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Mai-Rätsel

Begonnen von Heribert Cypionka, Mai 03, 2009, 15:35:21 NACHMITTAGS

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Heribert Cypionka

Liebes Forum,

das folgende Objekt kann ich nur grob zuordnen, und weiß nicht, ob Experten es exakt bestimmen können. Das Grobe ist aber einfach zu erraten:


(Hellfeld)


(schiefe Beleuchtung)


(Differenzieller Interferenzkontrast)

Maßstab 20 µm. Jeweils 21 Bilder gestackt.

Im Netz gibt es eine neue Version von PICOLAY http://www.picolay.de, die schneller geworden ist. Außerdem werden jetzt, wenn man den Filterrahmen, innerhalb dessen die Schärfe gemessen wird, größer einstellt, Messungen über den ganzen Rahmen, den halben und einige verstreute über 2x2 Pixel kombiniert. Durch die Wahl eines größeren Rahmens kann man Randartefakte vermeiden, ohne dass innere feine Strukturen übersehen werden....

Beste Mikrogrüße

Heribert Cypionka


Frank D.

Lieber Herr Cypionka,

es handelt sich hier um die jahreszeitlich bedingte Zellteilung des Waldmeisters, der, angeregt durch sein wein-erliches Umgebungsmedium,
auch nicht mehr so richtig weiss, was grün ist.
Die drei Fotos geben sehr schön den zeitlichen Verlauf, Spätnachmittag, Abend und Sperrstunde wider, und verdeutlichen die verstärkte Paarbildung sowie die Doppelsichtigkeit nach längerem Bowleneinfluss (hier hilft auch keine Dioptrienverstellung).

Falls ich mit meiner Vermutung richtig liege, werde ich mir ein Gläschen genehmigen.
Falls nicht, .......... :) ............

(Wald)meisterhafte Grüße
Frank Donat

Heribert Cypionka

Zitat
Falls ich mit meiner Vermutung richtig liege, werde ich mir ein Gläschen genehmigen.
Falls nicht, .......... Smiley ............

Lieber Herr Donat,

genehmigen Sie sich das Gläschen auf jeden Fall - das haben Sie sich mit der wunderschönen Interpretation verdient! Mein Maiausflug ging allerdings mit dem Rennrad an die Nordsee - ohne Kamera und nur mit einem wönzigen Probenröhrchen, in das nur ein wönziger Schluck Meerwasser und ein wenig vom abgezupften Material an der Buhne kam...

Herzlich

Heribert Cypionka


Jürgen Ibs

Lieber Herr Cypionka,

ich tippe keck auf Rotalgen. Da sie in Asien als "Nori" verspeist werden, lässt sich daraus vielleicht ja auch ein
Algenschnaps brauen. Falls meine Vermutung richtig sein sollte, zöge ich allerdings einen Kümmel von der Küste
vor.

Grüße

Jürgen Ibs
Ein freundschaftliches "du" ist immer willkommen - nicht nur dadurch ist das benachbarte Skandinavien vorbildlich.

Meine Vorstellung:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34.0

Heribert Cypionka

#4
Zitat
ich tippe keck auf Rotalgen. Da sie in Asien als "Nori" verspeist werden, lässt sich daraus vielleicht ja auch ein
Algenschnaps brauen. Falls meine Vermutung richtig sein sollte, zöge ich allerdings einen Kümmel von der Küste
vor

Lieber Herr Ibs,
auch den Kümmel will ich Ihnen gern genehmigen. Ich habe die Alge laienhaft als Porphyra eingeordnet, obwohl sie bräunlicher war als die mir aus Roscoff bekannten Exemplare. Die Mikrofotos geben die Farbe ganz gut wieder. Leider habe ich kein Foto vom Standort und habe auch für einen Gäransatz einfach nicht genug geerntet. Deswegen bleibe ich heute abstinent ;-)

Jetzt habe ich doch im Netz noch ein Bild gefunden, das der von mir beprobten Stelle ähnlich anmutet:
http://www.beachwatchers.wsu.edu/ezidweb/seaweeds/images/porphyra3-mja.jpg

Beste Mikrogrüße

Heribert Cypionka

Jürgen Ibs

Lieber Herr Cypionka,

na dann Prost. Rotalgen finden sich hier an der Ostseeküste gerade im Frühjahr immer wieder angespült am Strand. Ich finde die einzellschichtigen "Teppiche" immer wieder interessant.
Probleme hatte ich mit dem Konservieren, bis ich bei Kremer las, dass man sie einfach nach Abwaschen des Salzes in Leitungswasser trocknen lassen kann. Bei Bedarf kann man sie in Wasser wieder aufquellen lassen.
Kennen Sie noch andere Methoden?

Grüße

Jürgen Ibs
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Meine Vorstellung:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34.0

Heribert Cypionka

#6
ZitatBei Bedarf kann man sie in Wasser wieder aufquellen lassen. Kennen Sie noch andere Methoden?

Lieber Herr Ibs,

aus Versehen habe ich gerade ein SchrumpfungZensurperiment [ha ha ha: welches böse Wort versteckt sich wohl hinter den Buchstaben "Zensur" im letzten Wort vor der Klammer - Software kann ja so blöd sein!!!] gemacht. Diese Algen trocknen ja im Tidenbereich bei Ebbe komplett aus und sind bei der nächsten Flut wieder gesund und munter.

Ich bin ja bekanntermaßen faul und ungeduldig und mache meine Präparate mal eben "auf die schnelle". Damit sie mir aber nicht sofort austrocknen, pflege ich bei wässrigen Proben entweder um die Kanten des Deckglases mit Hilfe eines Zahnstochers je ein Tröpfchen Olivenöl zu setzen und mit ausgefranstem Küchenpapier zu verstreichen, oder aber ich verdünne die Probe mit etwa der Hälfte Glycerin. Das hat den Vorteil, dass die meisten Planktoner (= Umherschweifer) ruhig gestellt sind.

Letzteres hatte ich nun auch bei der Rotalgenprobe gemacht. Und nach einem Tag habe ich (faul wie ich bin, statt ein neues zu machen) das Präparat von gestern noch einmal angesehen und fotografiert:



Die Veränderungen gegenüber den obigen drei Bildern sind dramatisch. Die Zellen sind größer und plattgedrückt, während die Gallerte zwischen ihnen nur noch dünne Adern bildet. Die Gallerte scheint also auf die Veränderungen (seien sie nun auf Glycerin oder Austrocknung zurückzuführen) besonders heftig zu reagieren.

Jetzt plane ich, ein Patent anzumelden: "Mikroverfahren zur Messung der Luftfeuchte mit Hilfe von Rotalgen". Ich brauche dazu nur noch ein paar zahlungswillige Geldgeber und rufe hiermit Freiwillige auf, sich bei mir zu melden ;-)

Beste Mikrogrüße

Heribert Cypionka

Jürgen Ibs

Lieber Herr Cypionka,

Bei Seebadeorten finden Sie sicher eine große Nachfrage für Ihr Patent. Die aktuellen Bilder jeweils auf die Webseiten gestellt, weiß jeder Urlauber, was er anzuziehen hat. Das Ganze wirkt sehr viel freundlicher als die üblichen Web-Kameras im Regen oder die Bilder des Regenradars.
Ich sehe, dass ungeahnte Reichtümer auf Sie zukommen.

Viele Grüße

Jürgen Ibs
Ein freundschaftliches "du" ist immer willkommen - nicht nur dadurch ist das benachbarte Skandinavien vorbildlich.

Meine Vorstellung:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34.0