Nikon SMZ-1B vs SMZ-2T / Microflex Anschluss?

Begonnen von aga_peter, März 19, 2023, 19:34:31 NACHMITTAGS

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aga_peter

Hallo zusammen,

ich besitze seit ein paar Jahren das Nikon SMZ-1B, bin damit sehr zufrieden, benutze es mehr oder weniger fast täglich für alles Mögliche.
Was mir aber fehlt ist die Möglichkeit Fotos zu machen.
Nun hat mir jemand angeboten ein SMZ-2T zu erwerben, optisch in einem super Zustand, mit einer "Phototube", dazu passend ein Holzkoffer mit diversem Zubehör (ein schwarzes Rohr, ein Projektionsokular etc...) Die Person kennt sich damit nicht aus, das Teil ist von einer Nachbarin, es gehörte ihrem Mann.
Der Zoombereich geht bei dem 2T bis 6.3x, mein 1B schafft es nur bis 3.5 (also 35x mit einem 10er Okular)
Nun meine Frage an die Experten, kennt jemand beide Modelle bzw speziell das 2T? Lohnt das Upgrade? Wie viel sollte man hierfür maximal bezahlen? Ich habe damals (das sind inzwischen 6-7 Jahre) für das 1B im neuwertigen Zustand ca 350 Euro bezahlt. Nun verlangt die Person für das 2T 600. Was meint ihr? Ev gibt es bessere (preislich und optisch) Alternativen für ein Zoom Binokular mit Photoausgang. Für mich kommt aber nur ein Markengerät in Frage und kein China Zeug.

Ach so, für den Fall, dass ich es kaufen sollte, welche Kamera und Adaptation kämen hier in Frage? Ich hätte bereits eine Sony Alpha 5000, bin aber bereit eine andere Kamera zu kaufen.
Im Manual https://research.engineering.ucdavis.edu/woodall/wp-content/uploads/sites/84/2016/02/nikon_smz2t_manual.pdf steht etwas von einem Microflex Anschluss. Weiss jemand bescheid was das ist?

Danke und gruss
Peter
* Nikon SMZ-1B
* Nikon SMZ-2T
* Zeiss Junior
* Zeiss Axiovert 10
* Leitz Laborlux D

aga_peter

#1
Hallo zusammen,

nun gehört das SMZ-2T mir :)
Im Bestzustand und mit folgendem Zubehör für die Fotografie:
-Nikon Projektionsokular CF PL2x (wird in den V-T Tubus eingesetzt)
-schwarzes Fotorohr (wird in den V-T Tubus eingeschoben)
-Adapter von M39 LEICA auf T2 (wird auf das schwarze Rohr aufgeschraubt)
-Adapter von T2 auf Pentax K-Bajonett (wird auf den oberen Adapter aufgeschraubt)

Der Vorbesitzer hat mit einer Pentax Kamera fotografiert, doch der genaue Kameratyp ist mir unbekannt. Ich nehme an, es war eine Spiegelreflexkamera. Da das ganze Equipment aber im Jahre 1986 erworben wurde, nehme ich ebenfalls an, dass es, zumindest ursprünglich, eine analoge Kamera war. Das würde sich zumindest mit der Aussage von lmscope.com decken:

Nikon Stereomkroskope bzw. Nikon Mikroskope mit fix eingebautem V-T Fototubus (42mm Innendurchmesser) sind für analoge Microflex-Filmkamera konzipiert.

Dabei wurde entweder eine original Nikon-CF Projektionslinse PL 2x, 2,5x, 4x, 5x oder eine Nikon Umkehrlinse ,,Relaylens 1x I" eingesetzt. Zum Anschluss normaler digitaler Spiegelreflex-, Systemkameras oder C-Mountkameras sind diese Varianten aber leider nicht oder nur sehr eingeschränkt geeignet.


Was wäre Eurer Meinung nach der günstigste Weg, um mit dem vorhandenen Equipment Fotos machen zu können?

Ich habe keine Pentax Kamera, dafür eine Nikon D40 (nur 6MPixel) und Sony Alpha 5000. Ich würde mir auch einen gebrauchte Canon plus passender T2 Adapter kaufen, bzw nur einen T2 Adapter für die Sony.

Sehe ich das richtig? mit einer digitalen Kamera (nicht vollformat) würde ein gecroppter Bereich auf dem Chip abgebildet? Das wäre für mich ok. Die Lösung von lmscope kommt für mich nicht in Frage, da einfach zu teuer. Ichhabe testweisedie Sony auf den fixen V-T Phototubus gelegt und konnte tatsächlich das Bild scharf auf dem Chip abbilden, allerdings musste ich den Abstand zwischen Objekt und Objektiv sehr vergrössern, sodass ich dann im Okular das Objekt völlig unscharf gesehen habe. Das wäre für mich ein no-go.
vg Peter
* Nikon SMZ-1B
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* Leitz Laborlux D

aga_peter

Nachtrag: Ich habe zusammen mit dem Mikroskop noch eine 16 seitige Produktbroschüre vom Mai 1986 für die SMZ-2B/2T Modelle bekommen. Diese würde ich gerne einscannen und hier im Forum zur Verfügung stellen. Darf ich das und wo lege ich diese am besten ab?
* Nikon SMZ-1B
* Nikon SMZ-2T
* Zeiss Junior
* Zeiss Axiovert 10
* Leitz Laborlux D

Aljoscha

Hallo Peter,

Wenn Du eine vorhandene Kamera-Adaption für Kleinbild, heute "Vollformat" genannt hast, ist die beste Lösung eine Kamera mit Vollformatsensor. Die muss nicht wahnsinnig teuer sein, auch kein aktuelles Modell. Der miese Autofokus einer Sony A7II interessiert dich zum Beispiel nicht, weil Du ihn am Mikroskop ohnehin nicht nutzt. Vollformat-Kameras wie die Sony A7II oder die Canon 5D II gibt es für weniger Geld als eine halbwegs akzeptable "Mikroskopkamera".

Viele Grüße

Alexander

Gerd Schmahl

Hallo Peter,
ZitatIchhabe testweisedie Sony auf den fixen V-T Phototubus gelegt und konnte tatsächlich das Bild scharf auf dem Chip abbilden, allerdings musste ich den Abstand zwischen Objekt und Objektiv sehr vergrössern, sodass ich dann im Okular das Objekt völlig unscharf gesehen habe. Das wäre für mich ein no-go.
Ja das wäre es für mich auch.
Hast Du die Sony mit oder ohne Objektiv aufgelegt?
War das Projektiv im Rohr?
Normalerweise kommt die Kamera ohne Objektiv über das Projektiv. Dann ist aber ein ganz bestimmter Abstand zwischen Projektiv und Filmebene/Chip einzuhalten. Welcher das bei NICON ist, weiß ich nicht. Bei Zeiss-Jena sind es 125mm. Das schwarze Rohr ist wahrscheinlich der Abstandshalter, aber es hängt auch vom Auflagemaß der Kamera ab, wie lang das Zwischenstück sein muss. Probiere mal die Kamera weiter nach oben zu halten, bei scharfem visuellen Bild. Abstand variieren, bis das Bild der Kamera scharf wird.

Wenn Du mit Objektiv arbeitest, musst Du sehr nahe an das Projektiv, eigentlich schon fast direkt darauf.

Erwarte von Fotos durch ein Stereomikroskop aber nicht zu viel, weil da fast immer nur einer der schrägen Strahlengänge ausgekoppelt wird.

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

aga_peter

Hallo zusammen,

besten Dank Euch beiden.
Geht auch die die Mark I Kameras? Oder müssen es zwingend die Mark II sein?

Ich habe den Test mit der Sony ohne Objektiv (habe ich keins) und noch OHNE das Projektionsokular gemacht (kommt erst heute an). Je weiter ich die Kamera nach oben gehalten habe, desto unscharfer was das Bild, dh ich müsste mit der Kamera näher dran, kann aber nicht. Die Kamera habe ich auf das V-R Rohr gelegt, das lange schwarze Rohr (Abstandshalter) habe ich nicht benutzt.

@Gerd: Du schreibst, ich solle nicht zu viel von den Fotos erwarten? Wie fotografiert man mit einem Bino sonst? Ja, klar, es kommt nur ein Teil vom Licht auf den Chip (es hat einen Schieber, ob der rechte Strahl zum rechten Okular oder zum Kameraausgang umgelenkt wird), aber bedeutet das nicht lediglich, dass ich länger belichten muss? Oder hat das noch weitere Konsequenzen?
Ich bin von der optischen Qualität von meinem SMZ-1B begeistert, dachte, mit dem SMZ-2T kann ich die Bilder noch auf dem Foto einfangen. Klar, ich hatte nie ein modernes Zeiss oder so, dachte aber, gute Markengeräte von Früher liefern super Ergebnisse.

VG
Peter
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* Zeiss Axiovert 10
* Leitz Laborlux D

Gerd Schmahl

#6
Hallo Peter,
wenn Du ohne Okular/Projektiv und ohne Kameraobjektiv-Objektiv fotografieren wölltest, müsste der Chip in der Zwischenbildebene liegen, da wo das Okular das Bild "abholt, also unterhalb des Okulares. Da müsstest Du noch ein wenig absägen :D , um gleichzeitig mit den Okularen ein scharfes Bild zu bekommen. Hier gibt es ein paar grundlegende Infos zur Kameraadaption.

Die nicht zu hoch zu steckenden Erwartungen an Fotos durch Stereomikroskope bezeihen sich vor allen auf den schrägen Strahlengang. Es kommt aber auch darauf an, ob das Gerät nach dem Greenough-Typ oder nach dem Abbe-Typ gebaut sind. Bei letzerem hat man eine einzige große Objketivlinse, durch die die beiden winklig zueinander angeordneten Strahlengänge schräg hindurch laufen. Dadurch entstehen Farbfehler, die sich bei der visuellen Beobachtung durch beide Okulare wieder ausgleichen, nicht aber in der Fotografie durch nur einen Strahlengang. Beim Greenough-Typ hingegen habe ich zwei vollständig getrennte Strahlengänge und auch 2 getrennte Objektive. Hier laufen die Strahlen grade durch die Objektivlinsen, schauen aber trotzdem schräg auf das Objekt. Zu welchen Typ Dein Gerät gehört, weiß ich nicht. Zoom-Objektive lassen sich mit beiden Typen konstruieren.

Natürlich lässt sich durch Stereomikroskope fotografieren, aber Fotografen, deren Ansprüche über eine bloße Dokumentation hinaus gehen, nutzen entweder Makroskope (Vergrößerungsbereich wie Stereomikroskop, aber nur ein senkrechter Strahlengang) oder sie montieren Mikroskopobjektive mit Adaptern an Auszugsverlängerungen. Der Bereich, den Stereomikroskope abdecken, liegt an der Grenze zwischen Makro- und Mikrofotografie.

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

A. Büschlen

Hallo Peter,

ich verwende eine Kameraadaption Marke Eigenbau an diesem Nikon Fotostutzen. Sowohl am Mikroskop Nikon Optiphot wie auch am Stereomikroskop Nikon SMZ-U.

Als Kamera verwende ich eine Canon EOS 700D mit dem Canon Pancake Objektiv 40mm. Im Fotostutzen setze ich ein original Nikon Okular CFW 10x ein. Der Fotostutzen ist für die Aufnahme vom Nikon Microflex gemacht. Der Microflex hat unten ein verchromtes Rohr das in den Fotostutzen passt. Dises Rohr gilt es bei einem Handwerker nachzubauen und wird Kameraobjektivseitig mit einem Filtergewinde versehen. 

Bedenke einfach was Gerd geschrieben hat: fotografieren am Stereomikroskope ist anspruchsvoll. Für top Makroaufnahmen gibt es optimalere Einrichtungen. Ich verwende es zur Dokumentation. Mit deinem SMZ_2T wirst du vermutlich ab dem Vergrösserungsbereich >30x nicht mehr glücklich.

Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

aga_peter

Hallo zusammen,

besten dank für all die Infos.
Das Nikon Binokular ist nach dem Greenough Prinzip aufgebaut (siehe Foto).

Wie man bei diesem System die Fotoqualität steigern kann, steht  hier geschrieben. Das war mir nicht bewusst. Ich brauche die Fotos zur Dokumentationszwecken, würde aber trotzdem gerne möglichst hohe Qualität erreichen.

Absägen wäre eine Methode, ich würde es aber gerne vermeiden :)

VG
Peter

* Nikon SMZ-1B
* Nikon SMZ-2T
* Zeiss Junior
* Zeiss Axiovert 10
* Leitz Laborlux D