Ein Mikroskop von W. Klein Wetzlar: einige Fragen zu diesem, bitte …

Begonnen von Jakob_Wittmann, Juni 20, 2024, 22:41:45 NACHMITTAGS

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Jakob_Wittmann

Guten Abend liebe Runde,

mir ist ein bestimmtes Mikroskop aufgefallen, nämlich das im Betreff genannte Instrument.

Ein Hufeisen-Typ, der meiner Meinung nach von seiner Bauform her ganz gelungen wirkt. Über die optischen, feinmechanischen Eigenschaften kann ich leider nichts sagen.

Merkwürdig ist, dass ich hier in unserem Forum suchend nichts über diese Marke entdeckt habe. Wobei das Wort ,,Klein" aus naheliegenden Gründen beim Suchen durchaus viele Treffer liefert. ;)

Eine Google-Suche zeigte zumindest einige wenige Modelle dieser Marke.

Daher bitte die naheliegende Frage(n):

Kennt jemand unter Euch diese Marke?

Falls ja, vielleicht mit einigen Details darüber?

Was haltet ihr bitte von der Konstruktion dicht unter dem Objekttisch? Ich meine diese scheibenförmige Vorrichtung direkt darunter.

Vielleicht eine Besonderheit der Beleuchtungseinrichtung?


Ich würde mich über alle Arten von Hinweisen, Kommentaren etc. sehr freuen.


Dankeschön, beste Grüße


Jakob

,,Ein Leben mit nur einem schwarzen Mikroskop ist möglich aber sinnlos."


Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow

Haus@Hund

Hallo Jakob,

es gab hier in Wetzlar viele kleine Mikroskop-Hersteller, und ich muss ehrlich eingestehen, von "W. Klein" noch nichts gehört zu haben. Hoffentlich kann jemand aus dem Forum helfen.

Aber jetzt zum Gerät: Es sieht fast so aus, als ob der obere Teil des Tisches aus dem großen schwarzen Ring herausgesprungen ist. Hinten rechts und links scheint es Zentrierschrauben im schwarzen Ring zu geben, die den oberen Teil mit seiner Ringschwalbe in den Druckstift drücken, der vorne mittig herausschaut. Ansonsten ist die Konstruktion auch sonst eigenwillig: Das große verchromte "Ding" rechts unten hinten scheint mir die Höhenverstellung des Kondensors zu sein, die dessen Halterung gegen den großen schwarzen Ring des Tisches drückt.

Viele Grüße
Jörg

spectator

Hallo Jakob,
ich habe als Datei einen alten Katalog, mit Preisen in Reichsmark, von Wilhelm Klein, Wetzlar und Berlin, Adalbertstr. 61.
Es werden Hufeisenstative verschiedener Ausbaustufen und Preise angeboten. Interessanterweise ist bei einem Schülermikroskop eine "Anleitung zum Mikroskopieren" von Wilhelm Klein zum Preise von 20Pf dabei, etwa vergleichbar mit dem Heftchen "Das Mikroskop" von Seyser, das es noch lange als Beigabe z.B. mit BOB-Mikroskopen (Bresser) gab.

Ein sehr ähnliches Mikroskop wie das von Dir vorgestellte gab es von C.Klein Wetzlar, wohl der Sohn/Nachfolger. Auffällig ist ein recht dicker Drehtisch mit Gradskala. Allerdings hat der Kondensor schon Höhenverstellung mit Zahn und Trieb, statt der 'Substage-Schraube', d.h. dem 'großen verchromten Ding'.Diese Art der Kondensorverstellung war lange auch bei anderen Fimen üblich, auch bei Leitz, Zeiss etc. Der Vorteil: Wenn man an der Schraube weiter drehte, wenn der Kondensor UNTEN war, schwenkte dieser seitlich unter dem Tisch hervor, und man konnte bequem Immersionsöl aufbringen/abwischen oder auch Filter einlegen/Wechseln.

