Umbau eines Phomi II auf Vollformatsensor möglich?

Begonnen von Klaus, März 16, 2016, 10:51:08 VORMITTAG

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Klaus

Liebes Forum,

unsere Arbeitsgruppe in Hamburg hat ein bislang nicht genutztes Phomi II mit originalem Photoautomaten zur Verfügung. Wir überlegen, diesen Photoautomaten so umzubauen, dass an Stelle des Filmes ein Vollformatsensor zum Einsatz kommt. Hat jemand Erfahrung mit einem derartigen Umbau? Wir können per 3D Drucker Werkstücke herstellen, wissen aber nicht, ob und wie man einen Vollformatsensor mit entsprechender Elektronik erwerben kann.

Uns ist natürlich klar, dass wir auch ganz normal den Phototubus mit Kamera nutzen können, wir würden jedoch aus nostalgischen Gründen gerne den Photoautomaten "modernisieren".

Wir sind für jede Anregung dankbar!

Gruß

Klaus

reblaus

Hallo -

sollte man das nicht mit dem Faden zusammenlegen, den Alfons Renz neulich begonnen hat?

Gruß

Rolf

the_playstation

Hallo Klaus.
Das wird schwierig, da im Phomi wenig Platz ist. D.h. man müßte einen reinen Sensor (und dazu gehört noch die CPU und Bildverarbeitung) finden, der reinpaßt. Und dann noch eine Verkabelung nach draussen... Ob es sich lohnt, z.B. eine teure Vollformat-USB-Kamera auseinanderzubauen, und im Phomi einzubauen, ist fraglich. Alles müßte mit der Demontage des Phomis und dem Ausmessen des vorhandenen Platzes beginnen. Erst dann kann man sich auf die Suche nach "Sensoren" machen. Das könnte ein sehr aufwendiges Projekt werden!

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Klaus

Hallo Rolf,

vielen Dank für den Hinweis, Alfons Renz hat in der Tat eine sehr ähnliche Idee wie wir. Das Problem scheint die Beschaffung des Sensors zu sein.

Jorrit,

wir können mal zusammen danach schauen. Das Phomi steht im REM Raum.

Gruß

Klaus

the_playstation

Hallo Klaus.
Ist rein eine Frage des Platzes. Bei der Fotofilmrolle muß am Punkt des Sensors nur der hauchdünne Film durchlaufen. Beim CCD benötigt man Platz nach hinten und Platz für die Prozessorplatine, ... Eine Kamera müßte zwangsweise komplett demontiert werden. Auch das Auflagemaß muß berücksichtigt werden. Wird auf jeden Fall anspruchsvoll und wahrscheinlich auch teuer. Eine Canon Adaption über einen Trinotubus einfacher.

Aber vieleicht hat ja schon einer aus dem Forum ein Phomi so umgebaut?

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

the_playstation

#5
Hallo Safari.

Wenn Sie reinpaßt!!! Der Film ist prinzipiell <1mm dünn. Die Canon + Prozessorboard + Flexiplatine + .......... wesentlich größer. Ein weiteres Problem ist der mechnanische Shutter, der mit dem elektronischen gekoppelt werden müßte. So wie die Canon ihren Shutter steuert. Es ist eine ganze Latte an Dingen, die gemacht werden müssen und mir wäre das Risiko zu hoch bzw. der nostalgische Grund, der nicht 100% einzuhalten ist, zu gering. Denn mit Sicherheit wird man etwas am Phomi demontieren müssen.

Ich persönlich würde es "normal" adaptieren und lieber alle Mikroskope auf LED umrüsten.

Hallo Klaus.

Wir können es Uns ja am Samstag mal anschauen und ausmessen, wieviel Platz vorhanden ist. Ich würde mir aber nicht zu große Hoffnungen machen.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

the_playstation

#6
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Bob

Hallo Ihr Beiden,

ich sehe dieses Projekt auch eher skeptisch: Viel Aufwand und das Riskio, dass es erst im x-ten Anlauf gelingt, und dann im Dauerbetrieb doch nicht stabil läuft.
Dem gegenüber steht ein Nutzen, der vielleicht kleiner ausfällt, als erwartet: Viel staubgefährdetes altes Glas im Strahlengang und keiner weiß, wie gut das Bild wirklich maximal wird. Mit einer digitalen Phomi-Rolle hat ja vermutlich noch keiner fotografiert, und Dinge wie CVD wurden früher vielleicht nicht immer so kritisch gesehen, besonders beim Fotografieren auf schwarz-weiß-Film.

Vielleicht hätten wir mehr davon, unser Video-Mikroskop für das Fotografieren aufzurüsten. Eine schnelle und komfortable Foto-Möglichkeit wäre auf jeden Fall prima für die Dokumentation unserer Treffen.


Beste Grüße,

Bob

the_playstation

Hallo Bob.

Das denke ich auch (wegen dem zusätzlichen Glas im Weg).
1.) Das Videomikroskop mit einer besseren Kamera mit HDMI und HD-Filmaufnahme / Bildaufnahme auszurüsten.
2.) Alle Mikroskope auf LED umrüsten und richtig einstellen, säubern, ... Mit den z.T. verbauten Funzeln ist der Einblick oft sehr ernüchternd.

Der Foto-Umbau des Phomis sollte man erst zweitranig ins Auge fassen. Ich hatte mir, als ich vor zwei Jahren anfing, auch überlegt, ein Phomi zu kaufen und umzurüsten. Den Gedanken aber aus oben genannten Gründen verworfen.

