magnetische Kügelchen im Atacamasand

Begonnen von rheinweib, Dezember 17, 2013, 17:51:21 NACHMITTAGS

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abbeköhl

Hallo zusammen,

Mikro Meteoriten
Das war's schon. :D

Herzliche Grüsse aus der Schweiz, Reto B.

Bastian

Hallo Olaf,
danke für die Berichtigung und Ergänzung, da habe ich schlichtweg zu schnell geschossen.

Reto,
ein schönes Fotom, aber es zeigt was ganz anderes... Das sind doch wohl eindeutig Gesteinsgläser und die tragen jetzt eher weniger zur Diskussion bei. Es ging mir um Entstehung der Eisenoxidhäute, und weniger um die Tatsache dass es Mikrometeoriten gibt..
Bastian

abbeköhl

Guten Tag Bastian,

Zitat von:  OlafHier wird aber von vielen Kommentierenden konsequent immer noch angenommen, dass es sich bei den kosmischen Kügelchen wirklich um Mikrometeoriten handelt. Das ist nach meiner Einschätzung falsch! Kondensate aus dem kosmischen Nebel sind Chondren, und die sind weder hohl noch aus Magnetit aufgebaut! Kosmische Kügelchen sind vielmehr Abbrand großer Meteorite beim Flug durch die Atmosphäre. Im Falle von Eisenmeteoriten entstehen dabei zwangsläufig Eisenoxide, also auch Magnetit.

Ich dachte mir noch ein Bild von Mikrometeoriten zum anschauen trägt zu Olaf's Zitat bei. ;)

Herzliche Grüsse aus der Schweiz, Reto B.

olaf.med

Liebe Mikro-Meteoritenforscher,

hier gibt's allgemeinverständliche Infos aus berufenem Munde (Gero Kurat war ein bekannter Meteoritenkundler am Naturhistorischen Museum in Wien):

Mit der Erde zusammenstoßende außerirdische Körper («Meteoroide») dringen mit kosmischer Geschwindigkeit (10 – 90 km/s) in die Erdatmosphäre ein. Sie werden durch die Kollision mit Luftmolekülen erhitzt, ihre Oberfläche schmilzt und verdampft zum Teil. Diesen Vorgang sehen wir häufig und nennen die Erscheinung «Meteor» («Sternschnuppe», wenn klein, «Feuerball», wenn groß). Kleinste Partikel (kleiner als 0,1 mm, weniger als 0,00001 g Masse) werden sanft gebremst und fallen als «kosmischer Staub», zum Teil etwas erwärmt, zum Teil völlig unverändert. Größere Kleinpartikel (ab etwa 0,0001g Masse) werden aufgeschmolzen, verdampfen zum Teil und fallen als «kosmische Kügelchen». Ab einer Meteoroid-Masse von etwa 10 Gramm besteht die Chance, dass ein Teil die anstrengende Reise durch die Erdatmosphäre unverändert überlebt. Finden wir diesen, so nennen wir ihn «Meteorit». Sehr große Meteoroide (Massen über100 t) können von der Erdatmosphäre nicht mehr genügend abgebremst werden. Sie treffen die Erdoberfläche mit kosmischer Geschwindigkeit und verursachen Einschlagkatastrophen («Impakt»).

Quelle: http://www.kurat.at/pdf/466.pdf

Das Geheimnis der hohlen Kugeln ist aber immer noch nicht gelüftet! Das ist sicher spannend.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Frank D.

Hallo,

um das kosmische Szenario zu beflügeln, werfe ich mal den Begriff Sphärulen in den Raum.
Das Internet hat neben diesem Artikel http://www.uni-stuttgart.de/hkom/publikationen/uni-kurier/uk103/forschen/kosmische.html
eine Menge zu berichten.

Dennoch stellt sich mir die Frage, in welcher Entfernung diese Sandprobe von der Großbaustelle "ESO Sternwarte" genommen wurde.

