magnetische Kügelchen im Atacamasand

Begonnen von rheinweib, Dezember 17, 2013, 17:51:21 NACHMITTAGS

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rheinweib

Hallo zusammen,
in einer Sandprobe aus der Atacamawüste, aus 5000Meter Höhe, die ich
ergattern konnte, sind diese Kügelchen drin. Sie sind magnetisch und
offensichtlich innen hohl. Was könnte das sein? Meteoritenstaub oder
etwas irdisches? Die Oberflächen sind unterschiedlich, manche sind
matt, andere hochglänzend, manche mit Schrammen oder auch ohne.....

Nachgereicht: der Link zum Thema, zu lesen auf der Seite des MKB
http://www.mikroskopie-bonn.de/bibliothek/geologie/index.html#a2923

Zeiss Epimik - 10xPL FL - 10x Periplan - 50mm Relais (alle Bilder)
Stacks zwischen 25 und 40 Bildern á 1"








Gruss
Heike


rheinweib

Hallo Rainer,
mich erstaunt nur, das die Kügelchen innen hohl sind, wie
kann das sein?

Gruss
Heike

TPL

ZitatAtacamawüste, aus 5000Meter Höhe

Hallo Heike,
da kann etwas nicht stimmen. Hast Du genauere Angaben zum Fundort, von wem und wie die Probe genommen wurde?

Gruß, Thomas

Bastian

Heike,
wenn es magnetisch ist, würde ich mal ganz frech auf Magnetit Fe3O4tippen. Solche Kügelchen kann es im Zusammenhang mit Meteoriteneinschlägen geben. Ich habe hier ein Paper über ähnliche Kügelchen von der schwäbischen Alb. Bei Interesse kann ich Dir eine Kopie zu kommen lassen.

Bastian

Frank D.

#5
Hallo Heike,

häufig werden Mikrometeorite, die meines Wissens alle (ob nun Eisen oder Stein, oder glasartige Schmelzprodukte) einen festen Kern besitzen, mit den Kügelchen aus Vulkanausbrüchen oder Verbrennungsprozessen verwechselt.
Und der glückliche "Meteoritenjäger" aus dem Video verwechselt seine Fundstücke sogar mit den calcium- und aluminiumhaltigen Einschlüssen in Meteoriten.


Aber vielleicht bist Du da doch etwas Geheimnisvollem auf der Spur. Auf jeden Fall sind es gelungene Aufnahmen.

Herzliche Grüße
Frank

Etwas weiterführende Literatur unter: http://miami.uni-muenster.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-82.html?XSL.H_main=S_GLOBAL&XSL.H_searchId=

rheinweib

#6
Hallo zusammen,
nachher versuche ich mal, mit der Ultropak-Leihgabe, in
das Loch zu gucken. Mal sehen, ob das geht. Hoffentlich
winkt mir nichts kleines, grünes in die Linse..... ;D

Ich war auch der festen Meinung, die Dinger müssen massiv sein,
und nicht hohl.

@Thomas: das sind die Angaben, die ich bekommen habe, auf der
MBK-Seite ist ein Bericht von HDD zu finden.
Ein wissenschaftlicher MA vom Observatorium der ESO hat ihm den
Sand mitgebracht und ich hab auch welchen bekommen.

Gruss
Heike

Monsti

Hallo Thomas,

warum sollte hier etwas nicht stimmen?  ??? Es gibt in dieser Wüste auch Höhen deutlich über 5000 msm.

Herzliche Grüße
Angie

olaf.med

Hallo Heike,

wie auch Bastian vermute ich, dass es sich um Magnetit handelt, dafür sprechen auch die Texturen auf der Oberfläche der Kugeln, die ja eindeutig ein Skelettwachstum zeigen. Mit der Diagnose "meteoritisch" ist man allerdings of allzu schnell. Es gibt zahllose technische Prozesse, bei denen Kügelchen entstehen (Schweißen, Hochofenabstiche etc., etc.). Geheimnisvoll ist aber definitiv die Tatsache, dass die Dinger hohl sind. Eine vernünftige auflichtmikroskopische Untersuchung ist hier unabdingbar!

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Johannes Kropiunig

Hallo Heike,

tolle Bilder und ein außergewöhnliches Motiv.

