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Hausstaub mit Blütenpollen

Begonnen von Schrodt, Mai 11, 2016, 15:08:12 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Hallo Jürgen,

ZitatWahrscheinlich ist die Färbung noch zu kräftig und ich muss noch mehr verdünnen.

Ja die Stammlösung ist eigentlich für Bakterienfärbung gemacht, da kannst du noch großzügig verdünnen!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Schrodt

Hallo Mikrofreunde,

ich fasse nachstehend die Ergebnisse der Versuche zusammen, die ich mit Hilfe von Rolf, Heiko, Arnold und Klaus gemacht habe.

Fazit - Mikroskopie von Blütenpollen

•  Die mikroskopische Bestimmung von Blütenpollen ist ebenso interessant wie die von Schimmelpilzsporen.

•  Geeignete Durchlicht Mikroskopie-Verfahren sind Hellfeld, Schiefe Beleuchtung, Variabler Hell-Dunkelfeld-Kontrast (VHDK) und in besonderen
   Fällen das Dunkelfeld. Der VHDK hat eine größere Schärfentiefe und zeigt daher die Strukturen meist besser als Hellfeld.

•  Die Blütenpollen können mit Wasser oder Öl eingebettet und eingedeckt werden.

•  Die Blütenpollen können ohne Anfärbung untersucht werden. Mit einer zarten Anfärbung kann man jedoch oft erst die feineren Strukturen
   und Muster erkennen.

•  Ein Gemisch von Glycerin, Methanol und einem Tropfen Karbol-Fuchsin 1 % ergibt eine gute rote Färbelösung mit der man die Pollen einbetten
   und auch eindecken kann. Karbol-Fuchsin färbt intensiv, man kann daher sehr stark verdünnen ! Auch andere Färbelösungen, z.B. Baumwollblau,
   ergeben gute Anfärbungen.

Nachstehend zeige ich 3 Bilder von der 2. Färbung mit Karbol-Fuchsin. Mikroskopiert habe ich mit dem Leitz PL APO 40/0.75 und VHDK mit verschiedenen
Vergrößerungen.


Hausstaub mit Blütenpollen



Raps - 2 Pollenkörner



Fichte - 1 Pollenkorn




Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer

Schrodt

#47
Blütenpollen der Kapmargarite ( Osteopermum )  •  DL - VHDK  •  Leitz PL APO 40/0.75  • Objektfeld  ø ≈ 0,21 mm





Viel Spaß beim Anschauen.

Jürgen aus Hemer

Heiko

Hallo Jürgen,

Exotik hab´ ich auch im Angebot – die winterharte Mittagsblume Delosperma congestum (?) blüht derzeit allerliebst. Taxonomisch scheint – (?) – nicht ganz klar, was uns die Gärtner da kredenzt haben.  ;)
Die Pollen jedenfalls sind angefärbt, mit dem 100er abgelichtet und 9schichtig verrechnet:



Viele Grüße,
Heiko

Schrodt

#49
Guten Morgen Heiko,

vielen Dank für deine schöne Ergänzung. Es ist Dir wieder gut gelungen, das Oberflächenmuster eines Pollenkorns zu zeigen.
Es ist schön, dass der Faden nicht abgerissen ist, sondern weiter gesponnen wird. Dadurch bekommt man weitere interessante Pollen zu sehen.

Heute habe ich mal versucht die Pollen des Löwenzahns mit dem 100 er zu fotografieren. Ein Bild davon stelle ich nachstehend ein.

Pollenkorn des Löwenzahns ( Taraxacum officionale )  •  DL - VHDK  •  Leitz PL APO 100/1.32 Oel  •  Bildausschnitt ≈ 0,2 x 0,2 mm

Beschreibung nach Pollenbestimmungsbuch:

Die Pollenkörner sind 3-4 porat, abgeplattet rund. Die Größe ist 21 x 22 µm, kann aber auch variieren bis 29 x 30 µm. Die Exine ist echinat;
die Oberfläche hat Vertiefungen und Spalten (Lakunen), dazwischen mit Stacheln besetzte Grate; das Pollenkorn erscheint wie ein "Fensterpollen".

Löwenzahnpollen haben keine allergologische Bedeutung.





Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer

Heiko

Hallo Jürgen,

ja, die Thematik besitzt Unterhaltungswert, unbestritten. Zudem zeigen ,,Allerweltspflanzen" überaus interessante Strukturen. So ist die Wolfsmilch-Blüte allemal ein ,,Hingucker", auch wenn es um die Bestimmung geht.
Bei der Spring-Wolfsmilch Euphorbia lathyris ist die Blüte aber wohl kaum bestimmungsrelevant, da schon der Habitus der Pflanze unverwechselbar erscheint. Dennoch – oder gerade, weil selten angeschaut – mutet das Blüten-Interieur recht exotisch an:



Viele Grüße,
Heiko

Klaus Herrmann

Lieber Heiko,

schön dein Pollen der Wolfsmilch!

ZitatDie Pollen jedenfalls sind angefärbt,
Sagst du uns bitte auch womit und wie?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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rhamvossen

#52
Hallo,

Habe gestern noch Pollen von Bellis perennis fotografiert. Ich schliese mich diesmal an bei die kreisrunde Bilder die manchmal doch einen bestimmten Reiz haben (wieso, Vignettierung will man nie haben................?). ZW Achromat 100:



Beste Grüsse,

Rolf

Heiko

Sind nicht einmal so klein, diese Euphorbia-Pollen, lieber Klaus, und so leistete Dein 50er wieder einmal gute Dienste ...
Der Mini-Stapel, meine es waren neun Ebenen, wurde von Umfang her so gewählt, dass der Oberflächeneindruck erhalten blieb.

Viele Grüße,
Heiko

Klaus Herrmann

ZitatSind nicht einmal so klein, diese Euphorbia-Pollen, lieber Klaus, und so leistete Dein 50er wieder einmal gute Dienste ...

Das freut mich natürlich lieber Heiko - und das Mikroskop, an dem das 50er hägt ist sicher auch ok? ;)

Ich habe allerdings nach dem Farbstoff gefragt und der Färbeprozedur! :D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Schrodt

#55
Hallo Mikrofreunde,

schön, dass der Faden so eine rege Teilnahme hatte und sehr schöne Bilder gezeigt worden sind. Mir macht das Bestimmen und Fotografieren von
Blütenpollen inzwischen fast genau soviel Freude, wie das Bestimmen und Fotografieren von Schimmelpilzen. Ich werde in Einzelbeiträgen über
meine weiteren Pollenuntersuchungen berichten. Interessant ist, dass exotisch aussehende Blüten oft nur schmucklose Pollen haben.
Nachstehend stelle ich abschließend dafür beispielhaft Bilder von der Zimmerkalla (Zanteschedia aethiopica) ein.

Beschreibung der Pollen nach Pollen-Wiki:

Pollengröße 48 µm (Medium)
Pollen: Elliptisch, sphäroid, psilat (glatt), granular, kontrastarm. Dicke Intine (innere Schicht der Pollenkorn-Wand).

Bild 1 : Zimmerkalla

Bild 2 : Kalla-Pollenkörner  •  DL-VHDK  •  PL APO 40/0.75  •  Objektfeld ø ≈ 0,35 mm

Bild 3 : Kalla-Pollenkörner  •  DL-VHDK  •  PL APO 100/1.32 Oel  •  Objektfeld ø ≈ 0,19 mm

Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer







Heiko

Hallo Jürgen,

Deinen Eindruck kann ich bestätigen und die Einkeimblättler halte ich (subjektiv oder tatsächlich?) für nicht so erfinderisch.


Lieber Klaus,

zufürderst greife ich immer zu Andreas Gminders Baumwollblau und bekomme – nicht nur bei den Schlauchpilzen – ein Ergebnis.
Eine Ausnahme bildete neulich die Grasnelke, die den Farbstoff nicht annahm. Auch bildete sich das an sich kräftige Ornament in Wasser nicht gut ab.
Wenn Jürgen nach seinem Schlusswort noch erlaubt, Armeria spec. in Silicon-Öl, leicht schräg beleuchtet:



Viele Grüße,
Heiko

Schrodt

Hallo Heiko,

vielen Dank für deine interessante Mitteilung und das schöne Bild.

Herzliche Mikrogrüße
Jürgen aus Hemer