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Frage zu DIC

Begonnen von Frank, Februar 21, 2012, 11:00:50 VORMITTAG

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Frank

Hallo Mikroforum,
ich habe eine Frage zum Kontrastverfahren DIC.

In der Literatur hatte ich mal gelesen, dass für DIC generell ein Drehtisch benötigt wird.
Betrifft das nur die Untersuchtung von doppelbrechenden Objekte mit DIC ?
Für die Untersuchtung von nicht doppelbrechenden Objekten im Durchlicht sollte nach meinem Verständnis die Ausrichtung der Objekte doch gleichgültig sein.

Vielleicht kann mir da jemand auf die Sprünge helfen.

Viele Grüße
Frank

Klaus Herrmann

Hallo Frank,

ZitatDie Ausrichtung der Objekte auf dem Objekttisch sollte damit doch gleichgültig sein.

nein das ist sie nicht, es gibt immer eine Vorzugsrichtung des höchsten Kontrasts. Und in Spezialfällen kann es tatsächlich was bringen ein Detail, das man genau anschauen möchte, zu drehen um da den Kontrast zu optimieren. Ich kenne aber keinen, der das so macht.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Frank

#2
Hallo Klaus,
ZitatIch kenne aber keinen, der das so macht.

Liegt das jetzt daran, dass die Wenigsten einen Drehtisch haben oder ist der Unterschied im Kontrast nicht nennenswert?

Gruss
Frank

Klaus Herrmann

Bei mir liegt es daran, dass ich den Drehtisch für das normale Arbeiten nicht so praktisch finde, wie den Kreuzstisch.

Ich könnte zwar relativ schnell wechseln, aber ich wechsle die Kontrastiermethoden dauernd zwischen Hell-dunkel- PH, DIC Und das geht mit dem Universalkondensor problemlos in einer Sekunde, den Tisch zu wechseln bedeutet dann schon 2 Minuten und wenn man das 20 mal am Tag macht braucht man einfach den 25 h-Tag. :D

Deshalb ist der POl-Drehtisch auch immer am Polmikroskop, wo man ihn braucht und da bleibt er auch.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Rama61

#4
Hallo Frank,

wenn ich mich da richtig erinnere liegt das Kontrastproblem daran, dass DIC mit linear polarisiertem Licht arbeitet daher ist der Kontrast richtungsabhängig und der Drehtisch daher sinnvoll. Ich habe noch irgendwo einen Artikel zu C-DIK, also DIC mir zirkular polarisiertem Licht, dass genau dieses Problem vermeiden soll. Wenn ich nächste Woche wieder im Büro bin, muss ich mal meinen Sammelordner durchsehen, wenn ich den Artikel noch finde, schicke ich ihn Dir gerne.

Viele Grüße

Rainer

PS. Hab gleich mal google befragt und den Artikel direkt gefunden! Der link dazu lautet:

http://www.zeiss.de/C12567BE00472A5C/EmbedTitelIntern/Article-C-DIC_d/$File/C-DIC_d.pdf

Rama61

reblaus

Hallo Rainer -

wenn ich das richtig interpretiere, ist der DIK immer noch richtungsabhängig. Die zirkulare Polarisation erlaubt lediglich eine bequeme Änderung der Richtung ohne einen Tisch drehen zu müssen und sie scheint vorläufig auf Epikondensoren beschänkt zu sein. Oder sehe ich das falsch?

Für Gebrauchtnutzer liegt die Sache wahrscheinlich eh außerhalb des Etats.

Ansonsten sind die Gewohnheiten halt verschieden - z.B. habe ich alle größeren Mikroskope mit Drehtisch ausgerüstet, weil ich diese z.B. auch beim Fotografieren schätze und die getrennte Kreuzführung aus alter Gewohnheit vorziehe weil sie u.a. nicht beim Zentrieren dauernd im Weg hängt. Andere wiederum hassen sie. Der Preisunterschied guter Normal-/Drehtisch auf dem Gebrauchtmarkt macht bei den alten Zeissen deshalb nur etwa 50 € aus.

Viele Grüße

Rolf

Dieter Stoffels

#6
Hallo Rainer,

das C-DIK, das keinen Drehtisch mehr benötigt, wird von der Firma Zeiss bisher nur für das Auflicht- und nicht für das Durchlicht angeboten. Gedreht wird dann nicht am Tisch, sondern an einem Schieber. Im Durchlicht ist nach wie vor eine Drehmöglichkeit erforderlich. Eine gute Alternative bieten Tische, die zumindest um 240 Grad drehbar sind. Diese werden von Zeiss seit Langem angeboten. Ob es derartige Tische auch bei anderen Herstellern gibt, weiß ich leider nicht.

Viele Grüße!

Dieter

Frank

Hallo Rainer,

Verstehe ich das richtig, dass es mit der Drehung des Objektes unter DIK eher um die Optimierunng des Kontrasts für ein gewünschtes Bilddetail geht?
Wenn ich mir z. B. einen Einzeller mit DIK betrachte sollte die Richtungsabhängigkeit des Kontrastes doch keine Rolle spielen, da eine Optimierung auf ein Detail evtl. eine Verschlechterung des Kontrastes für ein anderes Detail mit sich bringt. Ist dem so?

Gruß
Frank

Michael Plewka

hallo Frank,

da ich mit einem  DIK-Durchlicht-Mikroskop mit Drehtisch arbeite  und damit vorzugsweise Gewässerorganismen untersuche, hier eine kurze Stellungnahme.
Eine DIK-Einstellung mit maximalem Kontrast bedeutet nicht zwingend, dass dieses die beste Einstellung ist, um bestimmte Details erkennen bzw. fotografieren zu können. Die hohen Kontraste machen eine aufwendige Bildbearbeitung nötig. Deshalb ist es zweckmäßig, das Objekt relativ zu den Polarisatoren drehen zu können, um entweder die für den jeweiligen interessierenden Bildausschnitt  optimale oder um eine für das Gesamtbild ausgewogene Kontrastierung zu finden. Insofern ist es ganz schön, diese Option zu haben, den Objekttisch drehen zu können. Zwingend notwendig ist das aber nicht.
beste Grüße Michael Plewka

Rama61

Hallo Rolf, Dieter, Frank und Michael,

leider war ich in den letzten Tagen zu beschäftigt, daher komme ich erst heute dazu euch zu antworten. Ich benutze DIK sowieso nur im Auflicht, zumindest privat und benutze dafür einen zentrierbaren Drehtisch an meinem Zeiss Standard. Den zentrierbaren Drehtisch benutze ich aber hauptsächlich deshalb, weil man die Pol-Epiplan-Objektive nicht zentrieren kann, im Gegensatz zu meinen Pol-Durchlichtobjektiven. Da ich also sowieso gerne am Tisch herumdrehe macht es mir auch kein Problem. Außerdem sieht man dabei den Kontrast einzelner Details besser und schlechter werden und kann sich so den besten Kontrast für das spezielle Detail einstellen.

Den Zeiss-Artikel hatte ich mal beim Suchen gefunden und noch in Erinnerung, dass es um die Richtungsabhängigkeit des Kontrastes geht. Grundsätzlich geht es wohl nur um DIK im Auflicht und wie schon von euch beschrieben dreht man bei C-DIK die Prismen und nicht mehr den Tisch zur  Optimierung des Kontrastes einzelner Details. Ob das ein großer Vorteil ist sei dahingestellt. Wie Frank schon beschrieben hat, das eine Detail wird besser, während das andere Detail möglicherweise schlechter wird.

Soviel für heute.

Viele Grüße

Rainer
Rama61