Die 'scheibenförmige Vorrichtung' unter dem Tisch scheint mir eine optische Täuschung zu sein. Die Aufnahme ist ungünstigerweise so beleuchtet, daß die schwarze polierte Unterseite des Tisches hell glänzt/reflektiert , und die dunkle Öffnung im Tisch, in welche der hochgefahrene Kondensor eintaucht, erweckt so den Eindruck einer schwarzen Scheibe.
Trinkt, o Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen Überfluß der Welt!

beamish

Mir fällt auf, daß es offenbar keine Möglichkeit gibt, einen Spiegel anzubringen.

Die Firma Mikro-Optik Karl Klein befand sich noch 1950 in Wetzlar in der Solmser-Str. 15.

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Jakob_Wittmann

#4
Zitat von: Haus@Hund in Juni 21, 2024, 11:59:03 VORMITTAGHallo Jakob,

es gab hier in Wetzlar viele kleine Mikroskop-Hersteller, und ich muss ehrlich eingestehen, von "W. Klein" noch nichts gehört zu haben. Hoffentlich kann jemand aus dem Forum helfen.

Aber jetzt zum Gerät: Es sieht fast so aus, als ob der obere Teil des Tisches aus dem großen schwarzen Ring herausgesprungen ist. Hinten rechts und links scheint es Zentrierschrauben im schwarzen Ring zu geben, die den oberen Teil mit seiner Ringschwalbe in den Druckstift drücken, der vorne mittig herausschaut. Ansonsten ist die Konstruktion auch sonst eigenwillig: Das große verchromte "Ding" rechts unten hinten scheint mir die Höhenverstellung des Kondensors zu sein, die dessen Halterung gegen den großen schwarzen Ring des Tisches drückt.

Viele Grüße
Jörg

Servus Jörg,

danke für Deine Ausführungen. Das freut mich nun wirklich, wieder mal von Dir zu lesen. Mittlerweile kann man in diesem Thread dankenswerterweise weitere Informationen lesen.
Mit ,,herausgesprungen aussehen" könntest Du tatsächlich recht haben. Ich werde mal versuchen, bessere Bilder zu erhalten.

Dieser Bereich unter dem Objekttisch wirkt etwas unübersichtlich.

Wetzlar und ,,seine" Hersteller von Mikroskopen scheint mir vom Thema her betrachtet eine ergiebige Sache zu sein. Was beispielsweise Leitz angeht, gibt es – so weit ich das bisher registriert habe – auch einschlägige Publikationen.

Was Euer Unternehmen betrifft, Jörg, gibt es geschichtlich gesehen auch Querbezüge zu anderen Unternehmen. Interessiert man sich für die Geschichte der Herstellerfirmen von Mikroskopen, ist Wetzlar jedenfalls nicht wegzudenken!

Noch etwas anderes, bitte: Ich melde mich nochmals im Sommer mit paar Fragen (Kleinigkeiten) an Dich.

Danke Dir nochmals und liebe Grüße


Jakob


Zitat von: spectator in Juni 21, 2024, 13:30:31 NACHMITTAGSHallo Jakob,
ich habe als Datei einen alten Katalog, mit Preisen in Reichsmark, von Wilhelm Klein, Wetzlar und Berlin, Adalbertstr. 61.
Es werden Hufeisenstative verschiedener Ausbaustufen und Preise angeboten. Interessanterweise ist bei einem Schülermikroskop eine "Anleitung zum Mikroskopieren" von Wilhelm Klein zum Preise von 20Pf dabei, etwa vergleichbar mit dem Heftchen "Das Mikroskop" von Seyser, das es noch lange als Beigabe z.B. mit BOB-Mikroskopen (Bresser) gab.

Ein sehr ähnliches Mikroskop wie das von Dir vorgestellte gab es von C.Klein Wetzlar, wohl der Sohn/Nachfolger. Auffällig ist ein recht dicker Drehtisch mit Gradskala. Allerdings hat der Kondensor schon Höhenverstellung mit Zahn und Trieb, statt der 'Substage-Schraube', d.h. dem 'großen verchromten Ding'.Diese Art der Kondensorverstellung war lange auch bei anderen Fimen üblich, auch bei Leitz, Zeiss etc. Der Vorteil: Wenn man an der Schraube weiter drehte, wenn der Kondensor UNTEN war, schwenkte dieser seitlich unter dem Tisch hervor, und man konnte bequem Immersionsöl aufbringen/abwischen oder auch Filter einlegen/Wechseln.

