Botanik: Olivenblatt (Olea europaea) mit Schuppenhaaren *

Begonnen von Hans-Jürgen Koch, September 27, 2010, 10:04:29 VORMITTAG

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Fahrenheit

Lieber Hans-Jürgen,

das ging mir genau so, ich danke daher dafür, dass Du mit Deinem Eingangsposting den Einstieg in diesen sehr interessanten Thread gegeben hast.

Leider bin ich bisher noch nicht an einem Olivenblatt vorbei gekommen. Wenn sich jemand, der einen Ölbaum zur Hand hat, an einem Blattabdruck versuchen möchte:
einfach die Blattoberseite mit etwas UHU Hart einstreichen (geht gut mit einem Pinsel, nicht zu dünn auftragen) und nach einer Weile mit der Pinzette fassen und abziehen. Vorsichtig auf einen Objektträger geben, Deckglas drauf und fertig.

Herzliche Grüße
Jörg
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Fahrenheit

Liebe Freunde,

heute bin ich denn doch an einem Ölbaum vorbei gekommen, der örtliche Pflanzenhandel hat zwei schöne Bäume in Kübeln am Eingang stehen. Ein paar Blätter habe ich mir gegönnt und nun gibt es die versprochenen Abdrücke und noch ein bisschen mehr.  :)

Bild 1: Makroaufnahme von der Blattoberseite

Wie gut zu erkennen ist, sitzen die Schildhaare zwar nicht dicht an dicht, wie auf der Blattunterseite, sie dürften aber doch dazu beitragen, dass ein guter Teil des einfallenden Sonnenlichtes reflektiert wird.

Bild 2: Makroaufnahme von der Blattoberseite, auf der einen Hälfte sind die Schildhaare abgeschabt

Hier lässt sich der Reflexionseffekt ganz gut beurteilen.

Bild 3: Etwas näher ran, freihand durchs Okular des Stereomikroskops Lomo MBC10 - Aufnahmen 1 bis 3 mit der Canon Powershot S3IS


Nun noch einige Aufnahmen von einem Blattabdruck mit UHU Hart, wie in meinem vorangegangenen Posting beschrieben. Die Aufnahmen sind mit der Canon A520 an meinem Leica DME entstanden. Die große Anzahl gestapelter Bilder ist dem nicht ganz plan liegenden und auch nicht gleichmäßig dicken Abdruck geschuldet.

Bild 4: Übersicht mit einigen Schildhaaren, Vergrößerung 100x, Stapel aus 28 Bildern


Bild 5: Einzelnes Schildhaar, Vergrößerung 200x, Stapel aus 10 Bildern

Das Haar ist ca. 138 * 120 µm groß

Bild 6: Eier oder Sporen? Was ist das wohl? Vergrößerung 400x, Stapel aus 24 Bildern

Die einzelnen "Eier" haben eine Länge zwischen 18 und 20 µm.

Leider helfen die Bilder von der Blattoberseite des Ölbaumblattes nicht wirklich, die Funktion der Schildhaare aufzuklären. Die Bilder 1 bis 3 schließen einen Lichtschutz durch Reflexion aber nicht aus und ggf. dienen die Blätter ja zusätzlich noch der Wasseraufnahme ...

Herzliche Grüße
Jörg
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wimeisrhi

Guten abend,
den sehr interessanten Oliven-thread möchte ich nicht unbedingt noch weiter ausdehnen, aber hier ein Bild von einem Haar an der Oberseite eines Olivenblattes.

Die schirmförmigen Haare erscheinen eingesenkt in die Oberfläche und zwischen Epidermis und Haarunterseite ist ein enger Spalt, der mir für die Wasseraufnahme durch Kapillarwirkung geeignet erscheint.
Mit vielen Grüßen aus Kärnten
Wilhelm Meister

Mila

Hallo,

das sind ja noch fantastische Aufnahmen dazu gekommen :)

Klasse! Ein super "Aufklärungs-thread"!