Andererseits:
Wenn Der Platz laut Bild (aus dem Forum) entsprechend mittig viel Platz läst (Auf dem Bild Nr 12), dann wäre es machbar, wenn der Sensor inkl. Elektronik nicht breiter als der Phomi-Rahmen ist. Allerdings müßte dann Alles bei Nr 12 raus.


Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

peter-h

Liebe Phomi-Bastler,

wenn es denn wirklich sein muß, nach all den Glasbauteilen
  Phomi III

einen KB-Format Sensor einzubauen, so würde ich eher eine Kamera aus dem Astronomiebereich schlachten. Hier sehe ich eine größere Chance die Bauteile neu anzuordnen. Aber ich verstehe nicht, warum man Arbeit, Risiko, viel Geld und Zeit in ein solches Mikroskop stecken soll, wenn es auch ganz einfach geht  ???

Viele Grüße
Peter

Klaus

Lieber Peter, liebe Hamburger Kollegen,

vielen Dank für alle guten Hinweise. Ich hatte die Idee des Umbaus eines nicht genutzten Phomi gestern Abend mit Dr. Rosenfeldt (Leiter der Mikrogruppe) bei einem Glas Wein (nur 1 Glas!) diskutiert. Er hat grosse Lust, so einen Umbau zu probieren und dabei seine 3D Drucker Möglichkeiten und seine elektronische Ressourcen zu nutzen. Ich habe ihm angeboten, hier im Forum nach Erfahrungen mit einem Umbau zu fragen. Wenn es machbar ist, will er es gerne versuchen. Es geht also mehr um "Spaß an der Freud".

Mal schauen, ob das Ausschlachten einer Kamera eine Möglichkeit ist. Scheinbar sind Kamerasensoren nicht so leicht zu beschaffen.

Gruß

Klaus

Klaus Henkel

Auch ich gehe jetzt unter die "Abrater". Von den elektronischen und mechanischen Schwierigkeiten einmal abgesehen, ist das größte Problem bisher wohl nur in einem Nebensatz angeklungen: Warum sind wohl die Instrumente der Standard-Universal- und Phomi-Serie von allen Seiten so hermetisch abgedichtet? Der Staub! Sobald man da zwei Schrauben lockert, öffnet man den Zugang für den Staub aus der Luft. Der kommt überall (!) hin. Die Schnittbilder zeigen die vielen Linsen und Prismen; dieses Gehäuse bekommt man nur in einem Reinstraum mit kräftigem Überdruck und starker Absaugvorrichtung einigermaßen staubfrei. Seien Sie verd. froh, wenn im Bildfeld jetzt noch keine Krümel zu sehen sind. Ein Sonnenstrahl im Frühling im "Mikrolabor" läßt uns erschaudern. So ein Apparat besteht leider nicht nur aus einer Menge Federn und Bolzen, sonder auch aus vielen optischen Bauteilen.

Ein weiterer Aspekt: Das letzte Phomi ist um 1980 in Göttingen gebaut worden. Das ist über 35 Jahre her. Menschen, die so ein Instrument ohne Staub auf Linsen und Prismen montieren konnten, die erfahrensten und daher immer ältere Techniker, sind seit Jahrzehnten in Rente. Da geht nix mehr.

Also hier mein "Abrat": Lassen Sie um Himmelswillen das Phomi zu!

KH


peter-h

Lieber Herr Henkel,

ich bringe auch noch einen Punkt. Es wird ganz sicher durch die vielen Glas-Luft Übergänge das Bild flauer sein, als bei einer "üblichen" Kameraadaption. Könnte man dann per Photoshop wieder verbessern, aber wozu der Umweg?
Sicher ist es ein netter Gedanke bei einem Glas Wein, aber nüchtern betrachtet ............

Viel Spass
Peter

wilfried48

#13
ZitatUns ist natürlich klar, dass wir auch ganz normal den Phototubus mit Kamera nutzen können, wir würden jedoch aus nostalgischen Gründen gerne den Photoautomaten "modernisieren".

Hallo,

also entweder man will mit dem Ding modern digital arbeiten, dann tut man das bequem über eine Digitalkamera am Trinotubus. Oder man will
nostalgisch (zeitgemäss) arbeiten, dann kann man ja einen Schwarzweissfilm einlegen und selbst entwickeln.
Beides technisch zu mischen ist Murks und zerstört nach meiner Meinung die Nostalgie. Wenn schon Nostalgie, dann will man schliesslich auch die Filmtransportmechanik schnurren hören und nicht nur den Verschluss.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

the_playstation

Hallo Klaus.

Was man probieren könnte ist, erst einmal probeweise eine kleine Okularkamera an der Stelle des Films zu positionieren und den Shutter zu öffnen. Das sollte staubtechnisch recht unbroblematisch zu realisieren sein. Der Chip ist natürlich viel kleiner. Aber man sieht dann, ob es überhaupt funktionieren würde, bevor man ans "Eingemachte" geht.

P.S. Nur der Sensor bringt nichts und ist völlig nutzlos. Erst die Ansteuerung, Ausleseelektronik, Aufbereitung, ... erzeugt ein einen vernünftigen Datenstrom bzw überhaupt erst ein Bild. Die Pixel (Kondensatorspannungen) werden zeilen- und spaltenmässig ausgelesen, bzw transportiert und bewertet, zusammengefaßt, ... Der Sensor liefert daher kein Bild. Nur kryptische Daten, die erst durch die CPU entschlüsselt und interpretiert werden.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.