Navicula oblonga (und nicht Pinnularia)

Begonnen von rhamvossen, Mai 20, 2016, 20:10:28 NACHMITTAGS

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rhamvossen

Hallo,

Heute habe ich ein Paar Aufnamen von Pinnularia Navicula oblonga gemacht aus der Graben in unser Gartenpark. Schiefe Beleuchtung, ZW 40er Achromat.



Beste Gruesse,

Rolf

WinfriedK

Hallo Rolf,

endlich mal eine "ungeschönte" Aufnahme, die den "normalen" mikroskopischen Handwerker nicht deprimiert.

Winfried

rhamvossen

Hallo Winfried,

Zitatendlich mal eine "ungeschönte" Aufnahme, die den "normalen" mikroskopischen Handwerker nicht deprimiert.

Danke fuer das Kompliment. Deprimiert bin ich aber nie von die viele schoene DIK Bilder die mit Apochromaten sind aufgenommen (wenn du das meinst). Die faszinieren mich nur. Auch wenn ich vermute das es weniger " Sport"  sein muss um damit ein gutes Bild zu bekommen. Beste Gruesse,

Rolf

Carlos

Hallo Rolf,
Wirklich exzellente Bilder mit ,,schiefer Beleuchtung". Gratuliere!
Vor allem Bild 2 und 3, vom gleichen Objekt und, wie ich annehme, ohne ,,Stacken" , in gleicher ,,Schieflichtstellung" und geringfügig veränderte ,,Schärfentiefe"!
Da sage mir noch einer ,,schiefe Beleuchtung" liefere ,,kaum interpretierbare" Details!
Danke fürs Zeigen,
Gruß Carlos   

rhamvossen

Hallo Carlos,

Danke für den Lob.

Zitatwie ich annehme, ohne ,,Stacken"

Stimmt, ich stacke nie.

ZitatDa sage mir noch einer ,,schiefe Beleuchtung" liefere ,,kaum interpretierbare" Details!

Die Frage ist ob du alles glauben willst was manche Leute sagen. Selber experimentieren und genau beobachten, das ist wo es sich um dreht. Beste Grüsse,

Rolf

A. Büschlen

Hallo Rolf,

aus meiner Sicht unterscheide ich bei der schiefen Beleuchtung zwischen interpretierbar und reproduzierbar.

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

the_playstation

Hallo Rolf.

Tolle Bilder. Schiefe Beleuchtung kann wirklich sehr ästhetische, sehr DIK-ähnliche Ergebnisse erzeugen.

Zur Schiefen Beleuchtung:
Meiner Meinung nach ein sehr gutes Mittel, um kaum sichtbares vom Kontrast zu verstärken und Objekte plastischer wirken zu lassen und dadurch Teile besser hervorzuheben. Z.B. Vakuolen, ... Auch die Farben werden so neutraler und intensiver.

Daher bin ich ein absoluter DIK-Fan.

Wie schon gesagt sollte man aber vorsichtig bei Artefakten sein oder was die "künstliche" Relief Plastizität angeht. Diese hat wenig mit der realen Form zu tun.
Das zeigt schon die Tatsache, daß man beim DIK und der schiefen Beleuchtung pos. und neg. Wölbungen erzeugen kann. Löcher einer Diatomeen als Vertiefungen aber auch als Höcker sichtbar sind. Daher sollte das zu sehende immer noch interpretiert werden.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

rhamvossen

#7
Hallo,

Wenn ich Foto's mache denn gebrauche ich immer verschiedene Methoden. Das reine Hellfeld Bild ist auch meistens dabei. Auch die schiefe Beleuchtung mache ich auf verschiedene Weisen. Eins davon ist mein Favorit weil ich gesehen habe das die schiefe Beleuchtung die auf dieser Weise entsteht die wenigste Artefaken wie z.B. Farbsaumen gibt und die beste Auflösung. Das habe ich hier mal beschrieben:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=22261.0

Es geht um Methode 4. Die selben Details die man in das Hellfeld Bild sieht, sieht man auch mit schiefe Beleuchtung, meistens deutlicher, machmal aber auch nicht. Also, man sollte neben das Schieflicht Bild auch immer eine reine Hellfeld Aufname machen. Was die Pseudoplastizität angeht, klar, das ist ein Artefakt mit Schieflicht und in DIK. Leute die DIK Foto' s machen sollten eigentlich auch immer reine Hellfeld Aufnamen machen. Die Frage ist: tun sie das? Reproduzierbar und interpretierbar, das sind Sachen die auch mit Hellfeld oder egal welche Methode nicht immer ganz einfach sind. Wie reproduzierbar ist das Schliesen einer Aperturblende in Hellfeld? Macht jeder das auf exakt der gleiche Weise? Und dann haben wir es noch nicht gehabt über die viele Artefakten die enstehen während die Präparation, nativ, durch fixieren, farben usw, usw. Allesgesammt eine komplexe Sache. Vorsicht muss man immer sein, egal welche Methode man gebraucht. Beste Grüsse,

Rolf

rhamvossen

Hallo,

Zur Ergänzung ein paar Hellfeld Aufnamen von das erste Bild oben:



Beste Grüsse,

Rolf

the_playstation

Hallo Rolf.