Kugelige Grüße
Frank

wimeisrhi

Hallo,
die letzte Bemerkung von Frank hat mich daran erinnert, dass ich früher auch immer mal mit solchen ähnlichen Kügelchen zu tun hatte. Ich hatte mit Kaolin zu tun, der hauptsächlich in die Porzellanindustrie ging. Manchmal kam es zu Verunreinigungen, die zu unschönen Flecken im Porzellan führten. Ursache waren manchmal solche Kügelchen, schwarz glänzend, magnetisch und hohl. Es handelte sich dabei um die Rückstände von Schweiß- oder Schleifarbeiten, die in der Nähe des Materials durchgeführt worden waren.
Von der Entstehungsweise her gesehen, ist dann auch der Meteoriten-Abbrand eine Möglichkeit. Aber nicht immer ist alles himmlisch;)
Viele Grüße aus Österreich
Wilhelm

liftboy

Oh, oh!
Schweißperlen kenn ich zu genüge! Die Größe käme sogar hin.
Aber dass sie hohl sind, auf den Gedanken wäre ich nimmer gekommen.
Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

abbeköhl

#37
Guten Abend Wolfgang,

..............Schweißperlen kenn ich zu genüge!......., und ich kenne auch das irrwitzige Gefühl, wenn sie zwischen Kleidung und Haut rutschen. ;D :D
Ich schliesse mich dir an, dass sie hohl sind, ist mir auch neu. ;)

Nachtrag: Sorry,,, Herzliche Grüsse aus der Schweiz, Reto B.

Johannes Kropiunig

Hallo,

Heike hat geschrieben das sie magnetisch sind, oder meinte sie bloß das sie von einem Magneten angezogen werden?
Auf den Bildern sehen sie jedenfalls so aus als wären sie selbst Magnete, nur würden das auch für Schweißperlen gelten ?

Viele Grüße,
Johannes
Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
Kameras:  EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da, und EOS 350Da Peltier gekühlt

Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen.
Laotse

abbeköhl

Guten Abend Johannes,

Das ist eine gute Frage, ;D auf das habe ich nie geachtet.

Herzliche Grüsse aus der Schweiz, Reto B.

rheinweib

Zitat von: Kropiunig Johannes in Dezember 18, 2013, 21:12:47 NACHMITTAGS
Hallo,

Heike hat geschrieben das sie magnetisch sind, oder meinte sie bloß das sie von einem Magneten angezogen werden?
Auf den Bildern sehen sie jedenfalls so aus als wären sie selbst Magnete, nur würden das auch für Schweißperlen gelten ?

Viele Grüße,
Johannes

Gibt's da einen Unterschied?
Also in dem Sand sind nach dem "Auslesen" mit einem Magneten, noch jede Menge unförmiger Körner dabei, die offenbar auch magnetisch sind, denn die Kügelchen und die schwarz/grauen, magnetischen "Sandkörner" finden sich gegenseitig sehr anziehend......ohne Einwirkung von außen, die Kügelchen und die "Sandkörner" pappen zusammen.
Sie bilden schwarz/graue Klumpen, die man locker mit bloßem Auge sehen kann.
Fakt ist, da sind 1. diese Kügelchen, 2. unregelmäßig geformte schwarz/graue magnetische "Sandkörner" und 3. echter Sand, der sich aus dem ganzen komplett raushält.

Gruss
Heike

Johannes Kropiunig

Guten Morgen Heike,

du hattest geschrieben, dass du sie mit einem starken Magneten aus dem übrigen Sand herausgefischt hast, deshalb war ich mir nicht sicher ob sie nur an diesem haften, oder selbst Magnete sind.

Viele Grüße,
Johannes
Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
Kameras:  EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da, und EOS 350Da Peltier gekühlt

Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen.
Laotse

Peter V.

#42
Hallo,

durch "Herumrühren" mit dem Magneten im Sand werden aber die ggf. ferromagnetischen Kügelchen selbst magnetisiert, auch, wenn sie vorher nicht magnetisch waren.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

rheinweib

Guten Tag zusammen,
ich hab noch etwas Sand, wo noch keiner mit einem Magneten
drin rumgerührt hat, den schaue ich mir nachher mal genauer an.
Wenn das Zeug von sich aus magnetisch ist, müsste man das ja
sehen können.

Gruss
Heike

olaf.med

Hallo,

ZitatUrsache waren manchmal solche Kügelchen, schwarz glänzend, magnetisch und hohl. Es handelte sich dabei um die Rückstände von Schweiß- oder Schleifarbeiten, die in der Nähe des Materials durchgeführt worden waren.

Das ist ja eine hochinteressante Sache. Der logische weitere Schritt ist nun doch, sich ein paar Teelöffel voll Dreck aus einer Schlosserei zu besorgen und die Kugeln genau anzusehen. Hat jemand einfachen Zugang zu so etwas?

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0