Pilze - Mäandertrüffel Choiromyces maeandriformis hat jetzt Saison

Begonnen von Peter Reil, Juli 18, 2020, 22:50:37 NACHMITTAGS

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Peter Reil

Hallo,

die Fruchtkörper der Mäandertrüffel Choiromyces maeandriformis scheinen die momentane Wetterkonstellation zu mögen.
In unserer Gegend kommen sie gerne bei Weißtanne vor. Bei Reife drücken sie förmlich aus dem Boden und können sogar kindskopfgroß werden. Ein Arbeitskollege brachte mir diese Exemplare aus seinem Garten.


Mäandertrüffel


Sporen in Baumwollblau - Größe ca. 18 µm (ohne die fingerartigen Auswüchse)

Es handelt sich um keine "echte" Trüffeln der Gattung Tuber, obwohl sie gerne immer wieder mal als solche ausgegeben und sogar verkauft werden.  ;D
Über den Speisewert lässt sich trefflich streiten. Der penetrante Geruch/Geschmack sagt nicht jedem zu.
Was man wissen sollte: Roh sind die Dinger giftig!

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

jcs

Hallo Peter,

danke für's Zeigen dieser interessanten Pilzart! Die findet man ja nicht allzu häufig. Kannst Du noch etwas dazu sagen, wie Du die Färbungen gemacht hast?

LG

Jürgen

Klaus Herrmann

Hallo Jürgen,

ich bin zwar nicht gefragt, kann aber lesen: 
ZitatBaumwollblau
Die "Pilzler" machen da nicht viel Brimborium. Ein Tropfen Baumwollblau -Lösung drauf etwas mit Wasser verdünnen und wenns schnell gehen soll direkt unters Mikroskop.

@ Peter: wunderbare Sporen!

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

jcs

Hallo Klaus,

danke für den Hinweis! Nachdem ich mich mikroskopisch von den Sprossen zu den Wurzeln hinunterarbeite, möchte ich mittelfristig das Thema Mykorrhiza angehen, darum interessieren mich die entsprechenden Färbemethoden.

Hat die HSI (Herrmann Stains International) auch Baumwollblau im Programm?

LG

Jürgen

Klaus Herrmann

Hallo Jürgen,

ZitatHat die HSI (Herrmann Stains International) auch Baumwollblau im Programm?
Da kann ich nur sagen: was ich nicht habe, das haben andere schon gar nicht. 8) Hast du nicht meine Liste?
Beim Baumwollblau ist es besonders verwirrend - wie in der Botanik: Pusteblume, Löwenzahn, pissenlit usw.

Baumwollblau, Anilinblau, Wasserblau, Methylblau (aber nicht Methylenblau, das ist was ganz anderes) ist immer das selbe. Die Mycologen verwenden auch gerne Lactophenolblau, das noch aufhellend wirkt.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Peter Reil

#5
Hallo,

danke für euer Interesse.

Mein Baumwollblau ist mit Lactophenol. Persönlich bevorzuge ich dieses, weil es deutlicher blau färbt. Ich möchte kein anderes mehr.

Die Färbetechnik hat Klaus treffend beschrieben. Quick & dirty.   :)
Es geht sogar noch schneller, wenn man das Präparat im Baumwollblautropfen kurz bis zum Kochen erhitzt. Eine kleine Feurzeugflamme unter dem Objektträger reicht völlig aus.

Für schönere Ergebnisse wird danach mehrfach mit Wasser gespült. Aber wer braucht das schon .... ?

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Heiko

Hallo Peter,

ja, das sind extravagante Sporen. Im letzten Jahr hatte auch ich eine Probe dieser Art erhalten – von Dir? Oder von Doris? Optisch auf jeden Fall ein Genuss.



Viele Grüße,
Heiko

A. Büschlen

Hallo Peter,

danke für diese interessante Doku eines nicht alltäglichen Pilzes.-

@ an alle die sich für Pilzmikroskopie interessieren eine hervorragende Publikation als PDF: https://www.dgfm-ev.de/publikationen/beihefte-z-mykol/beiheft-12-2012-grosspilze-im-mikroskop

Es lohnt sich, sich in die Pilzmikroskopie zu vertiefen und nicht nur nach
ZitatQuick & dirty
zu arbeiten ;)

Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Peter Reil

Hallo Arnold,

da hast du recht. Heinz Clémencon ist für mich der Großmeister der Pilzmikroskopie! Ich kenne niemanden, der da mithalten kann.
Diese Publikation ist beispielhaft!

Ich durfte in einem Seminar seine Arbeitsweise kennenlernen. Leider ist das ohne größeres Labor für mich nicht machbar. Aber seine Präparate werden für mich immer Ansporn bleiben.

Freundliche Grüße
Peter

Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30