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Mit Moos viel los *

Begonnen von Rolf-Dieter Müller, November 12, 2011, 12:14:49 NACHMITTAGS

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Rolf-Dieter Müller

Liebe Forumsmitglieder,

Moosblättchen sind eigentlich sehr schöne Objekte, um mit Gelassenheit und Ruhe verschiedene lichtmikroskopische Beleuchtungsvarianten zu probieren.

Ich habe hierfür das Blatt von Hypnum cupressiforme gewählt, ein ,,Allerweltsmoos", das sicherlich verbreitet ist und somit gut gesammelt werden kann, um die folgenden Aufnahmen einmal mit dem eigenen Mikroskop nachvollziehen zu können.

Eine umfassende und äußerst empfehlenswerte Einführung in die Mooskunde findet man übrigens hier http://www.blam-hp.eu/allgbryo.html , auf die ich gegebenenfalls bei späteren Beiträgen zurückkommen werde.

Die Präparation ist recht einfach, es sind nur zwei Spitz-Pinzetten, ein Objektträger mit Deckglas und ein Tropfen Wasser, am besten ist immer Leitungswasser, erforderlich. Mit einer Pinzette wird das beblätterte Moossstämmchen am Kopf gefasst und mit der zweiten Pinzette die Blätter von oben abgestreift. Das geht recht gut und man kommt so schnell zu beobachtungswerten Präparaten.

Etwas mehr Geduld benötigt man aber für die Einstellung der schiefen Beleuchtung, wie sie für die nachstehenden Hellfeldaufnahmen gewählt wurde. Hierbei kommt es auf die richtige Dicke der Wasserschicht (Schichtdicke) an. Hierfür warte ich immer und unter ständiger Beobachtung den geeigneten Moment ab und dann ist zügiges aber nicht überhastetes Arbeiten erforderlich bevor unter dem Deckglas das Wasser verdunstet.

Gerade bei Panoramaaufnahmen wird es immer wieder spannend. Schafft man es oder muss alles wieder auf Start gestellt werden.

Die Mikroaufnahmen im Tableau sind mit dem 40x Objektiv fotografiert, das darauf folgende Übersichtsbild ist ein Panorama aus 15 Einzelbildern zusammengesetzt, jede Einzelaufnahme mit dem 20x-Objektiv fotografiert.






Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter Müller

rekuwi

Lieber Rolf-Dieter,

eine schöne Dokumentation - und in manchen Teilen von vielen hier sicherlich gut nachzumachen. (Fluoreszent hat halt nicht jeder!). Dieses Moos ist wirklich fast überall zu finden, seltene Arten sind aber auf spezielle Standorte beschränkt. Bernhard Kaiser hat hier den absoluten Überblick und die Erfahrung!

Die Moose sind lohnende Objekte - ich habe leider immer Schwierigkeiten ein Blättchen vollkommen plan auf den Objektträger zu bekommen. Mit Stapeln von Aufnahmen kann man sich zwar helfen, aber ohne wirds doch schöner.

Liebe Grüße
Regi

Fahrenheit

Lieber Rolf-Dieter,

eine interessante Zusammenstellung mit sehr guten Aufnahmen hast Du da für uns! Das Fluoreszenzbild ist wirklich schön - vielleicht kannst Du das noch mal in höherer Vergrößerung zeigen?

Ganz nebenbei: Hypnum cupressyforme ist das Zypressenschlafmoos.

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Ralf

Lieber Rolf-Dieter,

ich finde es einfach schön, dass das Thema Moose hier im Forum noch einmal aufgegriffen wird. Meiner Meinung nach sind solche Beiträge hier viel zu selten.

Die Fluoreszenzaufnahme finde ich besonders gut gelungen. Die Pol-Aufnahme nehme ich gerne als Anregung für meine weitere Beschäftigung mit Moosen, denn das habe ich noch nie probiert und bin überrascht, welch schöne Bilder man damit erzeugen kann.


A. Büschlen

Ja, im Moos ist wirklich viel los! Danke, Rolf - Dieter Müller für diesen ausführlichen Beitrag. Sie vergleichen sehr eindrücklich verschiedene Kontrastier-Verfahren.

Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Rolf-Dieter Müller

Erst einmal vielen Dank für die Bemerkungen zu meinem Beitrag.

Doch bevor ich jeden Einzelnen antworte, möchte ich die von Jörg (Fahrenheit) gewünschte Fluoreszenzaufnahme größer einstellen. Jörg, ich habe dafür aus meiner Aufnahmeserie ein etwas weniger belichtetes Bild genommen. Hierbei ist das Chlorophyll nicht so sehr überbelichtet und lässt sich so besser erkennen.



@Regi, ja ich finde auch das sich Moose wirklich und gerade für uns lohnen. Das die Moosblättchen nicht immer plan zu liegen kommen, kenne ich auch. Oft sind schon einige Versuche nötig, doch wenn man das Deckglas ganz vorsichtig absenken lässt, wird das Blatt oft wie gewollt ausgerichtet. An Stapeln von Aufnahmen habe ich auch schon gedacht. Ich vermisse aber hierbei immer die Tiefenperspektive und habe somit davon Abstand genommen.

@Jörg, das gewünscht Bild hast Du ja bekommen.

