Interessante Pilz- und Flechtenfunde 130 – Gold-Braunflechte

[Bernd Miggel]

Gold-Braunflechte (Melanelixia subaurifera)

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Norbert Kühnberger danke ich für Bild 1.


Bild 1 – Melanelixia subaurifera in rel. trockenem Zustand. Foto: Norbert Kühnberger.


Einführung, Lebensweise und Verbreitung

Die hier vorgestellten Gold-Braunflechte (Melanelixia subaurifera) wirkt im trockenen Zustand eher düster und farblos, meist noch viel unscheinbarer, als dies Bild 1 zeigt. Erst angefeuchtet zeigt sie ihren eindrucksvollen ,,Goldton" (Bilder 2 und 3). Sie ist eine Flechte montaner Lagen und besiedelt einzeln stehende Laubbäume wie Weiden, Birnbäume, Alleebäume lichtreicher Standorte. Die Art gilt laut Roter Liste (2011) in Deutschland als ungefährdet.


Bild 2 – Melanelixia subaurifera in angefeuchtetem Zustand, außen die Loben, weiter innen der Bereich mit isidiösen bis sorediösen Wärzchen. Foto: Liss Hoffmann


Bild 3 – Ein weiterer, feuchter Thallus am gleichen Fundort. Foto: Liss Hoffmann


Morphologische Merkmale (vorwiegend nach WIRTH & DÜLL 2000)

Eine mittelgroße, gerne rosettig wachsende Blattflechte mit bis 5 cm breitem Thallus. Farbe im trockenen Zustand dunkelbraun, oft mit Grünstich (Bild 1), angefeuchtet wesentlich heller, etwa olivgelb, mit glänzenden Loben (Bilder 2 und 3). Die Loben werden bis 5 mm breit und liegen dem Substrat mehr oder weniger dicht an. Außen besteht der Thallus vorwiegend aus Loben, weiter innen haben wir einen Bereich, der dicht mit isidiösen bis sorediösen Wärzchen belegt ist (Bild 4). Die Unterseite ist braun bis schwarz und besitzt Rhizinen bis zum Rand.



Bild 4 –Innerer, isidiös-sorediöser Thallus-Bereich. Foto: Bernd Miggel

Farbreaktionen (K: Kalilauge 10-20%, C: Natrium-Hypochlorit, KC: erst K dann darauf C, P: para-Phenylendiamin):
Lager R-; Mark und Sorale K-, C+ rot, KC+ rot, P-.

Ähnliche Flechtenarten (nach WIRTH & DÜLL 2000)
• Die Bereifte Braunflechte (Melanelixia subargentifera) besitzt vergleichbare Größe und Färbung. Doch sind bei ihr die Loben an den Thallus-Rändern aufsteigend und sehr fein behaart.
• Die Samtige Braunflechte (Melanelixia glabratula) besitzt echte Isidien und ist nicht sorediös.

Literatur
• KIRSCHBAUM, U. & WIRTH, V. (2010): Flechten erkennen – Umwelt bewerten: 123.
• WIRTH, V. (1995): Die Flechten Baden-Württembergs, 2. Aufl., 1006 S.; Ulmer, Stuttgart: 656-657.
• FRAHM, J.-P., SCHUMM, F., STAPPER, N.J. (2010): Epiphytische Flechten als Umweltgütezeiger: 116.
• WIRTH, V. & DÜLL, R. (2000): Farbatlas Flechten und Moose: .
• Wirth, V. et al. (2011): Rote Liste der Flechten und flechtenbewohnende Pilze Deutschlands.

Internet (abgerufen am 28.3.2024)
1. https://britishlichensociety.org.uk/sites/default/files/Melanelixia%20subaurifera.pdf
2. https://www.irishlichens.ie/pages-lichen/l-155.html
3. http://www.norbert-kuehnberger.de/pilzbildergalerie/D_Flechten-Lichenes_-_226_Arten/index.htm


Viel Freude beim Anschauen!
Bernd


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