Optische Qualität Kosmos GEOlino Schülermikroskop

Begonnen von Lupus, Juni 12, 2014, 00:20:06 VORMITTAG

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Fahrenheit

Liebe Freunde,

Huberts Bild erinnerte mich spontan an mein erstes Mikroskop vor rund 34 Jahren. Es war ein Kosmos Kasten (Holz), das Mikroskop war ein wenig größer und stabil verarbeitet. Die Lampe war halt eine Glühfunzel und ziemlich unbrauchbar. Das Neue lehnt sich in der Optik stark an dieses alte Gerät an, die Bildqualität dürfte (unter Berücksichtigung der Abstriche durch die Fotos) ähnlich schlecht gewesen sein, trotzdem habe ich damit meine ersten Schritte in den Mikrokosmos gemacht. Der Kasten hat Ende der 70er Jahre wohl so um die 200 Mark gekostet und es war auch damals das kleinste Kosmos-Modell.
Später bekam ich dann ein Eschenbach, das heute noch als Studio H zu haben ist - sicher auch mit Änderungen / Weiterentwicklungen. Der Sprung in der Bildqualität war für mich damals sagenhaft.

Ich fürchte jedoch, das solchen "Spielzeugmikroskopen" ausnahmslos das Schicksal blüht, das auch Hubert beschrieben hat: sie landen in der Ecke und wieder ist ein Mikroskopiker verloren gegangen. :)

Nach meiner Erfahrung mit den Nachbarn gilt das auch für die Aldi/Lidl Modelle, die es jedes Jahr wieder gibt. Deren Nachwuchs staunt aber Bauklötze, wenn er durch das Leitz HM schaut, das ich auch als Exkursionsmikroskop nutze und sehr schätze.

Nur: das muss man wissen und man muss bereit sein, von Anfang an mehr Zeit zu investieren, da man eben keine Rundum-Sorglos-Lösung kauft und sich vieles selbst erschließen muss bzw. als Anfänger den Rat eines erfahrenen Mikroskopikers braucht. Spätestens da ist dann i.d.R. Schluß: "Das ist ja wirklich schön, aber so intensiv wollten wir uns eigentlich nicht ...."  ;D

Irgendwo dran muss es ja liegen, das die U50er in Mikroskopikerkreisen meist zum jungen Gemüse gezählt werden.  ;D

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Peter V.

#16
Lieber Jörg,

die Lidl/Aldi-Bressers sind - mit starken Einschränkungen - insofern brauchbar, als sie tatsächlich zunächst mal ein "Bild liefern". DAS ist bei den Billigst-Mikroskopen gar nicht so selbstverständlich. Für einen Erwachsenen, der einfach nicht mehr Geld als roundabout 50 EUR ausgeben kann, können die Traveler/Bioluxe für ein allererstes Hineinschnuppern in die Mikrowelt durchaus geeignet sein. Für Kinder ergeben sich die von mir bereits beschriebenen Motorikprobleme, wobei sie aber im Gegensatz zu den Hufeisen-Spielzeugen mit etwas Vorsicht und Übung bedienbar sind! Ich würde es dennoch keinem Kind schenken. (Zum Bresser Biolux gab es übrigens vor einigen Jahren auch einen Mikrosomos-Artikel von Hans-Jürgen Voß und Erich Saake.) Dass diese Mikroskope nicht ansatzweise an die Qualität Deines Leitz Kurs-HM herankommen, ist klar. Schließlich kann man das HM ja mit "normaler" Optik ausstatten - bis hin zum Planapo, wenn man möchte  ;) Natürlich muss man berücksichtigen, dass auch das einfachste Leitz HM zu seiner Zeit sicher zehnmal oder zwanwzigmal so teuer war wie ein vergleichbares "Spielzeugmikroskop". Dass man es heute als Gebrauchtschätzchen für weniger Geld bekommt, als die meisten Käufer für ein "Kosmos Geolino" ausgeben, ist ja ein großes Glück für uns Hobbymikroskopiker. (Es muss übrigens nicht das graue HM sein, auch die schwarzen SMs sind gar nicht so viel größer und werden oft bei Ebay zwischen 50 und 100 EUR angeboten).

Das Problem ist, dass mindestens 98% der kaufenden (Groß-)Eltern selbst noch nie durch ein Mikroskop geschaut haben und deshlab überhaupt keine Vorstellung davon haben, welchen Schrott sie kaufen und dass man für das gleiche Geld ein "richtiges" Mikroskop bekommen könnte. Und wer traut sich schon, einen gebrauchten hammerschlaggrauen Metallklotz statt einer knallbunten glanzlackierten Pappschachtel auf den Gabentisch zu stellen? Und dann noch etwas Gebrauchtes - das verschenkt man doch nicht!!!

