Mikroblitzen: Frage zur Blitzdauer Canon Speedlite

Begonnen von Peter V., August 28, 2011, 17:08:47 NACHMITTAGS

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Peter V.

#15
Lieber Peter,

rein "gefühlsmäßig" denke ich, dass die Einkopplung gut ist. Im Hellfeld ist die Belichtung sogar "besser" ( passender ), wenn ich den Strahlenteiler aus dem Strahlengang nehme(!!!). Offenbar reicht also bereits das von den Wänden des Kubus reflektierte Licht aus, um eine ausreichende Belichtung zu erzeugen ( was mich sehr erstaunt hat ).

zu "früher": Wohl dem, der eine eigene Dunkelkammer hatte....!!! Die Panscherei im Badezimmer habe ich auch jahrelang betrieben, allerdings nur Schwarzweiss. Ob das überhaupt heute noch ginge? Hydrochinon, Natriumthiosulfat....wahrscheinlich auch schon viiiiiel zu gefärhlich für den Privatmann  ;)


Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

wilfried48

Hallo Peter,
Zitat von: Peter V. in August 29, 2011, 08:20:45 VORMITTAG
Lieber Wilfried,

wohin soll der Graufilter und wieso?
Das verstehe ich jetzt nicht so ganz.

Ich habe mal soeben im Hellfeld mit dem 20er und 40er-Objektiv sowie im Phako eine schnell hin- und herbewegte Strichplatte im ETTL-Modus fotografiert und der Einfriereffekt war - swoeit ich das beurteilen kann - o.k.

Die Belichtungszeit ist im Phako oder DIC 20 bis 30 mal länger als im Hellfeld. Wenn du also im Phako bei ca. 1/10000 einfrierst müsste der Blitz im Hellfeld Belichtungszeiten von 1/200000 und weniger können um richtig zu belichten.
Ich nehme an dass sich bei dir die ISO Einstellung auf Auto befindet und das entsprechend korrigiert. Ich will halt konstant ISO 100 haben und nehme daher einen Graufilter mit Tansmission 0,1 auf dem Lichtaustritt (Leuchtfeldblende)damit ist der Blitz dann auch im Hellfeld wieder in seinem automatischen Regelbereich.

Zitataber dann würde doch das Pilotlicht wieder stören...  

Die Pilotlichtquelle stört bei mir nie, da sie über den Fussschalter zusammen mit der Kameraauslösung abgeschaltet wird.

viele Grüsse
Wilfried



vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Bernd

Hallo Peter,

im Speedlite 430 EX Handbuch steht über die Leuchtdauer des Blitzes: Normal flash 1.2 ms or shorter. Ich würde das so interpretieren, daß 1.2 ms die maximale Leuchtdauer ist.

Im Handbuch ist auch eine Tabelle, in der die Leitzahl in Abhängigkeit von der Blitzleistung und der "Brennweite" des Blitzes angegeben ist. Die höchste Leitzahl wir gemäß dieser Tabelle nur bei der Einstellung 105 mm erreicht. Bei der kürzesten "Brennweite" des Blitzes ist die Leitzahl dramatisch niedriger. Als ich meinen Blitz angeschlossen habe, habe ich ihm deshalb gesagt, er soll immer bei 105 mm arbeiten.

Falls dein Blitz im ETTL-Betrieb etwas überbelichtet, kannst du es ja im Kameramenue ausgleichen.

Anfangs habe ich die Kamera (EOS 500D) im Manuell-Modus auf 1/200s eingestellt. Seit einiger Zeit arbeite ich aber fast ausschließlich im P-Modus bei 1/60s Synchronisationszeit und 200 ASA. Das hat folgenden Grund: Ich benutze Blitz und Kamera nur noch zusammen mit meinem Laptop über das EOS Utility Programm. Einerseits kann ich da im Live-View Modus arbeiten und bekomme bei DIC ein zwar etwas dunkles aber ausreichend helles Livebild, was bei unbeweglichen Objekten eine perfekte Ausrichtung und Fokussierung ermöglicht. Und der Weißabgleich ist dann so wunderbar einfach auszuführen! Andererseites, und das ist der Hauptgrund, bekomme ich, egal ob Live-View oder nicht, nach jeder Aufnahme das Laptopmonitor-große Schnellvorschaubild und kann sofort beurteilen, ob die Aunahme gelungen ist, und zwar ohne aufzuspringen, auf den winzigen Monitor zu schauen und mit der Lupe und Manöveriertasten herumfummeln zu müssen.

Das war jetzt etwas abgeschweift. Normalerweise ist die Cilienbewegung mit den dann erzielten Blitzleuchtzeiten eingefroren. Die Blitzfolge ist seh kurz, so daß ich annehme, daß der Blitz sich keinesfalls vollständig entladen hat und die Belichtungszeit deutlich kürzer als 1.2 ms ist. Wenn das nicht reicht, würde ich wahrscheinlich erst mal die ASA-Zahl erhöhen. Das erhöht das Rauschen nur geringfügig. Deutlich unterbelichtete Bilder sind bei der Bildbearbeitung ja such nicht der Hit.

Viele Grüße
Bernd

Jens Jö

Hallo Peter,

das Messen der Blitzdauer ist keine Hexerei, Dein PC ist ein prima Speicheroszi !

Nimm eine Fotodiode (z.B. die Hälfte einer Gabel-Lichtschranke, alte PC Maus schlachten) und schließe sie an den Mikrofoneingang Deiner Soundkarte an (ohne jede weitere Beschaltung). Die Diode schaut statt Okular in Deinen Binotubus, Mikrofonlautstärke per Windows Soundcontrol auf etwa 10% reduzieren, damit Du nicht übersteuerst. Mit einem beliebigen Soundrecorder (ich nehme Goldwave, ist aber egal) aufnehmen und blitzen.
Hier ein Beispiel für Sampling mit 192 kbit/s:



Wichtig ist die Dachbreite (hier also ca. 1 ms), der Rest sind Ausschwingvorgänge von Koppelkondensatoren in der Soundkarte.
Müßte gut bis 1/40.000 sec funktionieren.

Viel Spaß beim Messen
Alfred

Kurt Wirz

#19
Hallo Peter
Messen der Blitzdauer oder Abbrennzeit

Um unverwackelte Aufnahmen in der Makro- und Mikrofotografie zu erhalten ist unter anderem eine sehr kurze Belichtungszeit nötig.
Zur Angabe der Abbrennzeit eines Blitzgerätes verwende ich t0.5, das heisst, dass vom Erreichen des 50%igen Maximums die Zeit gemessen wird, bis der Wert wieder auf 50% absinkt.

Weniger geeignet sind Fototransistoren, da die Anstiegszeit und Abfallzeit bei etwa 5-15 Mikosekunden liegt. Fototransistoren müssen über eine separate Spannungsquelle betrieben werden.

Besser geeignet ist eine Fotodiode deren Anstiegszeit und Abfallzeit bei etwa 5 Nanosekunden liegt. Die Fotodiode kann parallel mit einem 10 Ohm Widerstand an den Mikrofoneingang einer Soundkarte des Computers angeschlossen werden und die Kurve mit einem Audioprogramm (z.B. Audacity ist Freeware) betrachtet und ausgemessen werden.
Zu beachten ist, dass der Blitz nicht zu nahe bei der Photodiode ist, 2-4 Meter Abstand sind nötig. Bei einer zu nahen Distanz wird die Diode übersteuert, die Kurve ist in ihrem Maximum flach und es wird über die Lichtdauer hinweg Spannung gemessen. Der Eingangsregler des Mikrofoneinganges sollte etwa auf 80% stehen, damit auch hier keine Übersteuerung erfolgt. Es ist darauf zu achten, dass die Soundkarte und die Software das analoge Eingangssignal mit einer Samplingfrequenz von 96kHz digitalisieren, sie sind entsprechend einzustellen.
Eine richtig gemessene Kurve bei voller Leistung erkennt man daran, dass die Spannung schnell bis zum Maximum ansteigt und dann im Maximum absolut rund wieder langsam in etwa einer e-Funktion absinkt.
Bei gedrosselter Leistung wird die Kurve nach einer gewissen Zeit plötzlich abfallen.
Bei noch mehr gedrosselter Leistung des Blitzgerätes wird die Kurve abfallen, bevor die maximale Leistung (Spannung oder Helligkeit) erreicht wird.
Diese Methode lässt es zu, Blitzgeräte auszumessen und miteinander zu vergleichen.

Diese Messung der Abbrennzeit des Blitzes ist einfach und preisgünstig. Man muss sich aber bewusst sein, dass diese Messwerte nicht absolut genau sind! Sie dienen lediglich dazu, unter in etwa vergleichbaren Umständen Blitzgeräte miteinander zu vergleichen. Der Zeitmesspunkt von t0.5 (halbe Spannung oder -6db) ist nur annähernd zu finden, da die Kurve (der Fotodiode, der Soundkarte und der Software) in ihrer Amplitude nicht absolut linear ist.

Als Fotodiode verwende ich:
SIEMENS Silizium-PIN-Fotodiode mit sehr kurzer Schaltzeit SFH 203.
Sie ist zum Preis von etwa 1 Euro erhältlich.

Meine Vergleichsmessungen haben ergeben (es sind keine verbindlichen und absolute Zahlen!):
Nikon Speedlight SB-16 (bei Stellung "MD" ist die Blitzdauer etwa t0,5 = 1/10'000 sek.).
Nikon Speedlight SB-800 (bei 1/128 Leistung ist die Blitzdauer etwa t0,5 = 1/33'000 sek.).
SUNPAK Pro-System 622 Super (bei 1/128 Leistung ist die Blitzdauer etwa t0,5 = 1/16'000 sek.).
SUNPAK auto 16R pro, Ringblitz (bei 1/256 Leistung ist die Blitzdauer etwa t0,5 = 1/33'000 sek.).

Studio-Blitzgeräte besitzen eine hohe Leitzahl (z.B. 55) die Abbrennzeit ist aber üblicherweise über alle Leistungsstufen (volle bis 1/32 Leistung) gleich lang. Sie liegt typischerweise bedingt durch die lange Blitzröhre bei etwa 1/200 sek. bis 1/1'000 sek. Abbrennzeit. Eine reduzierte Leistung wird durch eine geringere Helligkeit erreicht. Sie sind somit für
Makro-Fotografie nicht geeignet.

Gut Licht

Kurt

P.S.
Steht übrigens alles auf meiner WebSite

Hallo Alfred
Ich vermute, dass deine Kurve übersteuert ist!
Röhrenverstärker reagieren nicht so empfindlich auf Übersteuerung wie Transistorverstärker.
Deine Kurve kommt in eine Sättigung und ist deshalb oben in etwa Waagerecht, da ein Überschuss an Elektronen vorhanden ist, dauert es auch länger bis sie wieder abgeleitet werden.
Somit ist deine gemessene Blitzzeit zu lang.
Versuche den gleichen Blitz mit noch weniger Verstärkung aufzunehmen, dann siehst du, dass die Kurvenform anders aussieht, sie ist dann oben rund!
Ist sie dann oben immer noch flach, dann wird immer noch eine Verstärkerstufe übersteuert, vergrössere dann die Distanz von Blitz zu Diode!
Gut Licht

Kurt


Rawfoto

Lieber Kurt

Gerade Broncolor bietet hier eine super Loesung, es gibt seit vielen Jahren eine Generaturserie fuer die Kurzzeitfotografie. Mittels Elektronik wird der Stromfluss nach Erreichung der Zeit abrupt abgebrochen. An der Stelle des klassischen Blitzkopfes gibt es einen fuer Lichtleiter und damit kann das Licht super zum Makroobjekt gefuehrt werden. Dabei noch dazu mit kaltem Licht ....

Die kuerzeste Zeit ist zwar nur 1/8000 Sekunde, gemessen allerdings bei t0,1 ...

Ja in CH haben sie da wirklich die Nase vorne :-))

Die Energiemenge liegt um Lichtjahre ueber der von den Systemblitzen ...

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Kurt Wirz

Hallo Gerhard
Broncolor liegt nur wenige Kilometer von mir entfernt, das nötige Geld aber Lichtjahre weit weg.
Ich wünsche dir eine schöne Zeit.

Kurt

Jens Jö

Hallo Kurt,

ZitatHallo Alfred
Ich vermute, dass deine Kurve übersteuert ist!
Danke für den Hinweis, kann ich durch Abschatten des Blitzes ja einfach kontrollieren und werde das auch gleich tun.
Mir ist aber nicht klar, wie unterschiedliche Brennzeiten aussehen, wenn die Kurve oben kein Flachdach hat.
Könntest Du mal 2 Fotos von 1ms und 0,1 ms einstellen ? Würde mich echt interessieren.

Liebe Grüße
Alfred

ortholux

@Frank Fox

Liebr Frank,

versteh ich hier etwas nicht? Du schreibst, daß Du die Belichtung über die ISO regelst. Was ist denn mit Rauschen und so bei höherer Empfindlichkeit?