Viele Grüße
Mila

Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

dieses "Gemeinschaftswerk" macht richtig Freude. Fast wie ein Mosaik, das immer klarer erkennbar ist, je mehr Steine gelegt werden!

Einen kleinen Stein lege ich noch dazu - habe nichts dagegen, wenn ihn jemand austauscht, wenn er doch nicht passen sollte!  ;)

ZitatBild 6: Eier oder Sporen? Was ist das wohl

Ich biete Pollen an. Es gäbe viele Möglichkeiten z. B. Saxifraga aber man müsste mit dem 100er dran.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Fahrenheit

Lieber Klaus,

da geht es Dir wie mir, gemeinsam lässt sich zu einem Thema vieles zusammentragen und für jeden ist etwas neues dabei. So macht das Forum Spaß!  :)

Pollen, ja, bei der geringen Größe könnten es auch Pollen sein. Es wird nur schwierig, das zu verifizieren, denn mit dem 100er habe ich keine Chance: die UHU-Schicht, in der die Dinger kleben, ist zu dick und ein planes, blasenfreies Auflegen eines Deckglases kann man auch vergessen. Es war mit dem 40er schon schwer, halbwegs brauchbare Bilder zu bekommen. Das sieht nach einer Sackgasse aus.

Herzliche Grüße
Jörg
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Klaus Herrmann

Lieber Jörg,

dem Kemikör ist nix zu schwör: Uhu löst sich doch sicher in Aceton?

Du hast doch sonst nichts zu tun? ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Hans-Jürgen Koch

Guten Abend,
ich danke allen für das rege Interesse und die interessanten Beiträge.

,,Freude an der gemeinsamen Arbeit lässt das Werk trefflich geraten".
Zitat von Aristoteles

Gruß
Hans-Jürgen
Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

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Gerne per "Du"

Fahrenheit

Lieber Klaus,

och, da fällt mir schon das eine oder andere ein ...  ;D

Lieber Hans-Jürgen,

ja, da hatte er recht, der - unter Anderem - erste Naturwissenschaftler.  ;D

Herzliche Grüße
Jörg
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Winfried Todt

Hallo Klaus / Hallo Jörg

Ich habe bei meinem Konimeter (Staubmessgerät) als Beschichtung der runden Glasscheiben mit Immersionsöl und mit Kanadabalsam experimentiert. Die besten Ergebnisse hatte ich beim Konimeter mit Kanadabalsam erreicht.

In der Betriebsanleitung für das Konimeter findet man folgenden Hinweis:
"Gebräuchliche Staubbinder sind:
1. Immersionsöl (wie es in der Mikroskoptechnik gebraucht wird) (nD 1,514).
2. Kanadabalsam (nD 1,500).
    Beide Binder enthalten keine leichtflüchtigen Lösemittel. Konimeterscheiben, die mit diesen Bindern benetzt
    sind, trocknen deshalb nicht so schnell ein und behalten tagelang ihre ungeschmälerte Haftfähigkeit.
3. Vaseline in Benzin gelöst (nD 1,438).
4. Glyzerin und  Gummiarabicum (Mischungsverhältnis 9:1) (nD 1,444). Bei der Herstellung dieses Binders,
    besonders beim Reinigen des Gummiarabicums, können störende Luftblasen auftreten, die man durch
    Frittefilterreinigung im Vakuum beseitigen muss.
5. Staubbinder der Fa. Zeiß, Jena (nD 1,464).
    Er besteht aus Mineralöl, welches in einem organischen Lösemittel gelöst ist."

Beim Pollensammel habe ich mit verschiedenen Klebebändern experimentiert und als beste Lösung für meinen Gebrauch, da einfach in der Handhabung, hat sich "TESA glasklar" herausgestellt. Die Streifen habe ich direkt auf den Objektträger geklebt. Alterungserscheinungen an dem Klebefilm habe ich nach nunmehr gut drei Jahren noch nicht festgestellt.

Viele Grüße
Winfried