Zudem bin ich immer noch der Ansicht, dass ein einfaches Stereomikroskop als erstes Mikroskop grundsätzlich die bessere Wahl ist.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

treinisch

Hallo,

Zitat von: Peter V. in Juni 12, 2014, 14:37:18 NACHMITTAGS
GERADE ein Kind braucht meines Erachtens ein GUTES, mechanisch soldies Mikroskop - eher als der Erwachsene! Wenn es uns vielleicht noch - mit Mühe!! - gelingt, mit entsprechenden Kenntnissen und Feinfühligkeit diesen wackeligen Gerätchen mit winzigen Bedienelementen eine Art Bild zu entlocken - wie soll das ein Kind mit noch nicht voll ausgebildeter Mototrik und ohne Übung an einem Mikroskop schaffen? Für meine Begriffe ein Ding der Unmöglichkeit!

mir kommt es bei solchen Gedanken richtig hoch! Da könnte sich Kind / Schüler für etwas interessieren und sich su sponte die ein oder andere Erkenntnis erarbeiten und dann scheitert das Maneuver nicht etwa am Interesse oder der geistigen Leistungsfähigkeit, sondern am beigestellten Material! Das ist sehr schlimm! Denn da es die Option stillgestanden und zugehört heute nicht mehr so recht gibt, ist Interesse ein viel zu wertvolles Gut um es zu vergeuden.

Ich war letztes Jahr auf der Didaktika und habe mir – aus Interesse – auch Schulmikroskope angeschaut – eine glatte Katastrophe! Allein, dass an einem Verkaufsstand nicht geputzte und verstaubte Präparate unter den Objektiven lagen spricht Bände! Offensichtlich schadet der Schmok dem Verkauf nicht. Entweder beeinflusst er die Bildqualität nicht, weil sie eh zu schlecht ist oder die Herren Lehrkörper können die Qualität so dermaßen schlecht beurteilen.


Eine Freundin meiner Tochter hat einen Mikroskop Kasten von Bresser und ich hatte den Kleinen ein kleines Mundschleimhaut-Zellen Präparat angefertigt (angefärbt, weiß nicht mehr wie, Orcein?), das bei mir wirklich sehr amtlich aussah. Mit dem Mikroskop dann blankes Entsetzen, kaum etwas zu erkennen.

Wobei andererseits natürlich auch die Eltern vermutlich einfach überfordert sind. Im vorliegenden Fall waren nicht mal Batterien eingelegt.

vlg
Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

Lupus

Hallo,

Peter bringt es mit der Beschreibung der Motorikprobleme insbesondere bei Kindern auf den Punkt:

Interessanterweise ergaben beim KOSMOS-Mikroskop die Fotos bessere Bilder als beim visuellen Beobachten, da man bei der klapprigen und elastischen Mechanik kaum den Punkt bester Schärfe einstellen kann, während die Autofokusfunkton der Kamera wenigstens bei Annäherung an den Fokus optimal scharf stellt. Trotzdem musste ich bis zu 10x Scharfstellversuche für ein Bild machen bis der Autofokus arbeiten konnte, und dann war (bei größter Vergrößerung) das Objekt oft vollständig aus dem Bildfeld gewandert und das Spiel fing von vorne an.

Umgekehrt sind meine Fotos beim Leitz HM eher schlechter als das visuelle Bild, da bei der höheren Optikqualität die Kameraadaption eine Rolle zu spielen beginnt (ich habe nur einen "fliegenden Aufbau" mittels Kamerastativ verwendet).

Hubert

Fahrenheit

Lieber Peter,

volle Zustimmung!

Zum Preis des HM: die Dinger lagen Ende der 60er Jahre ja nach Ausstattung zwischen rund 500 und fast 1000 Mark.
Wer sich noch erinnern kann, was damals ein Brot gekostet hat, bekommt eine Vorstellung.  :D

Lieber Timm,

ja, diesen Gedanken hatte ich auch. Was heute nicht gleich auf Anhieb Hochglanz-Qualität liefert, ist unter den gegebenen Umständen abgeschrieben.
Und den Schenkenden kann man, so sie denn ahnungslos sind, auch nicht wirklich einen Vorwurf machen. Andererseits: mein alter Chef meinte immer, gut gemeint sei das Gegenteil von gut gemacht.  ;D

