Fotoadaption für Leitz mit Projektiv möglich?

Begonnen von Peter V., August 17, 2023, 22:05:52 NACHMITTAGS

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Kay Hoerster

Hallo Hubert, mein Reden  ;D ;D ;D Und ich habe mich ja damals schon an Deinem verlinkten Beitrag fleissig beteiligt und auch dort schon von meinen Erfahrungen mit dem Linos / Edmund / Hoya (oder von wem auch immer der nun war) Achromaten berichtet.
Ich kann leider die Starhlengänge nicht so schön darstellen wie Du (habe ich mal mit WinLens probiert, aber mir fehlt da etwas Fachkenntnis und tiefere Einarbeitung...interessieren würde es mich trotzdem schon), aber in Deinen Darstellungen ist ja auch der 2-linsige Achromat enthalten, der ziemlich dem entspricht, mit welchem ich meine Versuche gemacht habe. Und auch Du hast geschrieben, dass die Abbildungsqualität recht gut ist und die Schnittweite geeignet ist.
Würde es was bringen, wenn ich Dir mal das Datenblatt zu meinem 2-linsigen Achromaten gebe? Es müsste für Dich doch ein leichtes sein, damit dann den Strahlengang aufzustellen. Ich vermute sogar, dass er in der WinLens Datenbank drin ist.
Ich fände das sehr interessant, die mechanische Adaption sehe ich als Konstrukteur dann nicht als so kritisch...

Hast Du Zeit / Lust / Interesse dran?

Viele Grüße Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

rhamvossen

Hallo Peter,

ZitatSomit bleibt beim Wunsch nach einer derartigen Adaption nur derWeg über die nach Rolf Vossen verlängerten Okulare.

Wie gesagt, eins oder zwei Projektive könnte ich zuschicken zum ausprobieren, dann bitte PN. Wenn er selbst schon ein Periplan GF10x hat und die richtige Okular-Hülse zur Verlängerung, auch gut. Dann muss er die Blende die in die Hülse sitzt entfernen.

Es ist eine sehr einfache Methode zum bauen eines Projektivs, fur jede Sensorgrösse. Der Vorteil ist auch der sehr kurze Projektions-Abstand, das heisst geringe Abstand zwischen Okular und Sensor. Eine kürzere Aufbau ist kaum möglich, selbst die meisten Afokale Setups sind höher.

Beste Grüsse,

Rolf

peter-h

Ein Schnellschuß mit einem Periplan10x/18 Br. und als Kameraobjektiv das Zeiss f=63mm ( kleiner Achromat ) aus der MC63 Kamera. Leider hier nur auf APS-C und nicht Kleinbild. Ich vermute aber dass es auch brauchbar ist.

Peter

P.S. im vorherigen Link sind viele Anregungen.

Lupus

Hallo Kay,

ist der Achromat von Edmund Optics oder Linos?

Hubert

Kay Hoerster

Hallo Hubert, es dürfte der von Linos sein. Und wenn ich das richtig sehe, ist es der, den Du schon im anderen betrag mal für die Abschätzung herangezogen hast.
Hier aber noch eben das Datenblatt:
https://www.qioptiq-shop.com/Praezisionsoptik/LINOS-Achromate-Linsensysteme/Achromate-positiv/Achromate-VIS-Positiv-Durchmesser-3-31-5-mm-gefasst.html
und da in der unteren Tabelle mit den ganzen Versionen den Typ G063127000 wählen.

Meines Wissens nach ist dort das Dublett G322209000 von der Seite https://www.qioptiq-shop.com/Praezisionsoptik/LINOS-Achromate-Linsensysteme/Achromate-positiv/Achromate-VIS-Positiv-Durchmesser-3-31-5-mm-ungefasst.html verbaut.

Hilft Dir das weiter?

Viele Grüße Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

Holger Adelmann

#20
Ich habe sowas hier von Leitz bei mir gefunden - es ist ein mehrlinsiges System.
Ich vermute ein negatives Projektiv, erinnert in der Durchsicht an ein solches, welches ich mal bei Göke gesehen habe - also: man kann eigentlich nicht durchsehen (ähnlich wie durch einen Türspion von aussen...)
Es kommt oben in den Trinotubus.
Hab das Ding aber noch nicht ausprobiert, könnte mir aber vorstellen, dass es früher für die großformatigen Leitz Aufsatzkameras gedacht war und sollte dann einen Mittelformat-Sensor ausleuchten können ....

Viele Grüße,
Holger

Lupus

Hallo Kay,

ich kenne die optischen Daten der Linos-Achromaten gut, wie auch der Edmund-Achromaten. Nachdem der Achromat eine 25 mm Fassung besitzt kann es nur Optik für das Linos-Mikrobanksystem sein (ehemals die renommierte Firma Spindler & Hoyer, ich habe noch alte S&H-Kataloge aus meiner Studentenzeit). Es ist die gleiche Optik die ich in meiner früheren Berechnung verwendet habe.