Die 'scheibenförmige Vorrichtung' unter dem Tisch scheint mir eine optische Täuschung zu sein. Die Aufnahme ist ungünstigerweise so beleuchtet, daß die schwarze polierte Unterseite des Tisches hell glänzt/reflektiert , und die dunkle Öffnung im Tisch, in welche der hochgefahrene Kondensor eintaucht, erweckt so den Eindruck einer schwarzen Scheibe.

Dankeschön!

Es ist sehr nett von Dir, diese Informationen weiterzureichen. Damit bin ich schon einen Schritt weiter.

Die von Dir erwähnte Täuschung beim Betrachten der Abbildung des Bereichs um den Objekttisch konnte ich nachvollziehen.

Du erwähntest dieses seinerzeit offenbar recht verbreitete Büchlein von Seyser. Ich habe nur ein Titelbild (füge ich bei) von einem kleinen Band, bei dem aber der Name des Autors nicht ersichtlich ist.

Das ist das von Dir erwähnte, oder?

(das Büchlein war meinem allerersten Mikroskop, ein Spielzeug-Ding vom Versandhaus ,,Quelle" aus den Sechzigerjahren, beigelegt)

Es war ebenso auch mein erstes Buch über Mikroskopie. Ich muss mir aus nostalgischen Gründen unbedingt diesen (verloren gegangenen) Band wieder beschaffen! :)

Danke und beste Grüße


Jakob



Zitat von: beamish in Juni 21, 2024, 13:38:36 NACHMITTAGSMir fällt auf, daß es offenbar keine Möglichkeit gibt, einen Spiegel anzubringen.

Die Firma Mikro-Optik Karl Klein befand sich noch 1950 in Wetzlar in der Solmser-Str. 15.

Grüße
Martin

Servus Martin,

danke Dir! Richtig (kein Spiegel). Sehr merkwürdig ...

Danke auch für die Auskunft zum Firmensitz.

Tja, ich werde wahrscheinlich bessere Fotos erhalten. Mal abwarten ...  ;)

Danke Dir, beste Grüße


Jakob     
,,Ein Leben mit nur einem schwarzen Mikroskop ist möglich aber sinnlos."


Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow

beamish

Der Spiegel war wohl unter dem Tisch an einem seitlich schwenkbaren Arm befestigt, damit er beim Umlegen des Stativs in Position bleibt.

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Jakob_Wittmann

Guten Abend geschätzte Gemeinschaft,

heute habe ich einige Fotos der Verkäuferin erhalten. Sie berichtete, dass dieses Mikroskop bereits deutlich sehr lange her von einem Verwandten in dessen gynäkologischer Praxis verwendet wurde.

Man kann bei einem der von mir beigefügten Fotos erkennen, dass eine Phasenkontrast-Ringblende eingeschwenkt ist.

Auch eines der Objektive hat eine Phasenkontrast-Beschriftung.

Als sicher bemerkenswert schätze ich auch den abgebildeten Sechsfach-Revolver ein.

Interessant sind auch Teile unter denen ein PhaKo-Teleskop-Okular sein könnte.

Okulare und auch Objektive scheinen mir teilweise von Reichert zu stammen.

Eure Meinungen, Kommentare, Infos sind bitte nach wie vor sehr willkommen und ich freue mich wirklich über ALLE solche!

Dankeschön, liebe Grüße

Jakob
,,Ein Leben mit nur einem schwarzen Mikroskop ist möglich aber sinnlos."


Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow

Jakob_Wittmann

Hallo geschätzte Gemeinschaft,

mittlerweile habe ich dieses Mikroskop erhalten. Und ich hätte bitte einige Fragen an Euch. Bis auf eine Ausnahme (Foto ,,Nummer4.jpg") sind alle Objektive von Reichert. Sie dürften auch in etwa gleich alt sein, sofern man das äußerliche Design für so eine Einschätzung heranziehen darf.