Genau. Schiefe Beleuchtung unterscheidet sich da sehr wenig von DIK. Auch da ist der plastische Eindruck künstlich. Ist aber bei beiden ideal, um Dinge hervorzuheben, ...
Man muß sich halt nur vor Augen halten, daß es bei beiden Arten nur ein Effekt ist. Ich möchte trotzdem DIK, schiefe Beleuchtung und Ph beim Tümpeln nicht missen.

Mittlerweile suche ich Proben immer per DIK ab und nutze nur in Ausnahmefällen Hellfeld. IM DIK und bei schiefer Beleuchtung erkennt man halt vieles leichter.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Carlos

#10
Hallo Zusammen,
hallo Rolf,
Der erste Satz meines Beitrags ist leider, wie ich jetzt feststelle, ,,verloren gegangen". Er lautete:
,,Der Vergleich der ,,Hellfeld-Bilder" mit dem Bild des selben Objekts bei ,,schiefer Beleuchtung" zeigt m.E. eindeutig, das ,,schiefe Beleuchtung", richtig eingesetzt, deutlich mehr Details wiedergibt, und zwar Details, die auch im Hellfeld andeutungsweise enthalten sind." Deshalb diese Änderung.
Da Du jetzt zwei Bilder, im Hellfeld aufgenommen, als Vergleich zur "schiefen Beleuchtung" eingestellt hast, erlaube ich mir,  auf einen, m. E. bisher wenig beachteten Aspekt hinzuweisen:
"Hellfeld-Beleuchtung" und "Schieflicht-beleuchtung" sind beide m. E.  "Durchlicht-Beleuchtung", mit den Unterschied allerdings, dass bei "Hellfeldbeleuchtung" (im Idealfall) das Beleuchtungselement (Kondensor) und das "Betrachtungselement" (Objektiv, Okular) exakt die gleiche "optische Achse" haben und ein exakt gleiche "Ausleuchtung" im ganzen Betrachtunsfeld haben.
Das betrachtete Objekt wird dabei exakt von unten beleuchtet und die aus dem Objekt austretenden Strahlen gelangen exakt in gleicher Richtung zum Zwischenbild und werden exakt in gleicher Richtung vom Okular aufgenommen. (anders ausgedrückt: die Optik des Mikroskops ist exakt zentriert.)
Dies trifft aber in der Praxis nicht zu. Eine, wenn auch geringe, Abweichung ist praktisch bei jedem Durchlicht-Mikroskop vorhanden. Sie macht sich auch nicht störend bemerkbar.
Dennoch: Jede Abweichung von der exakten Zentrierung im Hellfeld geht in Richtung "schiefe Beleuchtung" und verleiht dem "Hellfeld-Bild" auch "Schieflicht-Charakter"
"Hellfeld- bzw. Durchlicht-Bilder", oft als "objektiv richtige Bildwiedergabe" angesehen, zeigen sehr wohl, an unterschiedlichen Mikroskopen erzeugt, Unterschiede, die nicht nur auf die Unterschiede in der "Qualität" der einzelnen optischen Elemente (Kondensor, Objektiv, Okular) zurück zuführen sind, sondern auch auf den oben genannten Unterschied in der Zentrierung der Elemente.
Gruß Carlos
Ps. Diese Anmerkung ist sicher etwas O.T. Ich hoffe er stört Dich dennoch nicht. Falls doch, lösche ich ihn.

 

anne

Hallo Foristen,

eine am gleichen Mikroskop reproduzierbare schiefe Beleuchtung kann durch einen Revolverkondensor erzeugt werden.
Hier kann der Revolver immer auf die gleiche Stelle nach links oder rechts vom Hellfeld gedreht werden.
Eine Markierung kann dabei hilfreich sein.
Ich habe damit schon viele, viele Bilder gemacht und nutze mit Begeisterung einen Revolverkondensor z.B. am Zeiss Universal.

Dies ist für mich der "poor mens DIC" der durchaus sehr viel Spass machen kann und erschwinglich ist.

lg
anne

Carlos

Hallo Anne,
Ideal für ,,schiefe Beleuchtung" wäre ein ,,drehbarer x/y Kreutztisch". (Habe ich leider nicht).
Damit könnte man die Objekte nach Bedarf, z.B. bei einem ,,Streupräparat" bei feststehender Blende in die optimale Stellung für ,,schiefe Beleuchtung" bringen.
Ich muss leider die beste Stellung durch ,,Drehen" der Blende versuchen zu erreichen.
Gruß Carlos 

Diatom

Das ist doch eher Navicula oblonga Kützing - also keine Pinnularia.
Grüße, Ditmar

rhamvossen

#14
Hallo Ditmar,

ZitatDas ist doch eher Navicula oblonga Kützing - also keine Pinnularia.

Ich denke du hast Recht. Ich meine das der Kosmos Algenführer dieser Navicula nicht als Verwechselmöglichkeit hat gegeben. Vielen Dank für die korrekte Bestimmung! Beste Grüsse,

Rolf