Allen herzliche Grüße
Jörg
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Für draussen: Leitz HM

reblaus

Hallo -

andererseits habe ich in meinen Jugendtagen an solch einem Mikroskop viel gelernt, vor allem dass es nichts gibt, was sich nicht noch verbessern lässt - selbst die tausendfache Vergrößerung.
U.a. konnte man die Objektive auseinanderschrauben: Im ersten war eine einzelne, echt linsengroße und linsenförmige Linse, im zweiten waren zwei davon gestapelt, im dritten drei, etc. Man konnte dann ein Superobjektiv konstruieren, in dem fast alle Linsen gestapelt waren und daraus lernen, was leere Vergrößerung ist. Man konnte versuchen, das Mikroskop durch Schmieren und Salben zu verbessern, und am Schluss ganz demontieren um den Tubus als Startvorrichtung für selbstgebaute Raketen zu verwenden
Nachdem ich während meiner Dienstzeiten das meiste davon nicht mehr durfte, kommt mir die Erfahrung jetzt wieder zugute, nur dass halt der Apotheker meines Vertrauens die verschiedenen sauerstoffhaltigen Metallsalze nicht mehr rausrücken will, die ich als pubertierendes Kind problemlos bekam.

Viele Grüße

Rolf



Peter V.

#21
Hallo Wolfgang,

da hast Du absolut recht. Ohne ausführliche Desinfektion (die auch Kenntnisse voraussetzt) würde ich ein solches ehemaliges Labormikroskop auch keinem Kind überlassen. Aber darum geht es eigentlich nicht, denn mit etwas mehr finanziellem Aufwand bekommt man ja auch schon "brauchbare" neue Einfachmikroskope (ich denke, so ab ca. 150 - 200 EUR). Meine Kritik richtet sich an die Hersteller und Vertreiber der absoluten Biiligst-Geräte, die überhaupt nicht funktionieren. Das rechtfertigt auch ein niedriger Preis nicht. Wer würde ein Auto kaufen, das neu nur 300 EUR kostet, aber keine 20 Meter am Stück fahren kann? Ich denke, dass daran trotz des Preises keiner Freude hätte. Dann sollte man lieber ganz verzichten, denn das Geld für solche Mikroskope oder Experimentierkästen ist schlicht aus dem Fenster geworfen. Es sei denn, man nutzt er für solche Erfahrungen wie "reblaus"  ;) Meiner Ansicht nach werden durch derartige Produkte die Käufer schlicht vera..........!
Meine Taktik wäre, zunächst eine einfache brauchbare Stereolupe, die es schon für um die 100 EUR gibt, zu schenken und zu sehen, ob sich ernsthaftes Interesse entwickelt. Dann kann man ggf. später immer noch ein besseres Mikroskop erwerben.

Herzliche Grüße
Peter
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Werner

Wenn es sich bei dem besprochenen Mikroskop um das das rechte auf Huberts Bild handelt, so ist das ausgesprochener Mist!
Die Linsen sind kleine Einzellinsen, mit einem Drahtring in die Objektive geklemmt, darunter noch eine Pappscheibe zum starken Abblenden (bis auf 1mm). Ich hatte so etwas mal als Beifang und nach kurzer Untersuchung verschrottet.
Da ist ein oft angebotenes (ab 1 Euro) USB-Mikroskop aus Plastik sogar besser, es enthält zumindest Achromate von 8mm Durchmesser im Revolver - die einzig brauchbaren Teile darin...

Für das Geld lege ich mir lieber zwei Kästen Bier zu, da hab´ ich mehr davon  ;D .

Gruß   -   Werner

Lupus

Hallo Werner,
relativ gut beobachtet, das linke Mikroskop ist nämlich das Leitz. Ich hab es nicht dazu geschrieben in der Hoffnung, dass jeder den Unterschied sofort erkennt.     ;)

Hubert

rhamvossen

Hallo,

ZitatZu groß ist die Gefahr der Verseuchung mit allen möglichen Bazillen und Bakterien.

Sollte dies ein Scherz sein?

Rolf

Oecoprotonucli

#25
Hallo zusammen,

Zitat von: Peter V. in Juni 12, 2014, 15:15:14 NACHMITTAGS
Für Kinder ergeben sich die von mir bereits beschriebenen Motorikprobleme