@Ralf, ich war selbst über die Wirkung der Pol-Aufnahme überrascht. Alles ohne Netz und doppelten Boden, das heißt die beiden Filter nur in gekreuzter Stellung. Mein nächster Beitrag wird mehr auf Deine Techniken eingehen (Schnitte).

@A.Büschlen, ich denke es lohnt sich durchaus etwas mehr zu wagen, und mit Ausnahme der Fluoreszenzaufnahme ist das durchaus für die meisten Forumsteilnehmer gut nachzuvollziehen.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

Rawfoto

Hallo Rolf Dieter

Wunderschön und gut aufbereitet. Du bringst mich wieder zum Grübeln ==> kann man den von Moosen keine Dauerpräparate machen?!? Ich hatte noch nie ein Moos unter dem Mikroskop, warum kann ich eigentlich nicht sagen ...

warum hast Du diesen Weg gewählt ...

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Eckhard

Lieber Rolf-Dieter,

danke für die schönen Bilder. Ich sehe mit Vergnügen, dass Deine Pol Einrichtung angekommen ist. Auch Grünalgen sind damit ein optischer Genuss, denn die Zellulose der Wände ist doppelbrechend.

Das Panoramabild ist wie immer erstklassig, auch die schiefe Beleuchtung ist perfekt austariert.

Herzliche Grüsse aus Berlin,
Eckhard

Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

rhamvossen

#8
Hallo Rolf-Dieter,

Schöne Bilder von diesem Moos. Ich möchte gern auch noch ein Bild zeigen gemacht mit ein 100er Objektiv:



Es ist erstaunlich, dass so viele Chloroplasten in die Zellen passen.

Beste Grüsse,

Rolf

Fahrenheit

Lieber Rolf-Dieter,

vielen Dank für den Nachschlag! Eine klasse Aufnahme, in der man die einzelnen Chloroplasten mit ihrer Eigenfluoreszenz gut erkennen kann.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Rolf-Dieter Müller

Zitat von: Rawfoto in November 13, 2011, 16:20:00 NACHMITTAGS
...
Wunderschön und gut aufbereitet. Du bringst mich wieder zum Grübeln ==> kann man den von Moosen keine Dauerpräparate machen?!?
...

Lieber Gerhard,

ja man kann eigentlich auch recht schöne Dauerpräparate machen. Das schönste Präparat bekam ich einmal von einem ehemaligen Forumsmitglied zugesandt, ein Paraffinschnitt eines Moosstämmchens, ich hab den gerade nicht im Zugriff, aber es muss Widerton- oder Frauenhaarmoos gewesen sein, meisterhaft geschnitten und mit Wacker gefärbt, ein wirklicher Genuß. Paraffinschnitte könnte man so herstellen wie Du es von krautigen Pflanzen gewohnt bist. Eventuell statt mit AFE die Moosstämmchen mit Pfeiffer fixieren.

Moosblättchen kann man ungefärbt in Glyceringelatine einschließen. Vielleicht sind auch andere wasserverträgliche Einschlussmittel geeignet, ich werde mal danach recherchieren.

Warum ich das mache? Ich plane zwar eine neue Färbevariante, die ich aber erst im nächsten Frühjahr veröffentlichen möchte. Jetzt ist Winter und deshalb Zeit für Moose (wurde so oder ähnlich schon vor ein oder zwei Jahren von einem anderen Forumsmitglied formuliert, ich glaube es war Arnold Büschlen).

@Eckhard, die Pol-Aufnahme war eigentlich nebensächlich, ich habe mich mehr bei der schiefen Beleuchtung an die schönen KF-Aufnahmen von Bini erinnert und da lange nichts mehr gezeigt wurde, mich zu der Veröffentlichung entschlossen.

@Rolf, vielen Dank für die Ergänzung, denn jetzt haben wir mit Deiner Hellfeldaufnahmen eigentlich alles zusammen.

@Jörg, die Fluoreszenzaufnahmen sind ja etwas im Widerspruch zu meiner Absicht zu zeigen, das man recht einfach und mit wenigen Mitteln zu mikroskopischen Beobachtungsobjekten kommt. Aber ich bin von der Eigenfluoreszenz recht angetan, denn allgemein ermöglicht sie ganz andere Einblicke und so konnte ich die Beigabe einfach nicht lassen.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

Bernhard Kaiser

Hallo Herr Müller,

ZitatMoosblättchen kann man ungefärbt in Glyceringelatine einschließen.

einfacher und besser ist Luft. Ich habe schon mehrfach darüber berichtet.

Freundliche Grüße
Bernhard Kaiser

Detlef Kramer

Lieber Rolf,
ZitatEs ist erstaunlich, dass so viele Chloroplasten in die Zellen passen.

... und dann teilen die sich auch noch! Mehrfach auf Deinem Foto zu sehen: diese Hundeknochen-förmigen Chloroplasten sind eindeutig Teilungsstadien. Es handelte sich wohl um ein kleines, noch wachendes Blättchen?

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

rhamvossen

Hallo Detlef,

ZitatEs handelte sich wohl um ein kleines, noch wachendes Blättchen?

Das könnte sein, es ist eine weile zurück das ich dieses Präparat gemacht habe. Das Foto wurde gemacht mit das Leitz 100x Achromat das ich von dir gekauft habe  :). Beste Grüsse,

Rolf

Rawfoto

Hallo Rolf-Dieter

Danke, dachte ich mir doch das das gehen muss. Ich bin schon gespannt was Du da im Fruehjahr zeigst ...

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...