Hier noch einmal die gerechnete Bildqualität in Form eines Spot-Diagramms für 5 Wellenlängen von Bildmitte (optische Achse) bis zum Bildfeldrand, der bei den Annahmen eines Okulars 10x mit SFZ 20 mm 16 mm Radius besitzt. Die mittlere Diagramm-Spalte zeigt etwa die optimale Position mit 9 mm Abstand der Linsenfrontfläche von der Austrittspupille, daneben zwei jeweils um +/- 5 mm verschobene Positionen. Man sieht dass wenige mm Verschiebung eine deutliche Verschlechterung der Bildqualität bewirken. Ein anderer Achromat wie der von Edmund würde einen etwas anderen optimalen Abstand besitzen. Und wenn man den Achromaten falsch herum montiert werden die Abbildungsfehler drastisch schlechter (rechts im Bild zum Vergleich).

Das Bildzentrum ist immer gut, da könnte man auch eine einfache Plankonvexlinse verwenden. Wichtig für die Abbildungsqualität ist der Austrittspupillendurchmesser, der auch vom Objektiv abhängt (Verhältnis NA zu Abbildungsmaßstab). Ein stärker vergrößerndes Objektiv mit geringem AP-Durchmesser ist deutlich unkritischer am Bildrand als das von mir rechnerische angenommene Objektiv 10/0.25. Wenn man dagegen sehr lichtstarke Objektive mit geringer Vergrößerung verwendet, bekommt man am Bildrand deutliche Unschärfen.

Und natürlich sind Objektiv und Okular fehlerfrei angenommen. In der Realität vermischen sich alle Abbildungsfehler.

Hubert

Kay Hoerster

Hallo Hubert, vielen Dank für Deine anschauliche Darstellung und Erklärung. Ich denke, dass die Plazierung des Achromaten 9mm vor der AP problemlos mechanisch realisierbar ist.

Für mich zum Verständnis: Die Position der AP ist örtlich dort, wo der aus der Augenlinse des Okulars austretende Lichtkegel den kleinsten Durchmesser hat? Also bei den sog. Brillenträger-Okularen ca. 18 - 20mm hinter der Augenlinse?

Die Anzahl der Linsen in so einem Projektionssystem ist dann wirklich erträglich. Ich sehe eben den Hauptvorteil darin, die bei endlich Systemen fast zwingend erforderlichen Systemokulare bequem verwenden zu können, um mit dieser 1. Stufe dann ein nahezu vollständig korrigiertes Bild mit dem Achromaten einzufangen. Ich denke, so ließe sich eine für viele endlich-Systeme annehmbare Adaption verwirklichen.
Klar, die Originalpreise bei Linos oder Spindler/Hoyer sind natürlich schon recht üppig, ich habe meins jedoch vor ca. 4 oder 5 Jahren mal bei ebay für 19,-€ bekommen. Aber auch für 79,-€ sind sie oftmals bei ebay zu finden.
Ich werde mal die Realisierung mit einem Leitz Periplan ins Auge fassen und aufbauen.

Nochmals besten Dank und viele Grüße
Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

Lupus

Hallo Kay,

ja, die Austrittspupille befindet sich am kleinsten Durchmesser des austretenden Lichtkegels.
Als Quelle für bezahlbare Achromaten könnten auch billige Plössl-Okulare aus der Astronomie dienen. Die bestehen aus zwei Achromaten mit etwa doppelter Brennweite der Okularbrennweite und lassen sich normalerweise gut zerlegen.

Hubert


Jürgen Boschert

Hallo Jochen,

das ist ein Projektiv aus der Zeiss Reihe, da fehlt aber der Tubus mit der unten eingeschraubten Feldlinse !
Beste Grüße !

JB

peter-h

Hier der kleine Unterschied zwischen Projektiv und Mipro.
In der Anwendung konnte ich keinen Unterschied erkennen.

Gruß
Peter

HCLange

Hallo,

was Zeiss hier "Projektiv" nennt, ist definitiv ein Projektionsokular.

"Mipro" : Geringe Eintauchlänge.
"Projektiv" : Große Eintauchlänge.

Herzliche Grüße
Christoph

ortholux

Peter,

Holger hat das richtige gefunden. In der Broschüre von 1973 auf S. 95 zu finden. Die steckt man direkt in den Fototubus mit 39 (?) mm Durchmesser.

Wolfgang

Kay Hoerster

Hallo zusammen,

eine Verständnisfrage: Das Teil, welches Holger gefunden hat, ist doch (nach meinem Verständnis) eine Negativlinse, die das Zwischenbild um den Faktor 8x vergrößert...also doch ehr passend zu 6x9 Plattenkamera-Ansätzen? Und waren die Homale von Zeiss Jena nicht auch solche Negativlinsen, also Zerstreuungslinsen? Wenn sie für 6x9 oder sogar 9x12 geeignet waren, so zeigen sie doch wohl bei KB oder sogar APS-C nur einen sehr sehr kleinen Ausschnitt des Mikroskopbildes?

Kann mich hier mal jemand bitte aufklären?

Vielen Dank und viele Grüße Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay