Leitz Objektiv Apert 1,20 Patent

Begonnen von Auratus, Juli 04, 2024, 14:06:35 NACHMITTAGS

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Jürgen H.

Liebe Kollegen,

hier ist zumindest das Leitzsche Kästchen eines Helldunkelfeldkondensors.IMG_1280.jpeg
Auch ein entsprechender Kondensor war darin, als das Kästchen zu mir kam. Leitz?IMG_1279.jpegIMG_1283.jpeg
Mit dem Hebel lässt sich eine Blende schließen, die den Hellfeldring verdeckt.IMG_1282.jpegIMG_1281.jpeg
Auch ein Objektivblendenteil war dabei.IMG_1285.jpeg

Viele Grüße,
Jürgen

purkinje

Hallo Jürgen,
äußerlich sieht er dem abgebildeten Leitz Kondensor recht ähnlich, Zeiss hatte allerdings auch einen gebaut, dessen Form mir unbekannt ist.
Bewegt sich der Filterhalter wenn die Aperturblende geschlossen wird?
Beste Grüße Stefan

Jürgen H.

Hallo Stefan, nein der Filterhalter bewegt sich nicht, wenn die Aperturblende geschlossen wird. Mit dem Hebelknöpfchen bei halb zehn im vorletzten Bild kann man nur den Filterhalter ausschwenken, er dreht sich dann um die Schraube bei halb vier.

Das ganze Teil ist mir mehr als rätselhaft. Ein vollständiges Dunkelfeld kann der Kondensor jedenfalls nicht erzeugen. Im dritten Bild ist zentral eine hell opake Scheibe zu sehen. Die ist lichtdurchlässig. Und bleibt auch ein wenig hell, selbst wenn ich die Aperturblende soweit schließe, wie möglich. Die helle Scheibe ist umgeben von einem lichtundurchlässigen Ring. Und weiter nach außen ist die Linse glasklar, wie auf den Bildern zu sehen ist.

So lässt sich bei offener Aperturblende eine Art ringförmiger Beleuchtung mit einem lichschwächeren Kern herstellen. Wenn die Blende sukzessive geschlossen wird, mindert sich der ringförmige Anteil bis gegen Null. Der zentrale Anteil bleibt erhalten und kann nur auch gemindert werden. Mit dem Filterhalter und einem geeigneten Filter ließen sich weiterhin Segmente des ringförmigen Anteils ausblenden.

Aber welchen Sinn soll diese Konstruktion haben? Völliges Dunkelfeld ist das jedenfalls nicht.

Viele Grüße

Jürgen

purkinje

Hallo Jürgen,

ja, dieser Typ scheint nur ein kurzes Produktionsleben gehabt zu haben  ;)

Das Problem ist, dass man den richtigen Radius der fehlenden Zentralblende "erpröbeln" müsste; hier noch die komplette und kurze Textstelle Wissenschaftliche Anwendungen der Photographie Zweiter Teil Mikrophotographie v. Paeterfi 1931 die ich zu diesem Teil fand.
Beste Grüße Stefan

Jürgen H.

Lieber Stefan,

nein, keine Dunkelfeldblende zu diesem Kondensor. Ich habe etwas übersehen, was eigentlich selbstverständlich ist, Asche auf mein Haupt. Natürlich muss der Kondensor immergiert werden. Und dann stellt sich auch ein schönes Dunkelfeld ein, dass beim Öffnen der Aperturblende zu einem Hellfeld mit Dunkelfeldlichtern wird.

Leider funktioniert Dein Link zwar, aber die passende Seite zum Hell Dunkelfeldkondensor wird nicht mitgeliefert. Könntest Du mir bitte ganz vielleicht die Seite schicken, wenn es nicht zu viel Mühe ist, per pN?

Viele Grüße

Jürgen

purkinje

 "Sie werden als Paraboloidkondensoren (Zeiss) o. als bizentrische Kondensoren (Leitz) hergestellt u. mit einem schwachen Hellfeldkondensor ausgerüstet, der im unbenutzten Aperturbereich untergebracht wird. Die Zentralblende wird beim Paraboloid-Wechselkondensor nach H. Siedentopf mit der in den Kondensor eingebauten Irisblende so gekoppelt daß beim Öffnen bis zum toten Aperturbereich die Zentralblende automatisch vor den Hellfeldkondensor eingeschaltet - beim Schließen der Irisblende  jedoch nach Überschreitung des toten Aperturbereiches sie wieder ausgeschaltet wird. So kann man einen sehr feinen Übergang zwischen Hellfeld-u. Dunkelfeldbeleuchtung erzielen. ... Ähnlich ist auch der bizentrische Kondensor von E. Leitz n. M. Berek gebaut."
Beste Grüße Stefan

beamish

Hallo Jürgen,
hier hast du die Seite...
Péterfi_1933_Dunkelfeld.jpg

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

purkinje

Hallo Jürgen,
dein messingfarbiger Objektivadapter mit Irisblende "Irtis" dürfte auch schon der neuere sein, der dann bis in die 50er Jahre mit den ungefederten Achromaten so verwendet wurde, auch dieser wird in dem Artikel von Berek 1923 schon erwähnt (S 235 unten). Mit Einführung der gefeder Objektive kamen dann lustigerweise auch die Einhängeblenden wieder, als Ersatz für das nicht mehr verwendbare Irtis und als kostengünstige Alternative zu den drei Objektiven mit fest verbauter Irisblende (63, oel100, FL oel 95).

Deine Version des Kondensors mit nun zwei Ringsystemen ist ja schon der halbe Weg zur "Superresolution" ;D 

Beste Grüße Stefan

Jürgen H.

Lieber Martin, lieber Stefan, Danke für die Auszüge aus dem Artikel, der den Kondensor betrifft!

Leider habe ich festgestellt, dass die äußere Spiegelfläche des Kardioidkondensors doch ziemlich angelaufen ist. Offenbar kann man die Zentralblende mit geeignetem Werkzeug herausschrauben. Vielleicht ließe sich dann die Verspiegelung reinigen. Allerdings wird das ja wohl ein Oberflächenspiegel sein. Aus fast rein theoretischem Interesse: Hat damit jemand Erfahrungen?

Viele Grüße

Jürgen