Wie ich es schon öfters bei Optiken dieses Herstellers bemerkt habe, ist die Qualität der Abbildungen, die diese Objektive liefern, wirklich gut.

Ein Exemplar ist leider ein Totalschaden. Eine der Linsen zeigt radial verlaufende Sprünge auf. Erkennbar war das übrigens nur durch ein Fokussieren (Stereomikroskop) auf die betroffene Ebene, denn die oberste Linse mit dem Phasenring und auch die Frontlinse sind nicht zersplittert.
Ironischerweise ist die Irisblende vollkommen in Ordnung und auch weich verstellbar.
Schade, es wäre wirklich interessant gewesen diese Optik auszuprobieren ...

Was sich als überaus mühsam und unappetitlich herausstellte, war eine dicke bräunliche Schicht auf allen Teilen. Das Mikroskop selbst und alles dabei befindliche dürfte sehr lange in einem Raum gewesen sein, in dem viel geraucht wurde.

Vor allem bei den Objektiven war die Reinigung (gehört eh nochmal verfeinert) etwas heikel. Aber so eine runterrinnende ,,braune Brühe" mit Geruchsentwicklung ist wirklich unangenehm. :D  ;)

Aber bitte endlich zu den Fragen an Euch:

· Kennt bitte jemand unter Euch den Typ bzw. den Hersteller des sechsfach-Revolvers?

· Was ist Eurer Meinung nach bitte zu den Objektiven zu bemerken?

(die 95-fach Glyzerin Immersion Optik und auch das Plan 100-fach sind übrigens ausgezeichnet!)

Was mich auch gefreut hat: Das Ph 10x verträgt sich mit der Phasenblende des Phasenkontrastkondensors für dass ZEISS Jena Lg.

Es ist bitte jede Meinung, jede Info, jeder Kommentar von Euch willkommen und würde mich sehr freuen.

Ach ja, über das W. Klein Wetzlar Mikroskop gäbe es durchaus einiges zu vermelden (Beim Grob und Feintrieb gehört etwas gemacht, der Kondensor funktioniert einwandfrei, der Objekttisch musste bloß mit einer Halterung verbunden werden & paar Kleinigkeiten) aber das reiche ich bitte nach ...

Dankeschön, ein feiner Sonntag Euch allen, liebe Grüße


Jakob

,,Ein Leben mit nur einem schwarzen Mikroskop ist möglich aber sinnlos."


Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow

Jakob_Wittmann

Hallo liebe Runde,

Dieses Mal geht es bitte vorwiegend um das Mikroskop von W. Klein Wetzlar im eigentlichen Sinn. Also nicht um die großteils sehr guten Teile von Reichert, die ebenso mitgeschickt wurden.

Allgemeine Eindrücke:

Das klassische Hufeisenmodell ist ein schönes, präzise gefertigtes und typisches Beispiel für sehr viele Mikroskope, die zu seiner Entstehungszeit verkauft wurden.

Bleibt die Frage, wann das war ...

Blankes Messing ist nirgends zu sehen, stattdessen silbrig glänzende und auch verchromte Bauteile. Und: Man sieht auch nicht mehr die ,,schwarze Teillackierung", die in einer Art Übergangszeit nach der Ära der früheren ,,reinen Messingschönheiten" üblich war.

Ich schätze, es wurde in den späten Zwanzigerjahren gebaut. Vielleich auch um so ca. 1930.

Ein wenig Art Deco Design ist auch nicht auszuschließen, vermute ich zumindest. Vor allem bei der gewählten Schriftart für den Firmennamen auf dem Tubus.

Was meint bitte Ihr dazu? Jede Meinung ist interessant. :D  ;)

Der Zustand:

Schmutzig ... Eine Patina von zigtausend Zigaretten musste entfernt werden.

Zuerst nur mit leicht angefeuchteten Tüchern. Dann sehr vorsichtig mit WD40 und nach einer Einwirkzeit mit viel Watte nachpoliert.

