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Nadeln in einer Druse

Begonnen von Rolf, März 07, 2015, 17:34:42 NACHMITTAGS

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Rolf

Hallo miteinander,

Als Anfänger mühe ich mich zur Zeit mit der Adaption von Kamera, Stativ, Objektiven und der Ausrichtung der Beleuchtung ab.
Vielleicht komme ich dann später über den Makrobereich zu Mikroaufnahmen...
Für mich von Interesse sind erst mal Mineralien, und da fange ich vom Wissensstand her bei Null an.

Deshalb meine Frage um was es sich bei dem Ausschnitt aus einer kleinen, 60 mm langen, aufgeschnittenen Druse handelt.
Aufgenommen mit einer E510 über ein Ihagee Mikrozwischenstück und ein Objektiv PL 4/0,1 160/- am Biolam Stativ, gestackt aus 160 Bildern und unbearbeitet.
Ich denke das sich eine Bildbearbeitung nicht lohnt angesichts der massiven Verschmutzungen.
An der Beleuchtung muß noch gearbeitet werden. Die harten Lichtreflexe trotz Diffusor sollten nicht sein.

Gruß

Rolf


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cuwohler

Hallo Rolf,

google mal nach Rutilnadeln, soetwas habe ich auch in meinem Bergkristall. Das sollte es sein.

Viele Grüße
Cai-Uso
www.sandphoto.de
Viele Grüße
Cai-Uso
mail@cuwohler.de

Rolf

Hallo Cai Uso,

Danke für den Hinweis.
Beim Googeln habe ich durchweg Solche gefunden die im Quarz steckten, während die bei mir frei stehen.
Ich habe nochmal ein Bild gemacht wo man es besser sieht.

Gruß

Rolf


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Klaus Herrmann

Hallo Rolf,

also die Wissenschaft lebt von exakten Infos! Was ist das für eine Probe, wo ist er Fundort? An Rutil würde ich jetzt eher nicht glauben, die sehen doch eher schwarz metallisch glänzend aus?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Rolf

Hallo Klaus,

Es tut mir unendlich leid wenn ich keine wissenschaftlichen Informationen weitergeben kann.
Dieses Teil wurde irgendwann mal von den Schwiegereltern auf einem Trödel gekauft, sodaß mir zwangsläufig weder die Art der Probe noch der Fundort bekannt ist. 
Vielleicht hilft ja das nachfolgende Bild mit den zwei aufgeschnittenen Hälften weiter, welches ich gerade mal gemacht habe. Diese Nadeln erscheinen mir gräulich schwarz.

Gruß

Rolf




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Klaus Herrmann

Hallo Rolf,
ZitatDieses Teil wurde irgendwann mal von den Schwiegereltern auf einem Trödel gekauft, sodaß mir zwangsläufig weder die Art der Probe noch der Fundort bekannt ist.  
das lieben wir! ;D

Ich würde mal ganz vorsichtig  und mit allem Vorbehalt auf Goethit Var. Nadeleisenerz tippen, FeOOH.
Paar Kristalle ganz fein verreiben sollte ein rotbraunes Pulver geben, das einen eindeutigen Eisennachweis ergibt. ;)

Übrigens die Bilder sind doch ganz brauchbar!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Rolf

Hallo Klaus,

Danke für deinen Tipp. Ich habe mal im Mineralienlexikon nachgeschaut. Die da auf einem Bild zu sehende Färbung kommt hin, aber die da gezeigten Nadeln sind wesentlich breiter, wie lange Rechtecke.
Das mit dem Abrechen und Zerreiben werde ich erst mal lassen weil ich dieses Büschel nochmal vernünftig stacken will, denn ich hatte das Teil nicht fixiert sodaß es leicht verrutscht ist und ich die Hälfte der gemachten Bilder entsorgen mußte.  Ich habe so ein Büschel noch nicht im Netz gefunden und will es erst mal vernünftig dokumentieren.

Kennst Du einen Trick wie man das Teil vom Schmutz befreien kann ohne die feinen Nadeln zu zerstören?

Gruß

Rolf
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Ulrich S

Moin moin
ZitatKennst Du einen Trick wie man das Teil vom Schmutz befreien kann ohne die feinen Nadeln zu zerstören?
ich würde es ins Ultraschallbad legen
Ulrich
Es kommt immer anders wenn man denkt

Klaus Herrmann

Hallo Rolf,

Etwas Bedenken habe ich doch: der Goethit ist so dünn eher rotbraun durchscheinend.

