Vorsicht bei "Re-Delaminationsversuchen"

Begonnen von Prof. Dr. Gerhard Kauer, August 29, 2011, 19:01:08 NACHMITTAGS

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Stefan_O

Rene's Vorschlag klingt sehr gut! Die Mil-Version NOA-061 kostet bei Thorlabs 27 US$ für 1 oz, ist also gar nicht mal teuer...

http://www.thorlabs.de/NewGroupPage9.cfm?ObjectGroup_ID=196

Vielleicht opfert sich jemand (und seine Optik) und berichtet dann? Ich habe bisher Glück, sonst wäre das der Weg, den ich versuchen würde.

Gruss,
Stefan

Jens Jö

Zitatdie das Glück haben bei : . . arbeiten zu dürfen
ZitatSo etwas hat diese Firma . . . gar nicht notwendig

solch arrogante Töne gabs in unserer Firma damals auch (bevor sie dann wie die Titanic unterging).
Gruß
Alfred

reblaus

Hallo -

eigentlich ist diese Diskussion überflüssig. Solange die Hälfte der edleren Altobjektive beim Glücksspiel mit eBay noch frei von Delamination sind, wird eine professionelle Reparatur deren Wert immer um ein Mehrfaches übersteigen müssen, ob das nun eine Abteilung bei Zeiss macht oder ein freiberuflicher Unternehmer nach freundlicher Überlassung der theoretischen Grundlagen von Herrn Professor Kauer (außerdem pflegt ja die Überführung von Laborergebnissen in die Praxis eine unendliche Geschichte zu sein).

Bernd W. soll doch mal eine anständige Kalkulation für seine neulich hier beschriebene Objektiv-Generalüberholung (noch ohne Relamination) nachreichen.

Das gilt nicht nur für Objektive. Schon das Zerlegen und wieder Zusammensetzen eines Revolverkondensors mit festgebackener Irisblende braucht mehrere Stunden - wenn man die in normale Handwerkerstunden umrechnet, kann man sich zwei top gepflegt Exemplare dafür erwerben (stimmt's Joachim?). Das wäre natürlich fade, denn für unsereinen ist hier der Weg das Ziel (wie im Alpinismus), aber in die reale Welt sollte man das nicht übertragen.

Insofern braucht man wohl kaum Angst vor Betrügern haben, die es fertig gebracht haben, die Delamination auf längere Zeit verschwinden zu lassen und dann für das edle Teil den vollen Wert kassieren

Zeiss könnte an solchen Verlustgeschäften höchstens im Rahmen der PR-Arbeit Interesse haben, aber hier würde die Verbesserung des Rufes auf dem Gebiet der Kundenbetreuung wohl durch die wenig werbewirksamen Objekte aufgehoben.
 
Viele Grüße

Rolf


-JS-

Lieber Rolf,
ganz zweifellos ist der betriebene Aufwand zur Reparatur z.B. eines Optovars aus rein kaufmännischen Gesichtspunkten in keiner Weise zu rechtfertigen.
Hier kommen andere Dinge ins Spiel, die wenig mit Kalkulation, sondern viel eher mit Dingen zu tun haben, welche sich mit
den folgenden beispielhaft aufgeführten Stichworten umschreiben lassen (mit Sicherheit ist die nachfolgende Aufzählung nicht komplett...):
- Überwindung des eigenen inneren Schweinehundes (= "habe ich überhaupt Lust dazu?")
- Kosten-Nutzen-Kalkulation ("kann ich es selbst tun oder ist es vielleicht zielführender, einen Auftragnehmer zu finden?")
- Spaß-Analyse: "bin ich bereit, Nackenschläge hinzunehmen und habe ich dann noch die Zeit, entsprechende Optimierungen
  durchzuspielen, die letztendenllich doch ein Erfolgserlebnis sicher stellen?"
- Frust-Analyse: "Habe ich die Kraft / den Willen / das Durchstehvermögen, die Herausforderung im Scheiterungsfall neu zu durchdenken
   und vielleicht andere Wege zu finden, die dann eventuell zum Erfolg führen?"
Ich möchte ein (sehr persönliches) Fazit darstellen:
Rein kommerziell betrachtet, sind manche Hobby-isten-Eskapaden schlicht, einfach und ganz zweifellos der absolute Blödsinn.
Eine Neuanschaffung wäre in einem solchen Fall sicherlich wesentlich sinvoller (allerdings: woher neu nehmen, wenn nicht als neu bzw. neuwertig zu beschaffen??)
Folgt ein 'ABER': Das nicht mehr so ganz funktionable Teil ist nun aber mit dem einen oder anderen Herzblut-Seelenbauchweh verknüpft.
Hier und an dieser Stelle, lieber Rolf, muss jede kommerzielle Bastion schlicht und einfach scheiternd-bedrohlich-donnernd bröseln...:-)
Schmuzel-Gruß
Joachim


... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...