Zeiss-Objektiv Plan-Neofluar 100x 1018-595 gibt ungewöhnlichen Umrechnungsfaktor

Begonnen von mollisia, Januar 28, 2021, 10:45:33 VORMITTAG

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mollisia

Liebe Kollegen und Kolleginnen,

ein Bekannter aus Malta hat ein Problem mit seinem neu erstandenen Zeiss-Objektiv. Die Anfrage stammt aus dem pilzforum.eu und das er nur englisch spricht stelle ich an seiner statt sein Problem vor.

Üblicherweise ist bei 1000facher Vergrößerung der Umrechnungsfaktor in den neueren Mikroskopen immer 1:1 (etwa ...). Nun hat er also ein Zeiss Plan-Neofluar infinity 100x (n.A. 1,30) 1018-595 gekauft und beim kalibrieren festgestellt, dass der Umrechnungsfaktor 1: 1,17 beträgt. Irgendwas ist also falsch, aber ich verstehe nicht was. Eingesetzt wird das Objektiv in einem Zeiss Axioskop 20.

Bei seinem bisherigen 100er Objektiv war die Umrechnung wie üblich 1:1 - hat jemand eine Idee?

beste Grüße,
Andreas

Detlef Kramer

Hallo Andreas,

die einzige Idee, die ich habe ist die, dass die Angabe der Vergrößerung auf dem Objektiv immer ein wenig abweichen kann. Besonders bei den hoch korrigierten Systemen ist es offenbar nicht möglich, die Vergrößerung in besonders engen Grenzen zu halten.

Beste Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

A. Büschlen

Hallo Andreas,

das kenne ich auch von anderen Markenoptiken. Das spricht nicht gegen das Objektiv.

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Rene


JB

Zitat von: mollisia in Januar 28, 2021, 10:45:33 VORMITTAG
Bei seinem bisherigen 100er Objektiv war die Umrechnung wie üblich 1:1 - hat jemand eine Idee?

Hallo Andreas,

Der Zahlenwert haengt ja vom Okularmikrometer ab. Je nach der Skala im Okular kann der Faktor verschiedene Werte annehmen.

Wenn der Wert fuer das neue 100x anders ist als beim alten 100er, braeuchte man zur Aufloesung dieses Raetzels auch Informationen zum alten 100er. Vielleicht eine Mischung von Endlich- und Unendlichkomponenten (Objektive, Tubus)?

17 % Abweichung sind enorm viel. Fluoreszenzanwerder wuerden den Helligkeitsabfall schnell merken. Ich waere ueberrascht, wenn Zeiss so etwas verkaufen wurde (die Abweichung bei Objektiven ist meist unter 2 %).

Beste Gruesse,

Jon

A. Büschlen

Hallo,

ich habe einen Vergleich an meinem Leitz Ortholux II gemacht:

- Leitz Ortholux II; Tubusfaktor 1x; Objektiv Leitz 40/0.75 160/0.17 Fluoreszenz; Leitz Periplan GF 10x M mit orig. Leitz Wetzlar Okularmikrometer= Faktor 2,87
- Leitz Ortholux II; Tubusfaktor 1x; Objektiv Leitz 40/0.75 160/0.17 Fluoreszenz; Leitz Periplan 10x/18 Brille M nonname Okularmikrometer = Faktor 2,38

Als Objektmikrometer diente ein Carl Zeiss Objektmikrometer.

Wichtig ist, dass der errechnete Faktor am Objektmikrometer kontrolliert wird!

Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Bob

Hallo Andreas,
gerade bei 100er-Objektiven war es wohl früher verbreitet, dass die 100x nicht ganz erreicht wurden. Aber so groß waren die Abweichungen auch nicht.
Ein paar Dinge zum Prüfen:

- Ist das Bild denn sonst einwandfrei? Ein zerlegtes und falsch zusammengebautes Objektiv könnte einen falschen Vergrößerungsfaktor liefern, aber nicht in guter Qualität
- Ist die gefederte Frontlinse ganz ausgefedert?
- Ist da ein Tubusfaktor im Spiel?
- Ist das Objektmikrometer mit einem Deckglas abgedeckt?

Viele Grüße,

Bob

mollisia

Hallo,

vielen Dank für die vielen Tipps.

Allerdings habe ich den Kollegen falsch verstanden und daher hier falsch gefragt. Also auch schon sein früheres 100er-Objektiv gab den Vergrößerungsfaktor 1:1,7 - nicht nur das neue jetzt.
Es scheint also am ehesten am Messplättchen zu liegen, denke ich mal .....

beste Grüße,
Andreas