Hauptmenü

Fliegentreffen

Begonnen von HDD, Februar 28, 2012, 19:41:47 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

G. Helbig

Hallo Horst-Dieter,

ich möchte mich den Vorrednern anschließen: tolle Aufnahmen  :)

Wie hast Du die Fliegen fixiert? Auf der Fensterbank wirst Du sie nicht gefunden haben, da sie sonst voller Staub wären.

Viele Grüße

Gerald

Jan Kros

Hallo Horst-Dieter,
Ich schliesse mich vorige Schreibern an
Wunderschöne Arbeit
Gruss
Jan

micromax

Hallo Horst-Dieter,

sehr schöne Aufnahmen.
Könntest Du bitte mehr zur Aufnahmetechnik zeigen? Wie der Tischtennisball beleuchtet wird würde mich interessieren und auch welches Mikroskop Du verwendet hast.

Vielen Dank fürs zeigen und weiter so, wirklich toll. Vor allem den homogene mattschwarze Hintergrund finde ich super.

Grüße Thomas

HDD

Hallo Thomas

Momentan habe ich leider nicht sehr viel Zeit um eine Bilderserie über die gesamte Anordnung ins
Forum zu stellen.

Ich versuch es mal kurz so zu erklären:

Als erstes musst Du Dein Objekt unter dem Stemi genau anschauen, ob es überhaupt sauber und verwendbar ist.
Dann positionierst Du das Objekt auf einer schwarzen Glasplatte. Ein alter Graufilter aus analogen Zeiten tuts auch.

Nun wird das Objekt probeweise angeleuchtet und die Hauptrichtung des Lichteinfalls festgelegt. Möglichst flach seitlich
beleuchten, wegen dem schwarzen Hintergrund.
Dann drehst Du den Mikroskoptisch komplett nach unten und klappst das Objektiv seitlich raus um den halbierten Tisch-
tennisball mit dem Loch für das Objektiv unter selbiges zu schieben.
Objektiv mit dem Revolver wieder in Einraststellung und die " Anti-Reflexglocke " sprich : Tennisball,  ganz vorsichtig über
das Objekt stülpen.

Den Tisch wieder vorsichtig hochfahren und durch die Okulare langsam in den Schärfebereich des Objekts fahren.

Man kann auch statt eines Tennisballs eine Polystrolkugel oder ein halbiertes, weisses Plastik-Osterei verwenden. Wichtig
ist dabei, dass das obere Loch durch das das Objektiv gefahren wird nicht zu gross ist, damit kein unerwünschtes Licht
reinfällt.
Ganz entscheidend ist meiner Meinung nach, dass unsere "Anti-Reflexglocke" eine halbrunde Form hat. So entstehen keine
unerwünschten Schlagschatten.
Im Live View der Kamera muss das Objekt aussehen wie ein hell leuchtendes Plasikmodell ohne jegliche Lichtreflexe an
Fühlern, Schuppen oder Borsten. Es muss so aussehen als wenn es von innen heraus selbstleuchtend ist.

Beim Stacken gilt es in Einzelschritten zu fahren, die kleiner als die Tiefenschärfe der Optik sind.

Also: Wenn Dein Objektiv eine Tiefenschärfe von 0,02 mm hat, also nur 0,02 mm scharf abbildet, dann muss alle 0,015 mm
ein Bild gemacht werden.
Das bekommst Du mit einem Stemi Stativ nicht hin, selbst wenn Du eine Messuhr dran montierst. Anfangs wollte ich es nicht
glauben. Du musst beim stacken mindestens auf 0,005 mm genau fahren können, sonst wird das nichts.

Das heisst, es wird schon was, nur nicht knackscharf.

Der Feintrieb und der regelmässige Abstand der einzelnen Bilder untereinander sind das A und O wenn es scharf werden soll.
Ich habe lange gebraucht um es zu verstehen, weil ich zwischenzeitlich immer wieder mal ein paar zufällige Erfolgserlebnisse hatte.

Bei einem Wespenkopf mit einem 4er Objektiv und einem 10er Okular, also 40 fache Vergrösserung, läuft unter 140 Aufnahmen
gar nichts. Ich spreche jetzt nur von der Bildserie unter einem Mikroskop mit Mikroskop Objektiven.

Es gibt in der reinen Makrofotografie aber auch noch andere Möglichkeiten. Dazu kann der Kurt Dir aber etwas genaueres sagen.

Herzlichen Dank noch mal für Euer Interesse und viele Grüße

Horst-Dieter


HDD


micromax

Hallo Horst-Dieter,

danke für die anschauliche Erklärung. Ich vermute die Antireflex Glocke wird seitlich mit einer Schwanenhalsleuchte angestrahlt oder reichen da zwei Lichtquellen nicht aus.
Das war meine Überlegung, ob man die Kugel dann mit Ringlicht beleuchten muß oder eben mit dem Schwanenhals.


Grüße Thomas

Lothar Gutjahr

#21
WOW Horst-Dieter,

da habe ich ja noch einen weiten Weg vor mir, bis meine Spinnenbeine so sauber herauskommen. Das Wespengesicht ist ja allererste Sahne. Ein ganz klein wenig denke ich, wird auch die Qualität des verwendeten Objektives  eine Rolle spielen ?
Ich habe mir ein Makroskop gebaut und gedenke mit dem NIKON CF Plan 5x/0.15 als Lupenobjektiv zu arbeiten. Eventuell auch mit Einlegeblende um ein klein wenig mehr Tiefenschärfe zu bekommen. Mein vorgesehener minimaler Schrittabstand liegt bei 7,5 µm. Was mich jetzt etwas plagt ist die Frage nach der fehlenden Tubuslinse, da das NIKON ein unendlich ist.

Tischtennisbälle habe ich heute gekauft. Die Hälfte bekommt mein Kater, da orange eingefärbt.

Lieben Gruß

Lothar

Edit: Namen vervollständigt

HDD

Lieber Thomas

Nimm einfach zwei Janjö LED`s mit Schwanenhals, das genügt für den Anfang. Das mit dem Ringlicht würde ich nicht
empfehlen, da ein leicter Lichteinfall von der Seite besser kommt. Schau Dir die Fliegenaufnahmen mal ganz genau an.
Beide Motive wurden schräg von unten angestrahlt.

Die Beleuchtungsrichtung bestimmt die Stimmung des Bildes, deshalb bin ich bei solchen Aufnahmen auch kein Freund
des Blitzens, weil man nur sehr schwer die Intensität der Leuchtdichte bestimmen kann und das dann bei 140 Aufnahmen
konstant gleich... na Prost Mahlzeit.

Herzliche Grüße
@ Lothar:             Horst-Dieter   ;) ;)

liftboy

Hallo Horst-Dieter,
bin im Moment ziemlich im Stress (Umzug). Hervorragende Leistung; ich denke das werden wir noch was draus machen können (VHS-Diavortrag oder so)
zum Jahresende ist definitiv Schluß mit Arbeit, dann kommt man endlich ans "wichtige".
Liebe Grüße
Wolfgang

PS
ich bin immer am Wochenende in Weimar
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr