Botanik: Aucuba japonica mit "Schmutzzellen"

Begonnen von Peter T., Oktober 12, 2024, 14:13:07 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Peter T.

Die Japanische Aukube (Aucuba japonica) ist, wie der Name schon vermuten lässt, in Asien (Japan, Korea, Taiwan) heimisch. Hierzulande kommt sie als winterhartes Gewächs in Parks und  - wie mein Exemplar - auf Friedhöfen vor.

Aucjap.JPG

Ich habe mir einen Blattstiel unters Mikroskop gelegt (Färbung FCA nach Etzold)

Beim ersten Blick aufs frisch gefärbte Präparat bin ich fast erschrocken. Es zeigte sich ein sehr "schmutziges" Bild:

Aj 1.jpg Objektiv 10x

Aj 2.jpg Objektiv 40x

Nach der vollständigen Ausfärbung nahc zwei Tagen war der Eindruck dann nicht mehr ganz so drastisch:

Aj 3.jpg Objektiv 10x

Aj 4.jpg Objektiv 40x

Weiterhin zeigten sich aber die schmutzigbraun gefüllten Zellen, die ich mir genauer angeschaut habe:

Aj 5.jpg Objektiv 40x

Um der Sache noch mehr auf die Spur zu kommen, habe ich mir das in polarisiertem Licht betrachtet:

Aj 6.jpg Objektiv 40x

Wie ist das zu werten? Ist das Stärke? Oxalat? Wie erklärt es sich, dass die Zellen fast vollständig mit dem krisseligen Inhalt gefüllt sind und warum diese braune Farbe?



Liebe Grüße
Peter

Fahrenheit

Lieber Cidrin,

eas handelt sich wahrscheinlich um irgendwelche sekundären Pflanzenstoffe, vielleicht ätherische Öle. Du bekommst sie mit Eau de Javel und/oder Cloralhydrat weg.

Falls Du es noch nicht kennst, kannst Du Dich hier einlesen:
https://www.mikroskopie-bonn.de/themenseiten/erstellung_pflanzlicher_dauerpraeparate/index.php

Schöne Schnitte!

Beste Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Peter T.

Lieber Jörg,

vielen Dank für den Link (den ich schon kannte ;) ) und die Erklärung mit den Zusatzstoffen.

Ich habe gar nichts dagegen, dass die im Präparat sind, gehören ja auch irgendwie zu der Pflanze.
Liebe Grüße
Peter

Horst Wörmann

Lieber Jörg, lieber Cidrin,

ätherische Öle können es nicht sein, die bleiben im Pol dunkel. Unbedingt mal mit Lugol auf Stärke testen.
Interessante Beobachtung. Vielleicht können wir das beim MKB-Treffen am Donnerstag klären.

Viele Grüße
Horst

Peter T.

Hallo Horst,

Lugolsche Lösung kann ich aber nicht am Dauerpräparat anwenden, oder?
Liebe Grüße
Peter

Gerd Schmahl

Hallo Peter,
Zitat von: CidrinLugolsche Lösung kann ich aber nicht am Dauerpräparat anwenden, oder?
Das ist richtig. Da musst Du wohl noch mal ein paar neue Schnitte machen, wenn Du es wissen willst.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Peter T.

Hallo Gerd,

das dachte ich mir, vielen Dank!

Gerade heute habe ich den Rest der Probe entsorgt.
Macht aber nichts, ich weiß ja, wo der Strauch steht.
Liebe Grüße
Peter

Peter T.

So, jetzt habe ich einen frischen Schnitt mal mit einem Tropfen Lugol unters Mikroskop gelegt.

Aj lug 1.jpg

Liebe Grüße
Peter