Also vielleicht sind acht Jahre (empfohlenes Mindestalter bei dem Kosmos-Teil) noch nicht der Gipfel der motorischen Reife, aber so schlimm ist es doch wohl auch nicht! Gerade als Kind bastelt man (oder vielleicht muss man heute sagen: bastelte man) doch schon viel herum und hat geschicktere Finger als so mancher Erwachsene. Ist natürlich individuell unterschiedlich. Aber genau in solchen Einschätzungen steckt ja meiner Meinung nach gleich das nächste Übel: Es wird dem Kind nichts zugetraut und nichts überlassen (weil das Kind das Mikroskop, nachdem es sich an sämtlichen Kanten geschnitten hat, hinunterschluckt und sich dann noch in letzter Lebenssekunde die Plastiktüte der Verpackung über den Kopf zieht... Sorry, etwas zynisch, aber ich bekomme echt gewisse Aggressionen, wenn ich über so etwas nachdenke - ich weiß auch, dass es solche Fälle, naja, etwas abgeschwächt, geben mag, aber da muss ich trotzdem den Kopf schütteln, und ich verstehe langsam, warum dann später auch Erwachsene keine Geschicklichkeit entwickeln konnten). Das kleine Kosmos scheint relativ ungefährlich zu sein, aber ein solideres Mikroskop hielte dafür auch mehr "Forschergeist" und Herumgefinger aus.

Die Priorität solcher Kosmos-Spiel-Mikroskope scheint wirklich nicht auf der Benutzbarkeit zu liegen, sondern dass es klein und leicht und wie ein Spielzeug ist. Ob es später in der Ecke steht, ist egal, dann kommt nächstes Weihnachten eine neue Geschenkidee und die Verkäufer sind auch zufrieden (und sind auch vor Regressforderungen durch oben beschriebene zahlreiche Todesfälle geschützt). Schweres, alt aussehendes Metall schreckt ja da bloß ab (wahrscheinlich die Eltern mehr als die Kinder).

Zitat von: Peter V. in Juni 12, 2014, 16:31:08 NACHMITTAGS
da hast Du absolut recht. Ohne ausführliche Desinfektion (die auch Kenntnisse voraussetzt) würde ich ein solches ehemaliges Labormikroskop auch keinem Kind überlassen. Aber darum geht es eigentlich nicht, denn mit etwas mehr finanziellem Aufwand bekommt man ja auch schon "brauchbare" neue Einfachmikroskope (ich denke, so ab ca. 150 - 200 EUR).

Also so ein Leitz HM wird wohl auch eher in einer Schule gestanden haben, als dass es für die Entwicklung biologischer Kampfstoffe herangezogen wurde. Ich denke, die meisten Bus- oder U-Bahnfahrten sind infektiologisch riskanter. Im übrigen müsste das mit der Hygiene ja für uns alle gelten, wie desinfiziert Ihr denn Eure Neu- Gebrauchtkäufe und könnte man das nicht auch mit dem Mikroskop für sein Kind tun, bevor man es weiterreicht? Und nicht an Säuglinge, die wirklich alles in den Mund stecken.

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Hugo Halfmann

Wer die heutigen durchgeknallten Eltern kennt, weiß, daß das traurige Realität ist. Manche würden ihre Kinder am liebsten in Sagrotan baden.

Zum Mikroskop:

Was sind die zur Debatte stehenden Gerätchen denn? Richtig: Spielzeug. Sonst nichts. Wer sein Kind ernsthaft zum Mikroskopieren motivieren möchte, wird etwas anständiges kaufen.
Wer ist denn so doof und glaubt allen Ernstes, daß man für 49,95€ ein brauchbares Mikroskop bekommt, wenn selbst brauchbare Fernostgeräte ein paar Hunderter kosten?

Selbst erlebtes Beispiel: Sohn von Bekannten, ein eher stilles, aber intelligentes Kerlchen, hat bei mir mikroskopiert, als seine Schwester bei unserer Tochter zum Geburtstag zu Besuch war. Der arme Kerl war allein unter Mädels und mit 11-12 Jahren sind Mädchen doof. er war von meinem GFL begeistert und konnte es nach Einweisung auch selbst bedienen.
Der Mutter habe ich ausführlich erklärt, daß die hier diskutierten Geräte eigentlich "rausgeschmissen Geld" sind.
Was wird gekauft, obwohl ich ein Junior und ein GFL zum Spottpreis angeboten habe?
Ratet mal...
Richtig, ein Albrecht.

Die Zeiten, wo - ausgenommen Unterhaltungselektronik mit aufgedrucktem, angefressenem Obst - zu Weihnachten sinnvolle Geschenke, die lange Freude bereitet haben, gemacht worden sind, sind lange vorbei.

Wenn´s  nicht mit Taschentelefonen kompatibel und PC steuerbar ist, taugt´s  nicht.

Und genau deswegen ist kurzlebiger Billigschrott so erfolgreich.


Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Oecoprotonucli

Zitat von: Hugo Halfmann in Juni 12, 2014, 17:19:44 NACHMITTAGS
Wer die heutigen durchgeknallten Eltern kennt, weiß, daß das traurige Realität ist. Manche würden ihre Kinder am liebsten in Sagrotan baden.

...und sich selbst ebenfalls, von innen und von außen.

Mich würde das Ergebnis des Versuchs, ohne Mikrobiom zu leben, interessieren. Gewisse steril aufgezogene Nacktmausstämme geben ja erste Hinweise, aber das reicht mir nicht.  ;D

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Peter V.

#28
Hallo,

zum Nebenthema Hygiene: Ich bin tagtäglich in einem Labor, in dem die MTAs Differentialblutbilder an einem Axioskop auswerten. Sie tragen Handschuhe und bedienen das Mikroskop mit den Handchuhen, mit denen sie auch sonstige Arbeiten am Untersuchungsmaterial verrichten. Desinfiziert wird da nichts. Wolfagng hat völlig recht, dass auch bei Aussoderung solcher Geräte kein Mensch diese desinfiziert. In wieweit von diesen Geräten tatsächlich eine ernsthafte Gefahr ausgeht, mag ich nicht abschließend beurteilen. Vermutlich eher gering, aber nicht völlig ausgeschlossen. HIV und Hepatitis sind auf diese Wege ziemlich sicher nicht übertragbar. Dennoch würde ich ein solches Mikroskop - zumindest, wenn ich ein Kind, das auch noch seine Hände in den Mund steckt - daran lasse, desinfizieren. Das kann man auch selbst durch gründliches Reinigen aller Oberflächen mit z.B. Meliseptol-Tüchern oder 70 prozentigem Ethanol, was man natrülich auch ein paar Minuten einwirken lassen muss.
Ist ja kein Hexenwerk und schaden kann's nicht. Andererseits - wenn ich in dem gleichen Labor sehe, wie ein Firmentechniker ein Analysegerät repariert, ohne dabei auch nur Handschuhe zu tragen.... Na ja, und was sich so an der Haltestange im der U-Bahn befindet... :-\

Zum genrellen Thema der Überbeütung heutiger Kinder äußere ich mich lieber nicht - ein  weites Feld..... Man frage nur mal einen Chemie- oder Biologielehrer, was mittlerweile aus Sicherheitsgründen alles verboten ist (nicht nur, was Chemikalien betriffrt).
Ein auf einem Baurnhof lebender Freund von mir (Arzt) hatte jedenfalls keine Bedenken, seinen kanpp einjährigen Sohn auf dem Boden eines Kuhstalls herumkriechen zu lassen, immer fröhlich mit der Hand im Mund. Geschadet hat's ganz offenbar nicht. Aber seine Kinder dürfen auch noch in Bäumen herumklettern.  :o Bin mal gespannt, wann ihm die Nachbarn das Jugendamt schicken  ;D

In der Tat kam mir aber der gleiche Gedanke wie Sebastian: Die typischen Kursmikroskope standen sicher niemals in klinischen oder Forschunglaboratorien!!! Da hätte ich nun wirklich keine Bedenken, dass sich ein Kind "die Pest holt".

Herzliche Grüße
Peter

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the_playstation

#29
Hallo.
Ich stimme Werner und Peter V. völlig zu.
Ich würde Mikroskope in 3 Kategorien einordnen.
1.) Nahezu unbrauchbar (das von Werner und Lupus beschriebene). Bei denen ist es, egal ob von einem Kind oder einem Erwachsenen, nahezu unmöglich, ein halbwegs brauchbares Bild zu erzeugen.
2.) Etwas bessere mit bessere Ausstattung, bei denen man zwar schnell ein Bild bekommt. Dieses aber hinter einem Bild von einem richtigen Mikroskop zurückbleibt. In variabler Ausstattung mit ein paar Gimmicks, wie man Sie von echten Mikroskopen kennt (wie einen Kreuztisch), aber in nicht optimaler Qualität.
3.) Ein richtiges Mikroskop mit Normteilen, Fein- und Grob-Trieb, Kreuztisch, ...

Kategorie 1: Der Tod eines Jeden, der Mikroskopieren (lernen) möchte. Es ist eher frustrierend und man ist enttäuscht.
Kategorie 2: Meiner Meinung durchaus brauchbar als Billig-Einsteigergerät (eventuell Leihgerät, ...). Test, ob sich Jemand überhaupt für das Mikroskopieren interessiert. Vor allem, wenn eine halbwegs brauchbare Anleitung dabei ist.
Kategorie 3: Die einzig Richtige für alle, die dann "richtig"/"wirklich" mikroskopieren wollen.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.