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Maisstärke *

Begonnen von Holger Beuttler, August 10, 2011, 17:56:09 NACHMITTAGS

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Holger Beuttler

Nachdem ich mir eine Nikon D5100 zugelegt habe, konnte ich auch erste Gehversuche unternehmen. Hier sind, zwar nicht meine allerersten Bilder, aber doch einige der ersten Fotos die ich geschossen habe.
Es handelt sich um Maisstärke in Glycerin-Wasser (1:1).
Zunächst eine Aufnahme im Hellfeld, leider sind die Einkerbungen, die manche Körner haben nicht richtig erkennbar:


Eine Aufnahme in polarisiertem Licht, gut sichtbar sind die für Stärkekörner typischen dunklen Kreuze:


Empfindlichkeit ISO 640, Belichtungszeit 1/320 s, manueller Weißabgleich

Klaus Herrmann

Hallo Holger,

beim Hellfeldbild sieht es so aus, als ob du nicht geköhlert hast, weil das Gesichtsfeld total inhomogen ausgeleuchtet ist. Diesen Fehler solltest du zuerst korrigieren. Wie man köhlert ist in der Mikrofibel gut beschrieben. Der Link ist hier oben in der Kopfzeile zu finden.
Danach kann man über Scharfstellen nachdenken.

Die Polaufnahme ist eigentlich ganz ordentlich - bis auf die Schärfe.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Holger Beuttler

Hallo Klaus,

ich habe geköhlert (war tatsächlich falsch eingestellt) und ein Schnellschuss gemacht. Die Aufnahme ist nicht besonders scharf geworden aber darum ging es jetzt auch nicht. Ich habe immer noch folgendes Problem: Das Bild ist nicht richtig ausgeleuchtet, zwar besser als das andere, aber in der Mitte sieht man einen hellen Punkt (der bei normaler Okkularbetrachtung übrigens nicht da ist). Liegt so was evtl. am Fototubus?

Klaus Herrmann

Hallo Holger,

na bitte! Das ist doch schon mal ein weiterer Beweis, dass die richtige Einstellung des Mikroskops nicht zu vernachlässigen ist! :D
Der helle Punkt in der Mitte?

Das Irrlicht des Mikroskopikers >:(

googel mal nach: hot spot Optik Ich habe auch einen seit Jahren und Zeiss hat mir alles Mögliche zur Abhilfe angeboten. Er ist immer noch da und ich verfluche ihn jede Woche ein Mal!

Fußpilz kann man wirksamer bekämpfen! ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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liftboy

Hallo Klaus,
da sagst Du was wahres!
Allerdings habe ich festgestellt, dass der hotspot stärker wird, je geringer die Beleuchtung wird; d.h. viel Licht hilft.
Gruß
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

peter-h

Ich behaupte mal ganz frech,
dass dieser HotSpot durch Abstandsvariation zwischen Okular und Kameraoptik sich verändern läßt und im Idealfall sogar ganz verschwinden kann. Große Neigung zu diesem störenden Spot haben leider die Periplan Okulare. Bin gespannt, ob ich mich täusche  ;)

Gruß
Peter

Captain Quark

Auf die Gefahr, dass ich Rüge dafür bekomme, einen "uralten" Beitrag hervorzukramen, würde ich an dieser Stelle gerne Fragen, ob jemand im Forum zufällig weiß, aus welchem Grund Maisstärke eine solche Vierteilung zeigt?

LG
Julian
Habe einen Bachelor aus dem Lehramt Biologie, befinde mich gerade im Masterstudium.
Servoscope Hellfeld
Olympus CHB
Leitz HM-Lux 3
und weiteren Kram.

Am liebsten mag ich das Dunkelfeld :)

Detlef Kramer

Hallo Julian,

ich versuche es mal in Kürze: Das Bild entsteht, wenn man die Stärke unter gekreuzten Pol-Filtern untersucht. Die beiden Fiter löschen das Beleuchtungslicht weitgehend aus -> der Hintergrund erscheint schwarz. Die Stärke ist doppelbrechend, d. h. sie erzeugt aus dem polarisierten Licht Licht, das in Winkeln zwischen 0 und 90° schwingt und deshalb den Analysator zu gewissem Grad passieren kann. Allerdings nicht dann, wenn dieses Licht in der Richtung schwingt, die senkrecht zur Durchlassrichtung des Analysators schwingt. So entsteht das "Sphäritenkreuz". Die Sach so in einpaar Worten zu erklären ist schwierig. Ich weiß nicht, ob mir das gelungen ist. Ein Lehrbuch der optischen Physik kann das bestimmt besser.

Gruß, Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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plaenerdd

Hallo Julian,
Detlef hat es ja schon ganz gut erklärt. Ich möchte nur ergänzen, dass das kein Phänomen ist, das auf Maisstärke beschränkt ist, sondern bei fast allen Stärkekörnern zu beobachten ist und auch bei allen anderen doppelbrechenden Stoffen, die in annähernder Kugelgestalt vorliegen, auftritt.
Hast Du Polarisationsfilter? Wenn ja, dann schau Dir mal Kartoffelstärke an: Kartoffel anschneiden, mit dem Messer senkrecht zur Schnittfläche darüber fahren und etwas vom milchigen Saft auf den Objektträger bringen und mit gekreuzten Polarisatoren untersuchen.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Captain Quark

Habe einen Bachelor aus dem Lehramt Biologie, befinde mich gerade im Masterstudium.
Servoscope Hellfeld
Olympus CHB
Leitz HM-Lux 3
und weiteren Kram.

Am liebsten mag ich das Dunkelfeld :)

Florian D.

Hallo Julian,

der Thread ist ja jetzt schon etwas älter. Ich wollte zu Detlefs Erklärung noch hinzufügen, dass in den Stärkekörnern die Stärke radialstrahlig nach aussen orientiert ist. Es gibt auch Kristalle, die so radialstrahlig wachsen und wo dieser Effekt ebenfalls sichtbar ist, ein Bild davon habe ich kürzlich hier in einem anderen Kontext gezeigt:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=44735.msg330122#msg330122

Viele Grüsse
Florian

plaenerdd

Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph