Anfängerin braucht Hilfe, Bildqualität

Begonnen von Foraminifera, Februar 27, 2024, 14:46:27 NACHMITTAGS

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Foraminifera

Hallo zusammen
Ich bin Petra und beschäftige mich seit ein paar Jahren mit Mikrofossilien.
Was Fotografie angeht bin ich absoluter Neuling.
Ich arbeite mit einem Euromex Stereoblue trinokular und einer Sony Alpha 6100.
Von Bresser habe ich einen Universaladapter mit Zweifachoptik und einen kurzen Adapter ohne zusätzliche Optik.
Ich bin mit meinen Resultaten allerdings nicht zufrieden
Hier ein paar Beispiele mit 30facher Vergrößerung
Die ersten beiden Bilder sind mit dem Universaladapter gemacht worden,die anderen beiden mit dem einfachen Adapter .
Was kann ich machen um die Bildschärfe zu verbessern?
Je kleiner das zu fotografierende Objekt ist, desto unschärfer wird das Bild.CEDE3E12-2892-4B85-8F26-A280B865C8BF.jpeg8A13D5D9-082C-490C-ADF8-5D0D73583F96.jpeg
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Nochnmikroskop

Hallo Petra,
herzlich willkommen im Forum.

Ich kenne jetzt nicht die Kameraanbindungen, nehme aber an, dass Deine Sony fest am Trino angebunden ist.
Hier wäre eine Übersichtsaufnahme, oder der Link zu den Adaptern hilfreich.

Zuerst einmal fällt auf, dass Deine Farben nicht stimmen, also solltest Du vor dem Anfertigen von Fotos erst einmal einen Weißabgleich durchführen und den für die Lichtverhältnisse und die Vergrößerung an der Kamera abspeichern. Also vorher einen manuellen Weißabgleich (an der Kamera) z.B. auf eine weiße Fläche durchführen.

Stellst Du das Bild über die Okulare scharf, oder über den Kameramonitor? 
Idealerweise ist es s.g. parfokal, d.h. wenn Du im Okular scharf stellst, dann ist das Bild an der Kamera auch scharf. Dann wäre die Kamera ideal angebracht. Wenn das so einstellbar ist, dann solltest Du die Kamera mal so einstellen.

Das Auslösen des Bildes kannst Du am PC, oder ferngesteuert durchführen? 
Wenn nicht, dann ist bei höherer Vergrößerung schon die Verwacklungsgefahr recht hoch. Dann scharf stellen und mit Zeitverzögerung auslösen. Meist sind an der Kamera der Selbstauslöser 2s. oder 10 s. wählbar. Dann beruhigt sich das System vor dem automatischen Auslösen der Kamera. Die Kamera ist hier schonmal gut geeignet, da keine Spiegelreflexkamera, wo noch Teile mitschwingen können.

Dein Trino ist wohl nicht mit s.g. Planobjektiven ausgestattet, d.h. an den Bildrändern im Okular könnte eine leichte Unschärfe vorhanden sein. Bei teuren Planobjektiven ist das nicht bzw. deutlich weniger der Fall. Die spielen aber klar in einer anderen Preisliga! Da kann man nichts ändern.
Weiterhin sind keine Plan apochromatischen (sehr teuer) Objektive verbaut. Daher zeigt Dein Testobjekt die deutliche chromatische Aberration, in Deinem Fall violette Ränder an den Skalen, besonders am Bild 2. Diese Mängel können leicht per Software später geändert werden. 
Es könnte aber auch an den Optiken des 2x Adapters liegen. Bilder 3 und 4 sind zu farbstichig um das gut vestellen zu können.

Stell doch bitte einmal Deinen Aufbau vor und beschreibe etwas genauer was stört. Sooo schlecht finde ich die Bildschärfe jetzt nicht. Dein Testobjekt, das Objektmikrometer, ist schon recht ordentlich zu testen geeignet. Aber auch Bilder der Mikrofossilien wären interessant.

LG Frank

Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Leitz Orthoplan, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.

Rawfoto

Hallo Petra

Ich empfehle eine der Mikroskopischen Vereinigung zu besuchen, jetzt ist es natürlich abhängig wo du zu Hause bist.

In Wien und Umgebung bist du bei mir richtig😉
Liebe Grüße
Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

rhamvossen

#3
Hallo,

Es geht hier um ein Stereomikroskop also das:

ZitatDein Trino ist wohl nicht mit s.g. Planobjektiven ausgestattet,
ZitatWeiterhin sind keine Plan apochromatischen (sehr teuer) Objektive verbaut. Daher zeigt Dein Testobjekt die deutliche chromatische Aberration

...soll nicht der fall sein. Zumindestens nicht in diese Preisklasse.

ZitatJe kleiner das zu fotografierende Objekt ist, desto unschärfer wird das Bild

Das ist normal und hat mit die Auflösung deines Systems zu tun. Mach mal ein Paar bilder von die Mikrofossilien, also richtige Objekte. Das macht in diesem Fall mehr Sinn als ein Objektmikrometer. Die Beleuchtung ist sehr wichtig. Wie sieht die aus? Beste Grüsse,

Rolf

Foraminifera

Hallo zusammen
Erstmal danke für die schnellen Antworten.
Die Kamera ist mit einem T2 Adapter fest installiert.
Nur mit dem Universaladapter ist parfokales Arbeiten möglich.
Ich stelle das Bild jedoch am iPad scharf, hiermit löse ich auch aus.
Die Kamera ist auf manuellen Betrieb eingestellt, der Weißabgleich steht auf Automatik genauso wie ISO. Die Kamera löst dann zur Rauschminderung dreimal hintereinander aus.
44B90954-EC10-4443-AE5D-E34A6B2AF771.jpeghier mit einfachem Adapter

4D56413B-FF2A-4C86-A4BB-806A0EA9FF89.jpeg Universaladapter
Beim einfachen Adapter treten störende Lichtreflexe auf
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HDD

Hallo Petra
Ich fotografiere neuerdings auch durch mein Stereomikroskop und kann Dir ein paar Tipps geben. Deine Bilder sind einseitig ausgeleuchtet und bilden an irgend einer Kante Lichtreflexe. Dass eine Hälfte des Bildes scharf abgebildet ist, zeigt dass Deine Objektunterlage mit den Foraminiferen schief zur optischen Achse steht. Der Tiefenschärfenbereich ist bei diesen Vergrößerungen sehr klein. Deswegen wirst Du um ein Stacken Deiner Bilder nicht herumkommen.
Wenn Du am Höhentrieb des Mikroskops drehst, kannst Du die Schärfe von oben nach unten (oder umgekehrt) verändern. Nun solltest Du Dir obersten Punkt aussuchen den Du anfährst. Du siehst das auf dem Monitor. Dann machst Du ein Bild und fährst eine Etage tiefer, nächstes Bild usw.
Je nach Größe Deiner Objekte bist Du nach ca 8 bis 10 Bildern von oben nach unten durch. Diese Bilder musst Du nun zu einem Bild zusammenrechnen. Da gibt es die unterschiedlichsten Stackingprogramme die auch recht einfach zu bedienen sind. Hier wäre das Programm Picolay für Deine Anwendungen sehr gut geeignet. Du lädst die Bilder einfach in das Programm und der Rest erfolgt fast automatisch.

Nähere Infos findest Du auf meiner Webseite:

https://hdds-mikrowelten.de/Willkommen/Aufnahmetechnik.html

Ich hoffe Du kommst nun einen Schritt weiter

Viele Grüße  Horst-Dieter

HDD

Hallo Petra
Hier auf die Schnelle noch ein Link:

https://hdds-mikrowelten.de/Steine%20/%20Mineralien/Sand%20von%20den%20K%C3%BCsten%20der%20Welt.html

Es sind Bilder vom Sand der Strände aus aller Welt. Das entspricht in etwa dem was Du machen möchtest.

Viele Grüße    Horst-Dieter

Gerd Schmahl

#7
Hallo Petra,
links im Bild scheinen Reflexe zu sein (Bild ist flau und heller). Sind die Foraminiferen nochmal unter Glas in einer Franke-Zelle oder sind diese Reflexe immer da?

