Hauptmenü

Synura spinosa

Begonnen von SNoK / Stephan Krall, Februar 15, 2023, 12:12:21 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

SNoK / Stephan Krall

Liebes Forum,

vor fast zehn Jahren gab es im Forum einen kurzen, heftigen Schlagabtausch zwischen Angie und Michael Plewka über eine Synura-Art, die Angie gefunden hatte:

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=18167.msg138788#msg138788

Michael hatte schon zwei Jahre vorher über diese Gattung berichtet:

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=9709.msg68942#msg68942

Ich möchte den Faden kurz aufgreifen, denn Synura ist für mich eine sehr schöne Goldalge, die ich immer wieder gerne beobachte. Meist sind die Kolonien rund oder rundlich. Aber es gibt es auch die langgestreckenten. Und eine solche habe ich jetzt in einem Tümpel in Kronberg gefunden.

Wenn ich mir die Literatur anschaue, meine ich, dass breits diese längliche Form auf S. spinosa hinweist, aber in Kombination mit den Tennisschlägerartigen Schuppen auf jeden Fall (Kristiansen & Preisig, 2007).

Michael hatte in der Diskuission mit Angie darauf hingewiesen, dass aufgrund der Schuppen auch andere Arten in Frage kämen:

S. echinulata
S. splendida
S. punctulosa
S. mammilosa


Ich glaube aber, dass die längliche Form der Kolonie in Kombination mit der Zahl der Zellen doch ziemlich typisch für S. spinosa ist. Die S. echinulata Kolonie wird als aus wenig Zellen bestehend beschrieben, hat oft rote Öltröpfchen und ist wohl eher rund. Die  S. splendida Kolonie besteht wiederum aus sehr vielen Zellen und ist entsprechend groß und wohl auch rund. S. punctulosa besteht nur aus 6-17 Zellen und S. mammilosa hat ebenfalls kleine und wohl runde Kolonien.

Mein Schluss ist, dass bereits die länglichen Kolonien stark auf S. spinosa hinweisen. Diese Form wird auch ausdrücklich in der oben genannten Literatur erwähnt. Allerdings nicht in der älteren von Huber-Pestalozzi (1941), der schreibt: "Keine Besonderheit in der Gestalt und im Bau der Zellen und der Kolonien." Ich verlasse mich auf die neuere Literatur.

Auf einem der Bilder ist rechts unten eine losgelöste Schuppe zu erkennen, die eine Tennisschläger-Form hat. Die Kolonie, die ich eine ganze Weile beobachtet habe, war mal 120 µm lang, mal etwas kürzer und immer in Bewegung. Was meint Ihr, gibt es noch neuere Erkenntnisse?

Das dritte Bild hänge ich in einer breiteren Version an, damit man die Details besser sieht.

Grüße
Stephan



Mikroskope: Leica DMRB, Leitz Dialux (beide mit DIK)
Stemis: Zeiss 508, Wild Heerbrugg M5
Kameras: Sony alpha 6500 und 6400
Webseite: https://kralls.de
Vorstellung: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41749.msg308026#msg308026

Schraube

Lieber Stephan

Das sind sehr schöne Bilder dieser fotogenen Goldalge. Die hatte ich noch nie vor der Linse. Zu deiner nachvollziehbaren Bestimmung erhoffe ich mir im Thread noch Stimmen der Experten

Viele Grüsse
Roli
Mikroskop: Leica DMRE
Website: https://www.mikrokosmos.gallery

schmidt

nur kurz von unterwegs,
bin kein Experte, aber die Schuppen sind das wesentliche Bestimmungsmerkmal. Sicher Unterscheidung nur im REM / TEM.
Im Lichtmikroskop versuchen losgelöste Schuppen zu finden. Die harte Tour: Kolonie eintrocknen lassen, vorsichtig zerreiben, dann vereinzelte Schuppen betrachten.
An (relativ) aktueller Literatur kenne ich nur  den Ergänzungsband  1/2 der Süßwasserflora, wo Synura und Mallomonas anhand REM- und TEM - Bildern zu bestimmen sind.
Mikroskope:
Lomo Biolam Ph+; DF; HF-Abbe; Epi HF/DF/Pol; Epi-Fl; //Biolar DIK, IK, Ph variabel+-//
Nikon Eclipse -U  HF; DIK, Ph+, Epi-Fl//
MBS 10

anne

Hallo Stephan,
unabhängig von der richtigen Bestimmung sind es sagenhafte Bilder!
lg
anne