etwas ungleichmäßige Ausleuchtung hervorrufen.

Zum weiteren Vergleich habe ich eine Quarz-Girlande aus einem anderen Gesteinsdünnschliff von Gerd mit dem Leitz PL Apo 6.3/0.20,
Sehfeld ø ≈ 4,4 mm, mit DF+POL+Kompensator mit verschiedenen POL-Stellungen fotografiert. Davon stelle ich zur Diskussion  3 Bilder ein.
Alle Fotos ISO 80  •  f / 2.8  •  Bild 1 (1/2 s)  •  Bild 2 + 3 (1 s).

Beste Grüße
Jürgen aus Hemer






Schrodt

Hallo Oliver,

bei den mir bekannten Bezugsquellen für Gesteinsdünnschlife trage ich noch nach:  Rainer Hälbich • Petrographisches Labor. ( www. haelbich-duenschliffe.com ).

Beste Grüße
Jürgen aus Hemer