Deine eingebaute einseitige Beleuchtung ist nicht so ganz optimal zur Fotografie räumlicher Objekte. Zumindest ein zweites Licht von der gegenüberliegenden Seite wäre vorteilhaft. Um Spritzlichter an glänzenden Flächen zu vermeiden (z.B. bei der pyritisierten Foraminifere im Bild 3) wäre eine diffusere Beleuchtung vorteilhaft. Diese Spritzlichter sind beim Staken dann ganz besonders schwer zu beherrschen. Als Diffusor eignen sich durchscheinende Plastikteile wie die Deckel mancher Spraydosen. Man schneidet sie auf, so dass eine Röhre entsteht und stellt sie so über die Probe, dass man von oben gut hineinsehen kann, die schräge Beleuchtung aber durch die milchige Plaste muss.

Sicher ist Dir bekannt, dass die beiden Strahlengänge zueinander in einem Winkel stehen, damit man ein räumliches Bild sehen kann. Der Fotoausgang nimmt nur einen dieser schrägen Strahlengänge heraus, blickt aber auch schräg auf die Probe. Man kann sich da behelfen, in dem man die Probe leicht schräg auf einen Holzkeil stellt, der diesem Winkel entspricht.

Bei den höheren Vergrößerungen muss man, wie Horst-Dieter schon sagte, staken. So "ganz allein" macht das Programm PICOLAY das aber nicht. Es ergibt sich durch den schrägen Blick auf die Probe nämlich noch ein weiteres Problem: Beim Umfokussieren wandert das Objekt jedes mal ein Stück weiter zur Seite, denn das Objejktiv wird ja in einemm anderen Winkel bewegt als es "guckt". Diesen Versatz muss das Programm ausgleichen. Das kann es auch, aber man muss es ihm schon "sagen", dass es das auch machen soll. Die Funktion heißt "Align".
Falls Du noch nie mit PICOLAY gestakt haben solltest, schau Dir einfach die sehr guten Tutorials auf YouTub dazu an, die Heribert Cypionka dort eingestellt hat.

Ich sammle selber seit meiner Kindheit Fossilien und habe mich in den letzten Jahren auch immer wieder mit Mikrofossilien beschäftigt. Die Möglichkeit zu Staken empfinde ich persönlich als eine der größten Errungenschaften der digitalen Fotografie. Allerdings nutze ich dazu selten das Stereomikroskop, sondern verschiedene "echte" Auflichtmikroskope. Da hat man dann immer einen senkrechten Blick auf die Probe, beginnt aber i.d.R. in einem höheren Vergrößerungsbereich.

Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Nochnmikroskop

Hallo Petra,

Zitat: "der Weißabgleich steht auf Automatik genauso wie ISO"
Da solltest Du lieber auch manuelle Einstellungen vornehemn, zumindest beim Weißabgleich. Statt ISO in Automatic zu belassen, könntest Du die Belichtungszeit auf Automatic stellen. Dann ist vermutlich das Rauschverhalten besser. Auslösen tust Du ja schon per Fernbedienung (App) da sollte es keine Verwacklung geben, wenn nicht gerade LKWs vorm Haus fahren.

Dein Mikroskop ist eines des Typs Greenough, d.h. dass die Strahlengänge für jedes Auge schräg stehen. Das ist fürs Stereosehen optimal, aber für die Kamera Aufnahmen nicht, insbesondere bei größeren Vergrößerungen und wenn Du stacken musst.

Wie Horst-Dieter schon geschrieben hat, ist bei den höheren Vergrößerungen die Schärfentiefe recht gering.
Je höher die Objektive auflösen können, desto geringer wird die Schärfentiefe, das sind optische Gesetzmäßigkeiten. Dann wird für ein scharfes Foto das Stacken unumgänglich sein.
Du kannst auch Videostacking durchführen, also beim Erstellen des Videos die Z-Achse bewegen, bis alle Bereiche einmal scharf waren. Allerdings sind die kostenlosen Programme für Videostacking meist nicht vorgesehen. Die können dann in Grenzen die Schrägstellung der Strahlengänge ausgleichen. Bei Fotos natürlich auch.
Das Stacken ist am besten von unten nach oben durchzuführen, dann wird das Spiel in der Mechanik weitestgehend eliminiert. Andersherum kann u.U. mal ein kleiner Versatz entstehen.