Zitatwinkt mir nichts kleines, grünes in die Linse..... Grinsend
Oder ein kleiner Transformers aus seinem Ei, wenn der sich auf dich prägt, hast spätestens wenn er ausgewachsen ist ein Problem.  ;D

Ich könnte mir vorstellen, dass bei einem Meteoriteneinschlag auch Metall verdampft, und dieser Dampf später um irgendetwas kondensiert, dieser Kern wird während des Abkühlens eingeschmolzen und übrig bleibt eine hohle Kugel.
Bin aber selbst gespannt auf die richtige Antwort der Experten.

Viele Grüße,
Johannes   
Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
Kameras:  EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da, und EOS 350Da Peltier gekühlt

Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen.
Laotse

rheinweib

#10
Zitat von: olaf.med in Dezember 17, 2013, 20:01:32 NACHMITTAGS
Eine vernünftige auflichtmikroskopische Untersuchung ist hier unabdingbar!

Hallo Olaf,
ich geb alles, aber das gestaltet sich doch sehr schwierig.
Das Loch ist ja nicht besonders groß, sagen wir es mal vorsichtig.

Gruss
Heike

Klaus Herrmann

#11
Hallo Heike,

schöne Bilder. Magnetit ist ja gar nicht so einfach aufzunehmen.

Ich meine, dass man auf den umliegenden Sandkörnchen auch einen Magnetitüberzug sieht(2. Bild von oben). Das deutet doch auf einen terrestrischen Schmelzprozess hin. Kann natürlich immer noch ein Impakt gewesen sein bei dem Eisen verdampft ist und sich oxidiert in feinen  Magnetit-Kügelchen abgeschieden hat.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

TPL

Zitat von: Monsti in Dezember 17, 2013, 19:58:45 NACHMITTAGSwarum sollte hier etwas nicht stimmen?  ??? Es gibt in dieser Wüste auch Höhen deutlich über 5000 msm.

Hallo Angie
Du hast recht. Ich hatte mit "der Atacama" bisher irrigerweise nur die Küstenwüste verbunden und eben nachgeschlagen: das ist nur ein Teil und die höchsten Gipfel sind sogar deutlich über 6000 Meter hoch. Umso interessanter wäre allerdings eine genauere Angabe zur Beprobung. Magnetit-Kügelchen gibt es auch in Hochofenschlacken. Nicht, dass ich glaube, die Chilenen würden im Hochgebirge Eisenerz verhütten, aber wo sonst wenig "runterkommt", da findet man eben von dem, was ansonsten selten im Staub anzutreffen ist.

Herzliche Grüße
Thomas

Manfred Ulitzka

Hallo Meteoritenjägerin!

Tolle Bilder! Ich denke auch, dass es Mikrometeoriten sind. Die können wohl auch hohl sein. Gefüllt enthalten Sie wohl Uralt-Materie. Ich bin ja ein gebürtiger "Schwäbisch Älbler", da hat mir vor Jahren ein Kollege an der Uni Ulm mal etwas Ähnliches gezeigt. Fundort war in irgendeiner Höhle. Weiß nicht mehr so genau.

Im Internet habe ich das gefunden (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&ved=0CD0QFjAB&url=http%3A%2F%2Frepositorium.uni-muenster.de%2Fdocument%2Fmiami%2F47b45394-2e7f-49ae-8f5f-e98cb32a48bd%2Fd.pdf&ei=vKawUtC-KcWShQf_24C4Bw&usg=AFQjCNFBWEo9MnyvwTO6z7llLJWgPV_F5Q&sig2=WWG9IQrOKBoV8BNYGGg9VA&bvm=bv.57967247,d.ZG4&cad=rja, dürfte aber in den ausführlichen Links von Frank D. enthalten sein.

Vielleicht sind es ja auch die Weihnachtskugeln gaaanz kleiner grüner extraterrestrischer Mitgeschöpfe!

Wieviele Kugeln sind denn in der Probe?

Herzliche Grüße

Manfred.
www.thrips-iD.de    -    www.thysanoptera.de

rheinweib

Zitat von: Manfred Ulitzka in Dezember 17, 2013, 20:46:59 NACHMITTAGS
Vielleicht sind es ja auch die Weihnachtskugeln gaaanz kleiner grüner extraterrestrischer Mitgeschöpfe!

Wieviele Kugeln sind denn in der Probe?

Hallo Manfred,
naja, gezählt hab ich sie nicht, aber man muss schon ein bisschen rumsuchen.
Ein kleiner Magnet ist dabei sehr hilfreich  ;)

........Weihnachtskugeln von kleinen grünen Männchen ;D ;D

Gruss
Heike