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Botanik: "Fuschen heute"

Begonnen von Druse, Oktober 31, 2009, 18:37:38 NACHMITTAGS

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Druse

Hallo,

Fuschen? Ich? NIE!  ;D

Wie aber gefuscht werden kann, bemerkte ich im Unterricht "Übungen zur Drogenkunde", wo u.a. Drogen anhand ihrer anatomischen Merkmale identifiziert werden.
Ein/e Schüler/in findet ein Merkmal, fotografiert flott mit einem Handy (1 Megapixel) durch das Okukar, schickt das Foto als MMS an die glücklosen Mikroskopierer, diese zeichnen dann in Ruhe das Handyfoto ab.
Natürlich sind die Fotos nicht qualitativ wertvoll, ich möchte nur mal zeigen, auf welche Ideen "meine Liebchen" kommen ;)

Hier zwei Beispiele:

Drüsenschuppe (oder auch Drüsenhaar) eines Pfefferminzblattes mit acht sezernierenden Zellen in der Seitenansicht:




Epidermis eines Sennesblattes mir paracytischen Stomata und den typischen polygonalen Epidermiszellen:



Halloweenige Grüße, Mila

GFL

Hallo,

das sind sehr beeindruckende Fotos trotz der Auflösung von 1 Megapixel, von denen mindestens die Hälfte außerhalb des Sehfeldes untergebracht sind.

Herzliche Grüße
GFL

Rolf-Dieter Müller

Liebe Mila,

Du kannst mit Deinen Schüler(innen) zurieden sein. Die mikrofotografische Technik beherrschen sie.

Die unabdingbare Voraussetzung für jedes Mikrofoto mit Kameraobjektiv ist nämlich erfüllt. Denn die Eintrittspupille ist mit der Austrittspupille in Übereinstimmung gebracht. Man sieht das sehr schön an der scharf abgebildeten Okularfeldblende.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

Nomarski

Hallo Rolf-Dieter,

ZitatDie unabdingbare Voraussetzung für jedes Mikrofoto mit Kameraobjektiv ist nämlich erfüllt. Denn die Eintrittspupille ist mit der Austrittspupille in Übereinstimmung gebracht. Man sieht das sehr schön an der scharf abgebildeten Okularfeldblende.

Dem stimme ich vollkommen zu, aber eine etwas längere Brennweiteneinstellung am Fotohandy hätte nicht geschadet, sofern möglich. Oftmals reichen die Austrittspupillen der Okulare nicht bis zu den Eintrittspupillen der Objektive. Aber da modernen Handys insgesammt nicht dicker sind wie die Höhe der Austrittspupille, sind hier die Verhältnisse günstig. ;D

Viele Grüße
Bernd

Rolf-Dieter Müller

Zitat von: Nomarski in Oktober 31, 2009, 21:11:45 NACHMITTAGS
...
aber eine etwas längere Brennweiteneinstellung am Fotohandy hätte nicht geschadet, sofern möglich.
..

Wieso eigentlich, Bernd?

Die Schüler(innen) haben doch genau das erwischt, worauf es ankommt. Mehr als eine Bestätigung durch die Lehrerin bedarf es nun wirklich nicht.

Und wenn die dann davon abzeichnen können ist jedes weitere Einzoomen zuviel des Guten.

Natürlich, wenn man von dem derzeitigen Forumsgeschmack ausgeht, dann hast Du natürlich recht.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

Nomarski

Der Ausdruck wäre jedenfalls unwirtschaftlich, da viel schwarze Tinte verbraucht würde. ;D
Aber es wurde immerhin schnell gelernt, das zweite Bild ist zentrisch.
Für längere Belichtungszeiten wäre nun ein Fotoadapter sinnvoll. Ob das Handyobjektiv auch ein Filtergewinde  hat?

Viele Grüße
Bernd

Fahrenheit

Liebe Mila,

schön, dass sich Deine Mädels und Jungs zu helfen wissen! Die Aufnahmen sind in Anbetracht der Technik und so mal eben aus dem Handgelenk erstaunlich gut.

Wir haben es vergangenen Donnerstag in Bonn ja selbst erlebt: zwei mal zu viel mit dem Pistill durch den Mörser und schon ist es Staub mit den Drüsenhaaren und Stomata.
Nicht jeder hat so ein feines Händchen wie Päule. ;D

Was man sehen muss, um die Merkmale zeichnen zu können, ist zu sehen, mehr braucht es nicht. Schließlich hat man ja nicht ewig Zeit in einer Unterrichtseinheit, die eigene Zeichnung muss ja auch noch fertig werden ...