Die Beleuchtung im schrägen Auflicht, ist nicht optimal, das kannst Du ja schon so erkennen.
Die Ausleuchtung wäre besser durch ein Ringlicht mit Diffusor. Da gibt es, wie immer, teure und günstigere Lösungen.
Ich habe mir mal ein Selfi-Ringlicht fürs Handynetzgerät zugelegt, das reicht für einigermaßen Beleuchtung aus. Der Innendurchmesser muss groß genug sein, damit das Objektiv durch passt, aber nicht zu groß, wegen der Ausleuchung (meines hat 8 cm Innendurchmesser). Durch den Schwanenhals kannst Du schnell die Justierung vornehmen, mit Tischklemme bleibt es an Ort und Stelle.

Für die Aufnahmen nimmst Du besser nicht reflektierende Unterlagen. Beim Stemi sind bestimmt eine weiße und eine schwarze Scheibe dabei. Ansonsten reicht auch Karton in weiß oder schwarz matt aus. Auch durch das Glas solltest Du nicht fotografieren, da gibt es Reflexionen.

LG Frank


Ahh, meine Antwort hat sich mit Gerds überschnitten, egal.

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Foraminifera

Vielen Dank euch allen für die wertvollen Hinweise.
Ich werde euch nächste Woche meine neuen Ergebnisse präsentieren.
Schönes Wochenende Petra

Gerd Schmahl

#10
Hallo Frank,
Zitat von: NochnmikroskopDie Ausleuchtung wäre besser durch ein Ringlicht mit Diffusor.
Diese Aussage würde ich als Fossiliensammler eher nicht so absolut stehen lassen wollen. Zumindest nicht für die Fotografie von einfarbigen Foraminiferen, wo Licht und (aufgehellte) Schatten i.d.R. eine weit natürlicher Anmutung liefern und auch eine gewisse Räumlichkeit bewirken, während schattenfreie Ringlichtfotos hier eher nichtssagend wirken. Gerade die feinen Strukturen der Kammergrenzen lassen sich mit Schattenwurf besser darstellen.
In der Praxis nutze ich aber auch eine ringförmige Beleuchtung mit den Auflichtobjektiven mit Dunkelfeldkondensor, die ich dann von einer Seite noch einmal mit einer zusätzlichen seitlichen Beleuchtung aufhelle. Diese Mal werden nicht die Schatten aufgehellt, sondern die "Sonnenseite" durch die zusätzliche Lampe festgelegt, aber der Effekt ist sehr ähnlich wie mit zwei externen Lampen, die unterschiedlich stark beleuchten.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Nochnmikroskop

Zitat von: plaenerdd in März 03, 2024, 16:47:15 NACHMITTAGSHallo Frank,
Zitat von: NochnmikroskopDie Ausleuchtung wäre besser durch ein Ringlicht mit Diffusor.
Gerade die feinen Strukturen der Kammergrenzen lassen sich mit Schattenwurf besser darstellen.
Hallo Gerd,
vermutlich sind hier beide Beleuchtungsverfahren gleichzeitig ideal? Also Ringlich um Grundhelligkeit fürs Fotografieren zu bringen, und dann Seitenlicht (beidseitig) mit z.B. 2 Schwanenhals-Leuchten, um die Kontouren besser zur Geltung kommen zu lassen. Beides dann mit Diffusor.
Wenn man beide Beleuchtungen hat, kann man damit gut "spielen", was, je nach Objekt, besser passt.

Übrigens ist manchmal zusätzliches Durchlicht gut. Da kommen die Kameras manchmal insgesamt besser mit zurecht.

Insgesamt sollten aber die Lichtfarben einigermaßen zusammenpassen. 

LG Frank
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