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Farbfilter im Vergleich

Begonnen von peter-h, Januar 29, 2010, 19:51:47 NACHMITTAGS

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peter-h

Filter machen doch Sinn  ;D

In Anlehnung an die Diskussion vor wenigen Tagen, nun eine kleine Zusammenstellung von Farbfilter-Versuchen.
ABER nun im Zusammenwirken mit einer Schwarzweiß-Kamera. Damit sind ähnliche Verhältnisse wie bei der guten Analogfotografie geschaffen. Farbtrennung per Software somit auch unmöglich !

Bacillaria paxillifer , Zeiss Plan 100/1,25 Öl , Kondensor NA-Einstellung auf 0,8 , weisse 3 Watt LED , Lumenera-Kamera.


Filter-Erklärung:
RG630 = Schott Rotglas RG 630 3mm stark
VIS = visuell , ohne ein Filter
CCD-blau = CCD-Filter von Astronomik (siehe Diagramm)
O III = O-III Filter aus der Astronomie (siehe Diagramm)
Kontinuum = Baader Kontinuum-Filter  (siehe Diagramm)
H-beta = H-beta-Filter von Astronomik http://www.gerdneumann.net/v2/deutsch/astronomik_hbeta.html
UV @385nm = Roithner UV-LED, Maximum bei 385nm. Kondensor immergiert und auf 1,4 geöffnet!

Die Bilder sprechen sicher für sich und die Ergebnisse sind absolut verständlich wenn man Wellenlänge UND Bandbreite des Filters berücksichtigt. Für diese Zusammenstellung sollte absichtlich kein exotisches Objektiv zum Einsatz kommen, auch kein Apochromat!
Erstaunlich dass der Sprung von H-beta (490nm) zu 385nm diesen Gewinn bringt, denn es werden bereits teilweise die feinen Poren sichtbar. Die Nichia UV-LED mit 365nm konnte nicht eingesetzt werden, da das Zeiss Plan 100/1,25 Öl dann schon merkliche Transmissionsprobleme zeigt.

Besonderheit bei UV-Beleuchtung !
Der Brechwertverlauf des Einbettmediums ZRAX steigt zu kurzen Wellenlängen weit höher an, als der BW-Verlauf von amorphem Quarz (Diatomeen). Damit nimmt der Kontrast mit kürzeren Wellenlängen zu. Hierüber werde ich vermutlich zu einem späteren Zeitpunkt berichten. Es sei denn ich trage mal wieder Eulen ............. :)








Viele Grüße aus der Meß- und Bastelstube
P. Höbel

Piper

Hallo, Herr Höbel,

eine sehr eindrucksvolle Gegenüberstellung. Auffällig ist, dass der O III-Filter im Vergleich so schlecht abschneidet. Möchte vermuten, dass es an der Transmissionskurve des verwendeten Fabrikates liegt. Der Baader O III-Filter dürfte nach meinen eigenen Erfahrungen auch bei Ihrem Test sehr wahrscheinlich im Feld zwischen Kontinuum und H-beta liegen. Allerdings hat dieser Baader-Filter eine Halbwertsbreite, welche dem Kontinuum-Filter entspricht, also deutlich geringer ist als bei dem Thousand Oaks. Wahrscheinlich wollten Sie gerade durch Einsatz des von Ihnen verwendeten O III-Filters demonstrieren, dass eine geringe Halbwertsbreite bzw. Schmalbandigkeit eines monochromatischen Filters letztlich genauso wichtig für gute Ergebnisse ist, wie die Wellenlänge selbst.

Schöne Tüftler-Grüße

Jörg Piper

bewie

Hallo Peter,

vielen Dank für diese eindrucksvolle Dokumentation, die in der Tat sehr schön darstellt, welchen Einfluss nicht nur die Wellenlänge, sondern auch die Bandbreite bei einem nicht so gut kompensierten System hat! Deine Untersuchungen zum Brechwertverlauf von Eindeckmedien würden jedenfalls mich sehr interessieren, diese Eule habe ich noch nicht im Kastl.

Interessehalber nur noch eine Frage: Mit welchem Spektrometer hast Du die Filter gemessen und wie groß ist dessen Trennschärfe?

Herzliche Grüße
Bernd

peter-h

Hallo Bernd,

nur kurz zum Spektrometer. Ein alter Zeiss Monochromator M4 QIII mit einem Bereich von 185 - 2500nm, Quarzprisma.
Bandbreite weit einstellbar, aber für meine Messungen immer in schmalbandigster Version. Reicht das nicht, so nehme ich einen Gittermonochromator von 300 - 1000nm noch dazu. Das reicht dann in allen Fällen. Die ges. sonstige Einrichtung ist Eigenbau, denn gerade für die Astronomie (Sonnenfilter) sind sehr extreme Meßbedingungen zu erfüllen.
www.sonnen-filter.de

Grüße
Peter

BUANA

Hallo Alle.

Habe Gute Ergebnisse mit UHC (Lumicon, Astrofilter) + Gelbfilter gemacht.

Zwar Falschfarben - aber mehr Kontrast.

Einfach mal probieren (Insektenteile, Einzeller, Lebewesen in See und Süsswasser)

Grüsse aus Lünen (Nähe Dortmund)

Günter