Carl Zeiss Jena P-Okulare: Unterschied zu PK-Okularen?

Begonnen von Bert, Januar 20, 2010, 21:29:52 NACHMITTAGS

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Frank D.

Zitat von: Klaus Henkel in Januar 22, 2010, 02:29:35 VORMITTAG
Die A- und die P-Okulare waren seinerzeit , vor 50 Jahren, vorgesehen für die schwach vergrößernden Objektive 2,5, 4, 6,3, 10fach. Bei denen macht sich der Farbvergrößerungsfehler nämlich gar nicht im Bild bemerkbar. Die Hersteller Zeiss-Jena und danach VEB Zeiss-Jena und die von ihnen beeinflußten Hersteller wie Meopta, Lomo usw. boten deshalb zu ihren Mik. immer zwei (Paar) Okul. an: Einmal die einfachen A bzw. P (ohne/mit Planität, ohne "K" für die schwachen und K oder PK für die stärkeren Obj., bei denen sich der FV-Fehler störend bis drastisch bemerkbar macht.

ZU den Plan-Ok. wäre noch anzumerken, daß sie den Fehler der Bildfeldwölbung der Obj. nicht (!) ausgleichen, höchstens marginal bis gar nicht, sondern sie heißen "plan..." weil die dem Fehler der Nicht-Plan-Objektive nicht noch einen eigenen hinzufügen. Die Planobjektive wurden erst mit dem Zeiss Standard ab 1955 bis 1960 in nennenswertem Umfang eingeführt. Aber viele Mik.-Hersteller konnten wegen der sehr kompliziert zu berechnenden Planobjektive aus Kostengründen diesen Weg damals nicht mitgehen und führten deswegen bald nur noch eine Randexistenz in der Mikroskopie.

Hallo Herr Henkel,

entschuldigen Sie bitte das etwas zerklüftete Zitat.
Wenn die einfachen A bzw. P Okulare, ohne/mit Planität bedeuten und, wie im zweiten Abschnitt beschrieben, die P-Okulare die Bildfeldwölbung "marginal bis gar nicht" ausgleichen,
worin besteht dann der Unterschied zwischen dem A- und dem P-Typ?

Mit freundlichen Grüßen
Frank Donat

heinrich

Hallo,
da Bert gefragt hat, wofür P-Okulare gebraucht werden, wollte ich mein Laboval 4 als Beispiel erwähnen. Es war mit P-Okularen und sehr üblichen Phako 160/0,17 Objektiven + Ph-Kondensor ausgestattet. Keine Spur von unendlich. Es sah so aus,als ob es so von CZJ bestückt worden wäre. Peter Voigt wird vielleicht mehr darüber wissen.
herzliche Grüße von
Heinrich Neumann

Bert

Danke auch, Heinrich,
hier noch der Link auf eins der P-Okular-Angebote: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=270518411276&ssPageName=ADME:B:EOIBSA:DE:1123 (Auktion 270518411276). Wie ich inzwischen erfahren habe, wurden diese Okulare z.B. am Stereomikroskop Technival "zum Messen und Zählen" und eben auch am Laboval (als Brillenträger-Version) eingesetzt.

@ Nomarski: Meine Frage hätte ich sicher auch an Zeiss richten können, aber hier im Forum beobachte ich seit über einem Jahr, dass teilweise sehr detaillierte Antworten und vielleicht noch interessanter: auch Erfahrungen, innerhalb von Minuten bis Stunden auf die Frage folgen. Das finde ich sehr positiv und deswegen habe ich meine Fragen hier gestellt. Ein Großteil der Antworten ging in Richtung dessen, was ich gerne wissen wollte - vielen Dank!

MfG, Bert

derda


Klaus Henkel

Zitat von: Frank Donat in Januar 22, 2010, 08:20:42 VORMITTAG
Hallo Herr Henkel,
entschuldigen Sie bitte das etwas zerklüftete Zitat.
Wenn die einfachen A bzw. P Okulare, ohne/mit Planität bedeuten und, wie im zweiten Abschnitt beschrieben, die P-Okulare die Bildfeldwölbung "marginal bis gar nicht" ausgleichen,
worin besteht dann der Unterschied zwischen dem A- und dem P-Typ?
Mit freundlichen Grüßen
Frank Donat

Hallo Herr Donat!

A haben keine Chrom. Vergr.diff.
AK haben die, zum Ausgleich der CVD der Objektive
P Plan, ohne CVD, vorteilhaft für Planobj. ohne CVD (also für "schwächere" Vergrößerung bis ca 10-16fach.
PK Plan, mit CVD, bes. für Planobj. mit CVD, also für Obj. mittlerer bis stärkerer Vergr.

P und PK sind insgesamt besser korrigiert als die A, gesteigerte Qual. der Abb.

Alles klar?
Gruß KH

Frank D.

Zitat von: Klaus Henkel in Januar 22, 2010, 14:44:21 NACHMITTAGS
Zitat von: Frank Donat in Januar 22, 2010, 08:20:42 VORMITTAG
Hallo Herr Henkel,
entschuldigen Sie bitte das etwas zerklüftete Zitat.
Wenn die einfachen A bzw. P Okulare, ohne/mit Planität bedeuten und, wie im zweiten Abschnitt beschrieben, die P-Okulare die Bildfeldwölbung "marginal bis gar nicht" ausgleichen,
worin besteht dann der Unterschied zwischen dem A- und dem P-Typ?
Mit freundlichen Grüßen
Frank Donat

Hallo Herr Donat!

A haben keine Chrom. Vergr.diff.
AK haben die, zum Ausgleich der CVD der Objektive
P Plan, ohne CVD, vorteilhaft für Planobj. ohne CVD (also für "schwächere" Vergrößerung bis ca 10-16fach.
PK Plan, mit CVD, bes. für Planobj. mit CVD, also für Obj. mittlerer bis stärkerer Vergr.

P und PK sind insgesamt besser korrigiert als die A, gesteigerte Qual. der Abb.

Alles klar?
Gruß KH

Vielen Dank Herr Henkel.
Alles klar!

Mit freundlichem Gruß
Frank Donat

AOZ40000

Hallo zusammen,

im Prospekt zum Jenalab Mikroskop wird die Anwendung der P und PW Okulare in einer Tabelle aufgeführt.
- Vergrößerungen und Sehfelder in der Objektebene -
https://www.mikroskop-online.de/Mikroskop%20BDA/30-0068-1%20%20JENALAB.pdf

Alle (Apo-)Achromate werden demnach mit den P-Okularen, die Plan(apo)achromate mit den PW-Okularen genutzt.
Ich habe selbst das GF-P 10x (18) stellbar, deshalb hat mich diese Frage sehr interessiert.
Viele Grüße
Alfons Ziegler