Viele Grüße
Wolfgang

Jens Jö

Hallo Kurt,

tut mir leid, aber eine "runde" Kurvenform zeigt sich mir nicht.



Ich habe überprüft, daß das Signal rein optisch (und nicht über Netzstörungen) erzeugt ist.
Ich habe den Blitz optisch solange gedämpft, bis überhaupt kein Signal am Sensor mehr erkennbar ist:
die Kurvenform ist immer die gleiche, und für mich auch recht plausibel.
Auf dem Dach der Signalspitze sieht man die Entladung des Blitzkondensators (270 uF), die nachfolgende e hoch -t/T Kurve (mit Unterschwinger) wird durch Kondensatoren in der Soundkarte erzeugt.
Jedwege Übersteuerung / Sättigung würde ich ausschließen, aber sag mir bitte, wenn ich das falsch sehe.

FG
Alfred



Frank Fox

Hallo Wolfgang,

ich regele die Belichtung nur in einem kleinen Bereich über die ISO-Werte, von 50-640 .
Da ich die Vollformatkamera Canon 5DMarkII benutze, gibt es bis ISO 800 kein (oder besser gesagt noch kein merkbares) Rauschen.
Die Hauptregelung findet ja über die Leistungssteuerung des Blitzes statt, wie beschrieben.

Es geht ja bei diesem Beitrag hier immer noch darum, wie man z.B. schnelle Ciliaten-Bewegungen mit Hilfe eines
Blitzes einfriert.
Ob ich dazu einen Wert von 1/6000 oder 1/8329 Sekunde habe ich doch irrelevant.   ;)

Ein Beispiel hierzu findest Du  z.B. auf meiner Webseite:
http://www.mikro-foto.de/rotes-raedertierchen.html

Herzliche Grüße
Frank Fox
Mikrofotografie
www.mikro-foto.de
www.fotofind.eu

Faszination Mikroskopie
www.dustri.com/nc/de/hachinger-verlag/category/sachbuch.html

Zeitschrift Mikroskopie
http://www.mikroskopie-journal.de/

YouTube - Kanal
www.youtube.com/channel/UC32f7n_zGHMphTHSTC5wylg

Stuessi

Hallo,

hier ein Hinweis auf Leuchtdauerzeiten T.01 bei Metz-Blitzgeräten: http://pttl.mattdm.org/timing:flash-duration:metz

Beim 54MZ4 habe ich mal einige Helligkeitsmessungen gemacht.



Gruß,
Stuessi

Nomarski

Hallo,

daß die Blitzzeit bei gerigererer Blitzleistung immer kürzer wird, läßt sich auch an den immer dunkler werdenden Bildern beobachten. Mit der Einstellung der Brennweite kann man noch etwas gegensteuern, da sich dadurch auch die Leitzahl verändert.
Kurze Abbrenzeiten lassen sich über die manuelle Einstellung also schon erzwingen, sofern es noch für eine richtige Belichtung ausreicht. Leider sucht sich die TTL-Automatik aber andere Abbrennzeiten aus, insbesondere bei Phasenkontrast, wo die Bilder meist überbelichtet werden. Aber das kennt man ja auch schon von der normalen Belichtung, daß man dabei etwas anpassen muß. Bei Dunkelfeld ist es dasselbe.

Viele Grüße
Bernd

Kurt Wirz

#28
Hallo Alfred,
Jetzt wird es spannend.
Zweifel an der Kurvenform bringt uns weiter, das macht Spass!
Scheinbar sind deine Kurven nicht übersteuert.
Vermutlich aber durch die TTL Blitzsteuerung geregelt.
Wenn Stuessi seine Kurve mit 1/1 Leisung spreizt, sieht man den Verlauf wie ich ihn erwarte.
Anbei eine Kurve des Nikon SB-800 bei voller ungeregelter Leistung, das Blitzgerät gibt volle Spannung ab und schaltet nicht ab.



Die nächste Kurve mit 1/2 Leistung, hier regelt das Blitzgerät, es schaltet nach einer gewissen Zeit die Spannung ab.



Gut Licht

Kurt

Jens Jö

Hallo Kurt,

ja, ist doch in Ordnung. Du, Stuessi und ich haben alle vergleichbare Kurven.
Bei einem dickeren Kondensator im Blitzgerät hättet Ihr die gleichen Flachdächer. Rund ist da nichts.

Gut Blitz
Alfred