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Schiff ahoi

Begonnen von Peter T., November 01, 2024, 19:49:50 NACHMITTAGS

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Peter T.

In einem Entenweiher habe ich dieses "Schiffchen" gefunden.

(Objektiv 40x, das erste Bild gestackt, das zweite nur für die Größe)

schi 1.jpg


schi 2.jpg

Kann jemand etwas zur - wenn auch nur allgemeinen - Einordnung sagen?

Liebe Grüße
Peter

Michael K.

Hallo Peter,

Es ist eine Kieselalge, vermutlich eine Surirella.


LG
Michael

Peter T.

Hallo Michael,

ganz herzlichen Dank!
Liebe Grüße
Peter

Michael K.

Hier noch ein auf die schnelle bearbeitetes Bild.

Peter T.

Hallo Michael,

wie hast Du es bearbeitet?
Liebe Grüße
Peter

Michael K.

Hallo,

Also, erst mal Farben raus genommen und dann mittels Tonkurven die schwache aber vorhandene Zeichnung in der
Mitte der Schale zu vestärken. Wenn man im Originalbild (2.) genau hin sieht, ist da etwas Tonwertzeichnung vorhanden.
Wenn das gemacht ist, habe ich eine Kopie genommen und diese auf das Bild gelegt und verrechnen lassen. Man muss ausprobieren welches Verfahren den stärkeren Effekt bringt, Addition, Multiplikation, "wenn heller" .... usw. Das dürfte jedes Bildbearbeitungsprogramm haben.

LG
Michael

Peter T.

Besten Dank!

Für mich ist es wichtig, so etwas wie eine "Standarddarstellung" bei Kieselalgen zu kennen.

Noch eine Frage: Was ist denn die beste Bestimmungsliteratur für Diatomeen?
Liebe Grüße
Peter

Michael K.

Wo ich zuerst rein schaue, ist der Diatomeen Atlas von Adolf Schmidt.
Ich habe hier ein Link zu einer PDF.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/24/Atlas_der_Diatomaceen-Kunde_%28IA_atlasderdiato16schm%29.pdf

Es gibt bessere PDFs.  Ich habe mir aus so einer PDF Bücher drucken lassen. Definitiv eine gute Investition.
Hier der Link zum selben Thema, wo ich auch vor stand. (!) Nicht ganz unproblematisch; copyright!
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=46594.0

Wo ich auch rein schaue ist das Diatomeen Fotobuch von Päule Heck.  Ich habe mir die PDF schicken lassen und mir daraus ein echtes Buch drucken lassen. Was die PDF bei Päule gekostet hat, weis ich nicht mehr genau. Um die 30 glaube...

LG
Michael

Peter T.

Vielen Dank, das ist ja richtige Hardcore-Literatur. Kaum noch zu bekommen, nur als pdf unterwegs.

Wirklich erstaunlich, warum so manches Gute auf der Strecke bleibt, obwohl es doch weiterhin gebraucht wird.
Liebe Grüße
Peter

Gerd Schmahl

#9
Hallo Peter,
ZitatFür mich ist es wichtig, so etwas wie eine "Standarddarstellung" bei Kieselalgen zu kennen.
Ich denke es wäre wichtig, die Belichtung richtig einzustellen, bevor Du auf den Auslöser drückst. Dein erstes Foto in diesem Beitrag ist schon nicht ganz schlecht in dieser Beziehung. Ich die Belichtung i.d.R. nach dem Histogramm ein. Wenn man sich zu Deinen sehr hellen und kontrastarmen Bildern die Histogramme ansieht, so sind die Maxima immer sehr weit rechts. Sie sollten mittiger sein. Keinesfalls sollten sie aber ganz rechts noch recht hoch sein, dann fehlt da was. Die Belichtung nach Histogramm erfordert ein wenig Erfahrung mit verschiedenen Beleuchtungssituationen (Hellfeld, Dunkelfeld, x-Pol, eher einfarbig oder eher recht bunt). Ich empfehle Dir, mal eine Belichtungsreihe zu erstellen, und zu schauen, wie die Maxima bei optimalen Bild verteilt sind. Diatomeen-Schalen eignen sich sehr gut, um das Maximum an Auflösung zu beurteilen, sind aber eigentlich nicht farbig. Der Kontrast ist ein reiner Hell-Dunkel-Kontrast.

Der zweite wichtige Punkt bei der Durchlichtmikroskopie ist die Aperturblende. Die darf man nicht zu weit schließen, weil dann der Kontrast so hoch werden kann, dass die Auflösung darunter leidet. Das weißt Du offensichtlich, aber es könnte sein, dass Du in der anderen Richtung zu weit gehst, also zu weit öffnest. Die Blende ist dazu da, den Kontrast zu regeln. Man muss also einen brauchbaren Kompromiss finden, zwischen Kontrast und Auflösung, nicht einfach die Blende voll aufreißen.

Gut Licht!
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Peter T.

Hallo Gerd,

danke für die Anmerkungen!

Mit der Aperturblende hast Du sicher Recht, damit regle ich wohl sicher zu wenig.

Auch Deine Anregung, öfter mal aufs Histogramm zu schauen, macht absolut Sinn. Bei meinen "normalen" Bildern abseits des Mikroskops nehme ich immer RAW-Daten auf, da ist die Regel, ruhig etwas unterzubelichten, weil man die Details dann bei der Bearbeitung rausholt. Selbst auf dem Handy nehme ich RAW auf, wenn ich das Foto für etwas verwenden will. Jpeg gibts nur bei Schnappschüssen.
Die Situation mit den Mikro-Bildern ist da eine ganz andere.

Prinzipiell bevorzuge ich tatsächlich viel Licht in meinen Bildern, aber natürlich sollte das hier nicht auf Kosten der Details und des Kontrastes gehen.
Liebe Grüße
Peter

Peter T.

#11
Hier noch ein anderes Objekt aus der selben Probe.

Ist auch das eine Kieselalge oder etwas ganz anderes?

d 2.jpg
Durchmesser ca 8 µm
Liebe Grüße
Peter

Michael K.

Hallo  Peter,

Ich würde es für eine kleine Radiolarie halten. Die haben grosse meist rundliche Öffnungen.
Diatomeen sind meist symetrisch aufgebaut. Radiolarien sind eher unsymetrisch und sehr oft kugelig.

LG
Michael

Peter T.

Hallo Michael,

vielen Dank! Gerade auf diesem Gebiet habe ich noch einen weiten Weg vor mir. Da ist es wirklich hilfreich, solche Hilfestellungen zu erhalten.
Liebe Grüße
Peter

Sourdough

Only those who
Greatness see in little things
Worthy are the simple
They're happy in their ways
(Runrig, Running to the Light)