Herzliche Grüße
Jörg



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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Klaus Herrmann

Liebe Mila,

Du bist zu beneiden um solch erfinderische SchülerInnen! Die Faulheit des Menschen ist die beste Triebfeder für Innovationen. War früher schon so: wer die kreativsten Spickzettel gemacht hat, hat am meisten gelernt! ;)

Bei uns spricht man vom Pfuschen und das Ergebnis war dann Pfusch Aber in der alten Hauptstadt ist man wohl etwas vornehmer?
Da wird dann Fusch gemacht - klingt auch irgendwie versöhnlicher! 8)

Nu aber fusch, fusch ins Bett!

das macht mich ganz fuschig!

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Druse

#8
Tja, meine lieben zukünftigen Star-PTA ;), wie kann ich ihnen böse sein...

Vielen Dank für die Beiträge :)

Zur Übersetzung und Grammatik:

http://www.woxikon.de/wort/fuschen.php

Und, liebe Bonner, nicht vergessen: "it's an honour to be a Bonner"

Klaus Herrmann

Liebe Mila,

das ist nun mal endlich ein Sprachthema, das absoluten Bezug hat zu dem was hier im Forum permanent gemacht wird!

Aber zu Deinem Link muss ich sagen das Substantiv zum fuschen fehlt: Der Fuscher das ist die Dialektübersetzung des Edgar Wallace-Krimis Der Fälscher.

Zurück zur Mikroskopie: ich prangere an die Oberfuscher Peter H.;  Herbert Cypionka; Päule; Jörg um nur die schlimmsten exemplarisch zu nennen!

Wat machen die? Fuschen und wieee: schepse Beleuchtung, hoch und tief stapeln, Hintergrund "reinigen" und lauter so ne Sach.

Mit ährlisch hat dat nüscht zu don! Allens Fusch!


Also dat is ne ährlisch Bild: nix jefuscht!




Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Druse

...et is ja esu: eimol kütt su ne Fusch doch erus... ;D

Der Fuscher, auch Füscher, stammt aus dem Altkölschen (18. Jh.), die Fuscherei schreibt sich altkölsch "fuscherey" (17.-18. Jh.).

So, jenuch Fuschkrom!

Ne schöne Jroß,
Mila

Bernhard Lebeda


Zitat
Zurück zur Mikroskopie: ich prangere an die Oberfuscher Peter H.;  Herbert Cypionka; Päule; Jörg um nur die schlimmsten exemplarisch zu nennen!

Wat machen die? Fuschen und wieee: schepse Beleuchtung, hoch und tief stapeln, Hintergrund "reinigen" und lauter so ne Sach.





Moin Klaus

da atme ich jetzt aber tief durch, dass ich noch zum Kreis der zivilisierten Menschheit gehöre  ;D ;D


Ich darf vielleicht auch noch ein wenig sprachlich off topicen:

nach meinem rheinisch/westfälischem Sprachempfinden gibt es feine Nuancen zwischen den in Rede stehenden Begriffen:

fuschen= liebevolles mogeln, nicht ganz alles aussprechen bis hin zur gemässigten Notlüge, hier und da heimlich etwas nachbessern, gelegentlich im Sinne von bluffen (beim Kartenspiel z.B.)

pfuschen= offensichtlich Mist bauen, etwas vermasseln, meist aus Unkenntnis, Faulheit oder Inkompetenz



Die Bezüge zur Bildbearbeitung überlasse ich nun jedem einzelnen


Ungefuschte Grüsse


Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Fahrenheit

Lieber Klaus,

ein ährliches Bild?

Ach was, Du fuschst doch auch: auf dem Bild ist nicht die Spur einer Ähre zu sehen.
;D

Allen ganz ungefuschte herzliche Grüße
Jörg
(der nun noch ein wenig an seinen Photos rumfuschen muss, um den nächsten Beitrag fertig zu stellen)
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Eckhard

Hallo,

interessant, wie dies Wort unterschiedlich nuanciert benutzt wird. Ich bin in Norddeutschland geboren und aufgewachsen. Für mich bedeutet "Fuschen": etwas schnell, nachlässig, nicht konzentriert, ungenau, unpräzise machen. Dabei kommt es auf die Einstellung an. Fuschen ist, wenn man es besser kann, nur zu faul war oder es gar nicht kann und dabei so tut, als ob man es kann.

Ein Fuscher ist jemand der das permanent macht.

Herzliche Grüsse
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

Klaus Herrmann

Sorry lieber Bernhard.

Zitatda atme ich jetzt aber tief durch, dass ich noch zum Kreis der zivilisierten Menschheit gehöre   

mir war klar, dass ich in der Eile den einen oder anderen vergessen würde! ???

Selbstverständlich gehörst Du auch dazu! ;D Also bitte fühle Dich jetzt nicht irgendwie missachtet - Du schwebtest einfach nicht vor meinem jeistigen Auje!

Wenn Du Wert drauf legst könnte ich Dich auch als ausgefuschten Oberfuscher bezeichnen! :D :D :D

fuschel die Katz!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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