Ich vermutete, dass der Grob- und der Feintrieb nicht mehr funktionieren würden, aber sie funktionieren! Auch alle anderen beweglichen Teile, einschließlich des (zweilinsigen) Kondensors und der Irisblende. Die Welle des Grobtriebs kann auf ihrer Achse hin und her bewegt werden. Das gehörte evtl. gemacht.

Ach ja, eine Rändelschraube am Objekttisch fehlt. :(

Ich habe es mit der Beleuchtungsbasis für CZJ-Lg Mikroskope und dem einzigen Objektiv versucht, das (vermute ich!) von W.Klein stammen könnte. Eine 40x-Optik mit einer seltsamen Lackierung.

Die optische Leistung ist tadellos! Man muss nur bei der Bedienung darauf achten, dass Zahnstange und Tubus immer brav ,,Körperkontakt" halten... ;D 8)  :D

Es ist ein hübsches Instrument. :-* :)



Ich füge bitte paar Bilder bei.


Liebe Grüße

Jakob


,,Ein Leben mit nur einem schwarzen Mikroskop ist möglich aber sinnlos."


Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow

jochen53

Hallo Jakob,
wie Du ja weißt, habe ich noch ein altes Leitz Laborlux 1. Dieses stammte wohl auch aus einer Kettenraucher-Arzt-Praxis (damals war ja Rauchen noch nicht schädlich und der Arzt war ja ein Vorbild) und war ebenfalls vollständig mit dem von Dir beschriebenen braunen Teer überzogen. Zusätzlich war der Objekttisch noch stark mit verharztem Immersionsöl (Zederholzöl?) verklebt und ein CZJ 90/1,25 m. Iris-Immersionsobjektiv, das dabei war, war total in Öl abgesoffen, stark korrodiert und nicht mehr zu retten, schade, aber die Abgleichlängen hätten sowieso nicht gepaßt. Ich habe alles mit einem verdünnten, stark alkalischen Industiereiniger entfernen können. Das Produkt heißt "Muril" und wird von Ecolab hergestellt. Auch alte Fettablagerungen in Einbauküchen kriegt man damit weg. Allerdings ist es im normalen Handel nicht erhältlich, übers Internet gibt es nur 10 Liter-Kanister (ca. 50 €). Statt dessen könntest Du einen verdünnten normalen Allzweck-Reiniger nehmen und ihn mit etwas (nicht zu viel) Natronlauge oder Ätznatron alkalisch machen. Ich habe die geriffelten Rillen von den Einstellrädern und Montageringen der Objektive mit Wattestäbchen und diesem alkalischen Reiniger perfekt sauber gekriegt. Danach habe ich mit Wasser gut nachgereinigt. Man muß nur aufpassen, daß man nicht an die Linsen damit rankommt und Gummihandschuhe sind auch empfehlenswert.

Viele Grüße, Jochen

Alfons Renz

Hallo,

Bei Mikroskopen dieses Alters muss man immer bedenken, dass diese im besten Gebrauchsalter den 2. Weltkrieg überlebt haben: Viele Häuser sind damals abgebrannt und unter den geretteten Resten waren wohl auch verrußte Mikroskope.

Ich hatte ein ähnlich gebräuntes Leitz-Mikroskop aus einem Münchner Institut erworben, das, wie ich durch Recherche im Internet erfahren habe, im Krieg ausgebrannt ist.

Gleiches könnte auch Deinem Mikroskop widerfahren sein.
 
=> Gäbe es eine Möglichkeit, Takak- von Brandrauch zu unterscheiden?

Grüße,

Alfons

K. B.

Hallo Alfons,

der Nachweis von Tabakrauch könnte mit einem Alkaloidnachweis z.B. Dragendorff-Reagenz auf Nikotin gelingen.
Wenn der Tabakrauch aber schon über 10 Jahre alt sein sollte dürfte das auch schwierig werden, da die meisten Alkaloide oxidieren oder andersweitig abreagieren.

Viele grüße
Kay
Mikroskop: Olympus BH-2 BHTU mit Trino (DL; PH; Fluo; DF)
                  Zeiss GFL Binokular (DL; PH; Fluo; AL)
                  Olympus GB (DL; PH)
Mikroskopkamera: Canon EOS 550D; EOS RP