Ich würde halt eine Nadel rausnehmen und in HCl auflösen, und dann erst man auf Eisen testen. Manganit wäre auch noch eine Option. Aber Ferndiagnosen sind kritisch!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Rolf

@ Ulrich

Danke, war auch meine Überlegung, wobei mir nicht klar ist ob die hohen Schwingungen nicht unter Umständen die feinen Nadeln zerstören könnten?

@ Klaus

Ich habe nochmal im Mineralienatlas nachgeschaut. Es könnte sich um Pyrolusit handeln.
Aus dem Text: Nadelige bis stängelige, silbergraue Kristalle. Als Fundort ist da die Grube Hermine in Wölsendorf angegeben.
Das da eingesetzte Bild ähnelt meiner Aufnahme. Bildnr. 1379789201

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Klaus Herrmann

Hallo Rolf,

eine Soda-Salpeterschmelze würde helfen Mangan zu bestätigen. Allerdings wäre dann noch offen welche der möglichen Manganminerale vorliegt. Dafür braucht man nicht viel. Kleine Opfer müssen natürlich für die Erkenntnis gebracht werden! ;)
Die Ultraschallreinigung von solchen feinen Nadeln ist kritisch.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Rolf

Hallo Klaus,

Als jemand der von der Fotografie kommend jetzt auch den Bereich der Makro/Mikrofotografie kennenlernen will sind mir diese chemischen Arbeitsbereiche bei diesem Thema zunächst völlig unbekannt. Ob ich in dieses Thema einsteigen werde weiß ich noch nicht.
Für mich sind die hervorragenden Aufnahmen der Heike ( Rheinweib ) ein Ansporn dem nachzueifern, um vielleicht qualitätsmäßig halbwegs da anknüpfen zu können.

Zwischenzeitlich habe ich die Probe mit der Hand in Spülmittelwasser gereinigt und anschließend in destillierten Wasser gespült. Den Ultraschallreiniger habe ich sicherheitshalber außen vor gelassen.
Danach wurden neue Aufnahmen zum Stacken gemacht. Und nicht mehr so viele wie bei der ersten Aufnahme, sondern nur noch ein Drittel davon, was auch funktionierte. Scheinbar ist der Tiefenschärfebereich des 4x Objektivs doch größer als zunächst gedacht.
Bei der Lichtsetzung habe ich länger gefummelt um zumindest im Bereich der Nadeln keine harten Reflektionen der Quarzflächen zu haben.

Das Ergebnis mit jetzt sibergrau glänzenden Flächen der Nadeln kommt der Beschreibung der Pyrolusitnadeln wohl nahe.
Ob man die Probe da einordnen kann oder nicht - für mich faszinierend ist die Formenwunderwelt im Winzigen die von der Natur erschaffen wurde.


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Gerd Schmahl

Hallo Rolf,
ich würde auch noch den Antimonit in die Kandidatenliste aufnehmen, aber allein an einem Foto läßt sich sicher keiner der möglichen Kandidaten "herauskristallisieren". Aber wenn Du Dich vornehmlich an der Formen- und Farbenvielfalt freuen und Dein fotografisches Können vervollkommnen willst, musst Du das Teil ja auch nicht unbedingt mit seinem Namen ansprechen. Ansonsten wäre hier vielleicht die passendere Plattform, auf der sich die Mineralienhaie tummeln. Hat auch ein eigenes Forum.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Rolf

Hallo Gerd,

Ja, die Nadeln des Antimonit sind vergleichbar und ich werde das mit abspeichern.
Danke auch für deinen Hinweis auf das Forum des Mineralienatlas, wo ich sicher mal reinschauen werde.

Meine Anfängerauffassung, das man Bestimmungen anhand von Fotos machen könnte, mußte ich aufgrund der hier gemachten Kommentare natürlich revidieren.

Gruß

Rolf
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Steinnager

Hallo Leute!

Lieber spät als nie. Antimonit und Manganit haben in diesen Miniachatgeoden mineralogisch gesehen nichts zu suchen. Die Geode ist, fundorttechnisch eher so in Richtung Südamerika zu stecken.
Der Goethit oder/und Rutil sind wahrscheinlicher, wobei ich persönlich auch zum Goethit tendieren würde. Es paßt besser in diese Paragenese ( Mineralvergesellschaftung).
Die Kristalle sind in der Natur selten bis nie optimal und Bücher vermitteln bei Zeichnungen doch mehr den Idealzustand. Also auch Goethite oder Rutile (Minerale im allgemeinen) können schmal, gedrungen, dick , dünn etc und auch von Fundort zu Fundort sich verschieden darstellen.

Ich hoffe, dass die Information etwas weiter hilft und wünsche noch einen schönen Sonntag!

Beste Grüße Micha ( der Steinnager)