Brachionus-Studie: 2. der Nachwuchs

Begonnen von Bernhard Lebeda, August 01, 2009, 22:08:51 NACHMITTAGS

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Bernhard Lebeda

Zuvor noch einige Bemerkungen zum Entwicklungszyklus einiger Gattungen (dazu gehört auch Brachionus), bei dem geschlechtliche und ungeschlechtliche Phasen abwechseln, man spricht von Heterogonie: aus  diploiden Dauereiern entschlüpfen ausschliesslich Weibchen, die dann erstmal nur haploide grosse dünnschalige Subitaneier produzieren. Aus diesen entwickeln sich parthenogenetisch ebenfalls nur Weibchen, sodass es nach einiger Zeit (meist im Spätsommer) zu einem Maximum kommt. Zu diesem Zeitpunkt bedingt auch durch Umweltfaktoren treten dann auch Weibchen auf, die etwas kleinere Sommereier ausbilden , meist dann auch mehrere (3-5) . Aus diesen entwickeln sich Männchen. Die männcheneier legenden Weibchen können von den Männchen befruchtet werden, woraus sich dann wieder diploide Dauereier entwickeln. Letztere Weibchen nennt man miktisch (vermischungsfähig), es gibt aber auch weiterhin amiktische Weibchen, die von den Männchen erkannt und nicht angerührt werden. ( Dazu ein interessanter Link: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,257251,00.html )

In der Probe kam alles vor!

Zunächst gab es natürlich viele Weibchen mit grossen Weibchensubitaneiern





Im Film sieht man, dass schon Leben darin ist:

http://s92.photobucket.com/albums/l26/bernhardinho/?action=view&current=09_07_29_brachionus085a.flv


Viele der Weibchen lagen auffällig paarig neben ihrem Nachwuchs, so dass mir fast die Idee von Sozial-bzw. Brutverhalten kam:








http://s92.photobucket.com/albums/l26/bernhardinho/?action=view&current=09_07_29_brachionus086a.flv


Was ich nun davon halten soll, weiß ich auch nicht  :D ;)




Desweitern nun Exemplare mit kleineren Männcheneiern.







Auch einige Schlüpfvorgänge konnte ich beobachten:





Am Anfang strampelte er noch etwas unbeholfen rum, im zweiten Film haut er dann plötzlich ab, und der Fotograf sucht verzweifelt...

http://s92.photobucket.com/albums/l26/bernhardinho/?action=view&current=09_07_29_brachionus088a.flv

http://s92.photobucket.com/albums/l26/bernhardinho/?action=view&current=09_07_29_brachionus090amov.flv


Weiter geht es im dritten Teil

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Ernst Hippe

Hallo Herr Lebeda,

das ist ja eine großartige Dokumentation! Dieses Mund-an-Mund habe ich noch nie gesehen. Ich wundere mich übrigens, daß die Tiere das Zentrifugieren so gut überstanden haben.
Gruß Ernst Hippe
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Michael Plewka

hallo zusammen,
wie mann an dem "Mund-zu-Mund"-Bild erkennen kann, sind die Tiere bereits stark gequetscht, d.h. wenn noch nicht ganz tot, so doch nicht mehr überlebensfähig (die Blasen am rechten Tier zeigen das). Die Anordnung ist also eher als Zufall zu interpretieren.
beste Grüße Michael Plewka

Bernhard Lebeda

Zitat von: Michael Plewka in August 02, 2009, 08:57:14 VORMITTAG
. Die Anordnung ist also eher als Zufall zu interpretieren.
beste Grüße Michael Plewka

Hmm, meinst Du? Wie gross ist denn die Chance, dass von 40 Tieren zwei genau so passgenau zu liegen kommen? Das wär ja wie wenn ich 40 Murmeln ausschütte und die bilden "zufällig" eine liegende acht oder sowas.


Herr Hippe: ich hab mit der Handzentrifuge nur sehr moderat gedreht.


Viele Grüsse

Bernhard
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